Kategorien
Antifaschismus Geschichte & Gedenken

Erfolgreicher Gedenkspaziergang zum 19. Todestag von Sven Beuter

Zum 19. Todestag von Sven Beuter, den 20. Feb­ru­ar 2015, ver­anstal­tete die AG Antifa gemein­sam mit dem Bund Bran­den­burg­er Queru­lanten, der Partei DIE Linke und deren Jugen­dor­gan­i­sa­tion [’sol­id] einen Gedenkspazier­gang. Dieser startete an Sven Beuters let­ztem Wohnort in der Mu?hlentorstraße 13. Dort ver­sam­melten cir­ca 50 Men­schen. Vor Ort wurde der erste Rede­beitrag ver­lesen, der Sven Beuters Leben the­ma­tisierte. Im Anschluss set­zte sich der Gedenkspazier­gang unter den Klän­gen von Punkmusik in Bewe­gung. Die näch­ste Zwis­chenkundge­bung fand in der Graben­straße statt, in dieser trafen Sven Beuter und sein Totschläger aufeinan­der. Wie es genau zur Auseinan­der­set­zung kam, ist bis heute nicht ganz klar. Als sich­er gilt jedoch, dass Sascha. L. sein Opfer ziem­lich schnell bewusst­los geschla­gen hat, denn jed­wede Abwehrspuren an Sven Beuter Armen fehlen. Nach dem Ver­lesen eines Rede­beitrags zum Tather­gang ging es Rich­tung Havel­straße, dort vor dem Haus Num­mer 13 befind­et sich die, von der Stadt Bran­den­burg an der Hav­el im Jahre 2007 ges­tiftete, Gedenkplat­te fu?r Sven Beuter. In unmit­tel­bar­er Nähe der Kreuzung Grabenstraße/Havelstraße stand der verurteilte Totschläger Sascha L. mit vier weit­eren Neon­azis. Sie provozierten die Teilnehmer_innen des Gedenkspazier­gangs verbal.
Dass es zu solch ein­er Pro­voka­tion kom­men kon­nte, ist ein Skan­dal, denn durch den Anmelder des Gedenkspazier­gangs wurde die Polizei darauf aufmerk­sam gemacht, dass Sascha L. am Rande
provozieren kön­nte und sie dies unterbinden mögen. Daher ist die Aus­sage einiger Polizeibeamt_innen wenig glaubwu?rdig, dass sie nicht wu?ssten, wer Sascha L. ist. Beson­ders da nicht
nur sein Name son­dern auch zahlre­iche Bilder in der lokalen und u?berregionalen Presse in den ver­gan­genen Wochen auf­taucht­en, denn Sascha L. nahm an allen vier Spaziergän­gen der BraMM in Bran­den­burg an der Hav­el teil und skandierte dabei unter anderem den „Ku?hnengruß“. So ist es auch
nicht ver­wun­der­lich, dass die Staats­macht mehre Minuten brauchte, Sascha L. und seine vier Begleiter_innen des Platzes zu ver­weisen, denn hat­ten doch min­destens zwei ziv­il gek­lei­dete Beamte eher damit zu tun, jedes Trans­par­ent, jede Fahne und jede Parole des Gedenkspazier­ganges haar­ge­nau zu doku­men­tieren. Auch ver­sucht­en sie mehrmals „unauf­fäl­lig“ in den Lau­ti zu schauen, um die Redner_innen iden­ti­fizieren zu kön­nen. Auch die Aus­sage eines weit­eren Polizis­ten, Sascha L.
hätte seine Strafe abge­sessen und er kön­nen hinge­hen wohin er möchte und man könne keinen Platzver­weis gegen ihn aussprechen ist eine Farce, denn die ver­gan­gen Mon­tage in Bran­den­burg an der Hav­el zeigten, wie schnell die Polizei gegenu?ber Antifaschist_innen ist, wenn es um Platzverweise
geht.
Nach­dem sich die Polizei nach mehreren Minuten doch entschlossen hat die provozieren­den Neon­azis Rich­tung Innen­stadt zu schick­en, kon­nte der let­zte Rede­beitrag an der Gedenkplat­te gehal­ten wer­den. Im Anschluss erfol­gte die Kranznieder­legung und eine Schweigeminute, sodass jed­er fu?r sich Abschied nehmen konnte.
Kein Vergeben, kein Vergessen!
AG Antifa [BRB]

Kategorien
Antifaschismus Geschichte & Gedenken

Lesung: Antifaschistische Aktion – Geschichte einer linksradikalen Bewegung

Antifaschis­tis­che Aktion – Geschichte ein­er linksradikalen Bewegung
Buchvorstel­lung mit Bernd Langer 
Mittwoch | 28. Jan­u­ar 2015 | 19 Uhr 
Fin­ster­walde | L86 | Oskar-Kjell­bergstraße 28
Bernd Langer - Antifaschistische Aktion
Unter »Antifa« kann sich wohl jede/r etwas vorstellen. Schwarz­er Block gle­ich Antifa; so ver­mit­teln es zumin­d­est die Medi­en in falsch­er Verkürzung. Denn die Geschichte dieser Bewe­gung reicht weit zurück und ist keineswegs auf Mil­i­tanz zu reduzieren. Antifaschis­mus wurde in Deutsch­land Anfang der 1920er Jahre als polemis­ch­er Kampf­be­griff durch die KPD einge­führt. Ver­standen wurde darunter Antikap­i­tal­is­mus. Erst Anfang der 1930er Jahre rück­te der Kampf gegen die Nation­al­sozial­is­ten mehr und mehr in den Fokus. 1932 mün­dete diese Entwick­lung in der Grün­dung der Antifaschis­tis­chen Aktion. In der BRD grif­f­en kom­mu­nis­tis­che Grup­pen in den 1970er Jahren das Emblem wieder auf. Später, von Autonomen über­nom­men und neu gestal­tet, wurde es zum Zeichen der heuti­gen Antifa. Undog­ma­tisch, radikal und sys­temkri­tisch ist Antifaschis­mus also von jeher viel mehr als nur ein Kampf gegen Nazis. Dieses Buch liefert den ersten umfassenden Überblick über die Entwick­lung der Antifa. Ein Grund­la­gen­werk für AktivistIn­nen und all diejeni­gen, die erfahren wollen, in welch­er Tra­di­tion Antifaschismus
in Deutsch­land steht.
Dies ist eine geschlossene Ver­anstal­tung des “Es geht auch Anders” e.V.

Kategorien
Antifaschismus Geschichte & Gedenken

Gedenken an Neonazi-Opfer in Lehnin

In der Nacht auf den 7. Novem­ber 1992 zogen die zwei Neon­azis Daniel Krüger und Thomas Sduzj los, um auf dem Bahn­hof Schöne­feld (Dahme-Spree­wald)  “auf Patrouille” zu gehen und um “Pen­ner zu ver­scheuchen”. Dort fan­den sie den schlafend­en Woh­nungslosen Rolf Schulze. Sie lock­ten ihn in ein zuvor gestohlenes Auto, holten ihren Fre­und Mar­co Wen­zel ab und macht­en sich auf den Weg zum Kolpin­see bei Lehnin (Pots­dam-Mit­tel­mark).

Gedenken an Rolf Schulze
Gedenken an Rolf Schulze (Foto aus 2012)

Dort trat­en und schlu­gen sie auf ihr Opfer ein, hiel­ten seinen Kopf minuten­lang unter Wass­er, über­gossen ihn mit Ben­zin und zün­de­ten ihn an. Die drei Mörder kon­nten wenig später gestellt wer­den und ver­büßten mehrere Jahre im Gefängnis.
Der Mord an Rolf Schulze war jahre­lang von geringem Inter­esse für Bürger_innen und Antifaschist_innen. Zum 20. Todestag gab es dann erst­ma­lig eine Gedenkkundge­bung. In diesem Jahr wollen wir daran anknüpfen.
Gedenkkundge­bung
Lehnin — Markgrafenplatz
7. Novem­ber, 18.30 Uhr
Kategorien
Antifaschismus Geschichte & Gedenken Sonstiges

Deutschland IV

Deutsch­land IV: jet­zt noch human­er, rationeller, schneller, sparsamer, härter, größer, ver­ant­wor­tungsvoller. Ver­anstal­tungsrei­he gegen die nationale Insze­nierung am 3.Oktober
Das Jahr 2014 ist ein deutsches Superge­denk­jahr. 100 Jahre Erster Weltkrieg und 25 Jahre Mauer­fall geben den Hin­ter­grund ab für deutsche Ide­olo­giepro­duk­tion vom Fein­sten. Während sich z.B. die Deutschen von einem aus­tralis­chen His­torik­er bescheini­gen lassen, dass das Kaiser­re­ich am 1. Weltkrieg nicht mehr Schuld trage als alle anderen beteiligten Län­der, reist Bun­de­spräsi­dent Gauck durch die Welt belehrt hier, mah­nt da und fordert, dass Deutsch­land inter­na­tion­al mehr Ver­ant­wor­tung übernehmen solle. Wie das aussieht wenn Deutsch­land Ver­ant­wor­tung übern­immt, davon kön­nen nicht nur Jugoslaw_innen, Griech_innen und Italiener_innen ein Lied sin­gen. Während sich jedoch im West­en und Süden die deutsche Vorherrschaft in Europa wirtschaftlich aus­drückt, find­et deutsche “Macht­pro­jek­tion” in Ost-und Südos­teu­ropa auch mil­itärisch statt. Mit Bomben auf Bel­grad wurde schon in den 90er Jahren klargemacht, dass Deutsch­land in dem von ihm als “Hin­ter­hof” und Ein­flusssphäre beansprucht­en Län­dern (Süd-)Osteuropas auch bere­it ist, seine Inter­essen mil­itärisch durchzuset­zen. Das hin­dert deutsche Politiker_innen und Journalist_innen nicht daran die Macht­poli­tik der rus­sis­chen Regierung wortre­ich zu verurteilen. Denn Macht­poli­tik, das machen immer nur die anderen, die Amis oder Putin. Deutsche egal welch­er Partei — wenn es um nationale Inter­essen geht ken­nen Deutsche seit spätestens 100 Jahren keine Parteien mehr — nehmen
stattdessen “Ver­ant­wor­tung” wahr oder sind “ehrliche Makler”.
In zwei Ver­anstal­tun­gen wollen wir ergrün­den, was es mit der ökonomis­chen und poli­tis­chen und angestrebten mil­itärischen deutschen Vor­ma­cht­stel­lung in Europa auf sich hat, was diese mit den Län­dern run­dum, vor allem aber auch mit dieser Gesellschaft anrichtet, auf welchen Grund­la­gen sie beruht und wie sie sich ide­ol­o­gisch legitimiert.
Deutschland IV
Klaus Thörn­er
“Der ganze Südosten ist unser Hin­ter­land”: Deutsche Südos­teu­ropapläne von 1840 bis 1945
 01.10.14  —  19:30  —  Buch­laden Sput­nik (Char­lot­ten­str. 28 — 14467 Potsdam)
Analy­sen zur aktuellen deutschen Südos­teu­ropa­poli­tik blieben bish­er weit­ge­hend geschicht­s­los. Eine umfassende Darstel­lung der Südos­teu­ropa­poli­tik des Deutsches Reich­es vom Kaiser­re­ich über die Weimar­er Repub­lik bis zum Nation­al­sozial­is­mus, die Voraus­set­zung für die Frage nach his­torischen Bezü­gen oder Kon­ti­nu­itäten der heuti­gen Poli­tik wäre, liegt bis heute nicht vor. Thörn­ers Unter­suchung erhebt nicht den Anspruch, als Darstel­lung der gesamten deutschen Südos­teu­ropa­poli­tik zwis­chen 1840 und 1945 zu gelten.
Im Mit­telpunkt ste­hen vielmehr langfristige Konzep­tio­nen und deren ide­ol­o­gis­che Begrün­dungsmuster, die im Kon­text der wirtschaftlichen und poli­tis­chen Rah­menbe­din­gun­gen betra­chtet wer­den. Dabei ist die Frage lei­t­end, inwiefern sich Kon­ti­nu­itäten in den his­torischen Zielset­zun­gen deutsch­er Südos­teu­ropa­poli­tik und ihren Begrün­dun­gen zeigen.
Klaus Thörn­er analysiert die auss­chlaggeben­den Pla­nun­gen des deutschen “Drangs nach Südosten” von 1840 bis 1945. Dieser wurde bish­er, im Gegen­satz zum “Drang nach Osten”, kaum kri­tisch unter die Lupe genommen.
Rain­er Trampert
“Europa zwis­chen Welt­macht und Zer­fall”: Die Krise als Panz­er­kette der näch­sten deutschen world dom­i­na­tion tour
02.10.14  —  19:30  —  Frei­land hauszwei (Friedrich Engelsstr. 22 14473 Potsdam)
Rain­er Tram­pert analysiert in seinem Buch eine neue Epoche. Warum stag­niert der alte Kap­i­tal­is­mus, während die halbe Men­schheit sich auf dem Weg der größten Indus­tri­al­isierung aller Zeit­en befind­et? Warum ist Europa der Sanierungs­fall des Weltkap­i­tal­is­mus, dem die große Kap­i­talver­nich­tung noch bevorste­ht? Impe­ri­al­is­mus ist kein Priv­i­leg der USA und der europäis­chen Staat­en mehr. Worauf steuern die Ver­schiebung der Pro­duk­tion nach Asien, das Tauziehen um die Ukraine, die Stel­lvertreterkriege im Nahen Osten und in Afri­ka und
andere geostrate­gis­che Bren­npunk­te zu?
Anders als im 19. Jahrhun­dert driften Kap­i­tal­be­we­gung und Staat­sidee heute auseinan­der. Das expan­sive Kap­i­tal sprengt die Fes­seln der europäis­chen Natio­nen, aber das Bewusst­sein klebt an der Nation oder fällt in die Kle­in­staaterei mit eigen­er Münzprä­gung zurück, in den
Recht­spop­ulis­mus und Faschismus.
Tram­pert erk­lärt, warum Deutsch­land nicht erst durch den Euro zum Hege­mon der EU aufgestiegen ist, dem auf der Höhe sein­er Macht das Objekt der­sel­ben abhan­den zu kom­men dro­ht. Er analysiert die deutsche Ide­olo­gie, etwa die Pro­pa­gan­da von der über­lege­nen europäis­chen Kul­tur gegenüber den USA, vom “gesun­den nordis­chen Charak­ter” ver­sus der “griechis­chen Krankheit”, ein Begriff, der Kul­turen beseit­i­gen soll, die dem Kap­i­tal­is­mus noch Leben abtrotzen. Er beschreibt die europäis­che Geschichte, räumt mit der Mär vom “guten Nachkriegskey­ne­sian­is­mus”; auf, kri­tisiert den Linkskey­ne­sian­is­mus und behan­delt das The­ma “Krise und Verschwörungsphantasien”.
Er unter­sucht, ob die Motorisierung der Welt und die grüne Rev­o­lu­tion neue Impulse brin­gen und stellt die Sys­tem­frage. “Das linke Europa gibt es genau­so wenig wie das linke Vater­land.” Die Mark­twirtschaft ist his­torisch über­holt, aber wo ist das Bewusst­sein für eine neue Gesellschaft?

Kategorien
Antifaschismus Bildung & Kultur Geschichte & Gedenken jüdisches Leben & Antisemitismus

Eine muss den Mund ja aufmachen”

Eine muss den Mund ja auf­machen”, sagte Ani­ta Köcke im Jahr 2001, als sie das erste Mal seit ihrer Gefan­gen­schaft im Jugend­konzen­tra­tionslager Uck­er­mark auf dem Gelände des ehe­ma­li­gen Konzen­tra­tionslagers war. Diese Aus­sage hat sich die Ini­tia­tive für einen Gedenko­rt ehe­ma­liges KZ Uck­er­mark e.V. zu Herzen genom­men und eine Ver­anstal­tungsrei­he mit Ausstel­lung vor­bere­it­et, die der Geschichte vom ehe­ma­li­gen KZ Uck­er­mark und den Ver­fol­gten­grup­pen Gehör ver­schaf­fen soll.
Die Rei­he wird 14 Ver­anstal­tun­gen in Berlin und eine Bus­tour mit Rundgän­gen über das ehe­ma­lige KZ-Gelände in der Uck­er­mark umfassen. Neben Vorträ­gen zur Geschichte des Lagers und zum aktuellen Stand des Gedenko­rts, wird es Work­shops und Ver­anstal­tun­gen zu unter­schiedlichen The­men geben, die sich mit Kon­ti­nu­itäten aus dem Nation­al­sozial­is­mus (Fort­führung von Denkmustern und Hand­lun­gen) beschäftigen.
Höhep­unk­te, bei denen die Über­leben­den und Betrof­fe­nen von Aus­gren­zung selb­st zu Wort kom­men, sind die Lesun­gen „Kinder von KZ-Häftlin­gen- eine vergessene Gen­er­a­tion” (Prochnow/Böhnisch); “Ich hat­te vier Müt­ter und drei Väter … und dazwis­chen war Haus Son­nen­schein” (Helms­dorf); „Erin­nerun­gen“ (Bejara­no), sowie ein Gespräch mit Über­leben­den des Jugend-Konzen­tra­tionlagers ?ód?. Der Abschluss wird im SO 36 mit dem Konz­ert von Bejara­nos & Micro­phone Mafia stat­tfind­en. Alle Ver­anstal­tun­gen sind kosten­frei, Spenden sind erwünscht.
Das Gelände des ehe­ma­li­gen Konzen­tra­tionslagers Uck­er­mark liegt ca. 90 km nord-östlich von Berlin. An diesem Ort waren zwis­chen 1942 — 1945 Mäd­chen und junge Frauen inhaftiert, die im Nation­al­sozial­is­mus als “asozial” beze­ich­net wurden.
Poli­tisch Ver­fol­gte, Par­ti­sanin­nen aus Slowe­nien sowie Sin­ti- und Romamäd­chen gehörten eben­falls zu den Häftlin­gen. Das KZ Uck­er­mark wurde lange Zeit in der Öffentlichkeit nicht wahrgenom­men und bis heute haben die meis­ten ehemaligen
Häftlinge keine öffentliche Anerken­nung erfahren. Die Ini­tia­tive für einen Gedenko­rt ehe­ma­liges KZ Uck­er­mark e.V. set­zt sich seit 1997 dafür ein, auf dem ehe­ma­li­gen KZ — Gelände einen würdi­gen Gedenko­rt zu gestalten.
Die voll­ständi­gen Ter­mine und Orte find­en Sie im Inter­net unter:
http://www.gedenkort-kz-uckermark.de/info/2014_reihe-in-berlin.htm,
Bitte beacht­en Sie, dass bei eini­gen Ver­anstal­tun­gen eine Anmel­dung erforder­lich ist
Kon­takt unter: veranstaltungen-kz-uckermark@gmx.de, Tel.: 01573 743169

Kategorien
Antifaschismus Geschichte & Gedenken

Gedenken an den Ausbruch des 1. Weltkrieges und die Unterstützung der SPD für diesen Krieg

Und endlich ist kein andr­er Krieg für Preußen-Deutsch­land mehr möglich als ein Weltkrieg, und zwar ein Weltkrieg von ein­er bish­er nie geah­n­ten Aus­dehnung und Heftigkeit. Acht bis zehn Mil­lio­nen Sol­dat­en wer­den sich untere­inan­der abwür­gen […]. Die Ver­wüs­tun­gen des Dreißigjähri­gen Kriegs zusam­menge­drängt in drei bis vier Jahre und über den ganzen Kon­ti­nent ver­bre­it­et; Hunger­snot, Seuchen, all­ge­meine, durch akute Not her­vorgerufene Ver­wilderung der Heere wie der Volks­massen“. Friedrich Engels 1887
Nahezu 30 Jahre vor dem Aus­bruch des ersten Weltkrieges zeigte Friedrich Engels dem Deutschen Reich das Bild sein­er eige­nen Zukun­ft. Engels war sich­er kein Wahrsager und erst recht kein Prophet. Er ver­fügte aber über das Werkzeug für eine Analyse kap­i­tal­is­tis­ch­er Konkur­renz, impe­ri­aler Macht­poli­tik und der gesellschaftlichen Ver­hält­nisse inner­halb des Deutschen Reiches.
Der bürg­er­lichen Geschichtswis­senschaft hinge­gen fehlt diese Per­spek­tive. So ste­ht sie staunend vor solchen „Prophezeiun­gen“, entwick­elt immer neue The­o­rien und kommt let­ztlich zu dem plumpen Schluss, dass die Gesellschaften in diesen Krieg irgend­wie hinein geschlit­tert wären. Aktuell lässt sich das an der Begeis­terung fest­machen, welche Christo­pher Clarkes revi­sion­is­tis­ches Buch „Die Schlafwan­dler – Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog“ bei­der Mehrheit der deutschen Journalist_innen auslöst.
Ein Armut­szeug­nis für das bürg­er­liche Geschichts­bild und ein Beweis dafür, dass dieser Krieg ohne einen Begriff vom Kap­i­tal­is­mus und der deutschen Mis­ere nicht zu ver­ste­hen ist.
Anti­mil­i­taris­mus ist ohne eine radikale Kri­tik an Staat, Nation und Kap­i­tal nicht zu denken. Nicht damals und nicht heute. Und deshalb wollen wir am 4. August denen gedenken, die sich gegen den deutschen Mief und die Volksgenossen ihrer Partei gestellt haben. An diesem Mon­tag jährt sich zum 100. Mal die Zus­tim­mung der SPD zu den Kriegskred­iten und zu einem von Deutsch­land her­beige­führten Krieg. Mit der öffentlich verkün­de­ten Zus­tim­mung der SPD im Deutschen Reich­stag wurde der bis zum Ende des Weltkrieges durchge­hal­tene Burgfriede besiegelt. Diese macht­poli­tis­che Entschei­dung war der erste Vor­bote ein­er kom­menden Volks­ge­mein­schaft. Der Nation­al­is­mus inner­halb der Arbeiter_innenklasse wurde von der SPD nicht kri­tisiert son­dern geschürt – zu Gun­sten der deutschen Nation und ihrer Eliten. Sie nahm damit Mil­lio­nen von Toten in Kauf.
Dessen wollen wir mit euch gemein­sam am Mon­tag dem 4. August um 19.00 Uhr in der Hege­lallee Ecke H‑Elflein-Straße erinnern.

Kategorien
Antifaschismus Geschichte & Gedenken

240 Menschen auf Gedenkdemo für Erich Mühsam

Am 12. Juli 2014 demon­stri­erten 240 Men­schen im Gedenken an den Schrift­steller, Antifaschis­ten und Rev­o­lu­tionär Erich Müh­sam in Oranien­burg unter dem Mot­to „Sich fügen heißt lügen!“ Aufgerufen hat­ten die Berlin­er Grup­pen North East Antifa, das Kul­turzent­trum WB13 und die Anar­chosyn­dikalis­tis­che Jugend.
An der Demon­stra­tion beteiligten sich Men­schen aus Bran­den­burg, Berlin und anderen Bun­deslän­dern. Teil­nehmerIn­nen kamen aus Neu­rup­pin, Straus­berg und Frankfurt/Oder. Sog­ar aus Bochum, Kiel und Göt­tin­gen waren Demon­stran­tInnen angereist. Auch Anwohner­In­nen und Mit­glieder der Linksju­gend [’sol­id] Ober­hav­el rei­ht­en sich im Laufe der Ver­anstal­tung in den Demon­stra­tionszug ein.
„Während der Demo wur­den zahlre­iche „Nein zum Heim“-Aufkleber ent­fer­nt, die sich gegen die Eröff­nung der Asyl-Unterkün­fte in Gransee und Lehnitz richt­en. Dies zeigt für uns auch die tage­spoli­tis­che Notwendigkeit für antifaschis­tis­che Demos wie die unsere.“ So Mar­tin Son­nen­burg, Sprech­er des Demobünd­niss­es. Mit der Teil­nehmerIn­nen­zahl sei man „Sehr zufrieden“ so Son­neb­urg weiter.
In Rede­beiträ­gen wurde die Rolle des Ober­havelkreis­es als Rück­zugsraum für Nazikad­er (Bsp.: Nazi-Anwalt Wol­fram Nahrath, Birken­werder) so wie die Rolle Oranien­burgs in der Nazi-Zeit thematisiert.
Trotz starkem Regen ab Mitte der Demon­stra­tionsstrecke blieben zahle­iche Demon­stra­tionsteil­nehmerIn­nen noch bis zum Ende der Gedenkkundge­bung am Ort der Ermor­dung Erich Müh­sams, dem ehe­ma­li­gen Gelände des KZ-Oranienburg.
Während des Gedenkens boten die Lie­der­ma­ch­er Christoph Holzhöfer und „Geigerzäh­ler“ Ver­to­nun­gen bekan­nter Müh­sam-Gedichte wie „Mein Gefäng­nis“, der „Rev­oluzzer“, oder „Der Gefan­gene“ dar. Die Lese­büh­nen-Autoren Peter und Susanne Bäß berichteten über Erich Müh­sams Leben und gaben dessen Anti-Krieg­s­text „Der Feuer­wehrbund“ zum besten. Nach ein­er Schweigeminute legten die Ver­anstal­terIn­nen, die Freie Arbei­t­erIn­nen Union Berlin, so wie die Pirat­en-Frak­tion Berlin Kränze am Gedenkstein für Erich Müh­sam nieder.
Bilder: https://www.flickr.com/photos/neysommerfeld/sets/72157645236862239/
https://www.flickr.com/photos/soerenkohlhuber/sets/72157645636605681/
Kategorien
Antifaschismus Geschichte & Gedenken

Sich fügen heißt lügen”

Müh­sam war Vieles: Rev­o­lu­tionär, Utopist, Frei­denker, Anar­chist, KPD- und Rote Hil­fe-Mit­glied, Antikriegsaktivist/Pazifist, Knast- und Wahlkri­tik­er, Antifaschist und Syn­dikalist, ein Indi­vid­u­al­ist mit chro­nis­chem Geld­man­gel, Lebe­mann der schrift­stel­lerischen Bohème, Mit­be­grün­der der Münch­n­er Rätere­pub­lik 1919, anerkan­nter Ver­fass­er von Gedicht­en, The­ater­stück­en und Her­aus­ge­ber und Pub­lizist von Sach­büch­ern, poli­tis­chen Zeitschriften und Auf­sätzen und Humorist.
All diese Lebens­bere­iche und Facetten Müh­sams, die sich noch um einige erweit­ern ließen, zeich­neten seine vielschichti­gen Per­sön­lichkeit aus. Für uns als lib­ertäre Antifaschist*innen erscheinen im Hin­blick auf ein poli­tis­ches Gedenken drei Punk­te jedoch ganz zen­tral für dessen Wirken zu ste­hen: das anar­chis­tis­che, antifaschis­tis­che und freigeistliche Erbe Müh­sams. Denn alles was Müh­sam aus­machte, sah er selb­st als Teil des Weges hin zu einem besseren Leben für alle. Denn so Müh­sam: der “Zweck mein­er Kun­st ist der gle­iche, dem mein Leben gilt: Kampf! Rev­o­lu­tion! Gle­ich­heit! Freiheit!”
Anar­chist: “Sich fügen heißt lügen” bedeutete für Müh­sam in erster Lin­ie für eine herrschafts­freie Gesellschaft einzutreten. In Staat, Kap­i­tal­is­mus, Mil­i­taris­mus und Klas­sen­ge­sellschaft fand er Angriff­spunk­te um gegen Unter­drück­ungsmech­a­nis­men vorzuge­hen. Der rev­o­lu­tionäre Kampf sollte nie für die Men­schen, son­dern immer auf Augen­höhe mit den Men­schen geführt wer­den. Befreiung ver­stand er immer auch als Leben und nicht bloß als Poli­tik. “Sich fügen heißt lügen” trifft jedoch auch auf Müh­sam als undog­ma­tis­chen Anar­chis­ten zu. So gibt es zwar viele Anar­chis­ten sein­er Zeit, auf die er sich bezieht und die ihn bee­in­flussten, doch ließ er sich nie ent­ge­gen sein­er eige­nen per­sön­lichen Überzeu­gun­gen vor einen poli­tis­chen Kar­ren span­nen. “Sich fügen heißt lügen” trifft also Herrschaftsver­hält­nisse in Form poli­tis­ch­er Sys­teme genau­so, wie feste poli­tis­che Ideologien.
Antifaschist: Bere­its 1932 beze­ich­nete Joseph Goebbels Müh­sam als einen “jüdis­chen Wüh­ler”, mit denen man “kurzen Prozeß” machen werde, sobald die NSDAP an der Macht sei. Der frühe Zeit­punkt der Fes­t­nahme und Ermor­dung Müh­sams zeu­gen davon, wie sehr er den Nazis ein Dorn im Auge war und von von seinem nicht uner­he­blichen Ein­fluss in jen­er Zeit. Sein antifaschis­tis­ches Engage­ment als Pub­lizist und Schrift­steller, welch­es sich in den Jahren vor der Machtüber­nahme der Faschis­ten, ver­stärk­te, weisen zudem auf seine enorme Überzeu­gung hin. Was er sich im Laufe seines Lebens, als “sich fügen heißt lügen” auf die Fah­nen schrieb, sollte sich auch am Ende seine Lebens erfüllen. Bis zulet­zt gelang es den Nazis — auch nach 17. Monat­en schwere Folter — nicht, seinen Willen zu brechen.
Freigeist: Lesen wir heutzu­tage diese Aneinader­rei­hung von Charak­tereigen­schaften und Betä­ti­gungs­feldern, die sich noch um Einiges fort­führen lassen ließe, so stutzen wir zumin­d­est für einen Moment. Wider­sprüche und Ungereimtheit­en zeich­nen das Leben Müh­sams aus. Doch das war es, was die vielschichtige Per­sön­lichkeit Müh­sams ausze­ich­nete. Ent­ge­gen jedem Trend und jed­er Norm blieb er eine Insti­tu­tion für sich, nir­gends einzuord­nen, nie­man­dem zuge­hörig, über­all dabei, aber immer er selb­st. Der berühmte Aus­pruch “sich fügen heißt lügen” geht also über das Ide­al klas­sis­ch­er Herrschafts­frei­heit hin­aus und meint zudem, schein­bar Fest­ste­hen­des stets radikal zu hin­ter­fra­gen, um der eige­nen Mei­n­ungs- und Wil­lens­bil­dung wegen. Das prak­tizierte der Einzel­gänger Müh­sam bis zur let­zten Kon­se­quenz an sich selb­st, mit dem Effekt, dass er zeitlebens unbe­quem blieb – von Zeit zu Zeit auch seinen eigen Leuten gegenüber. Die Akzep­tanz sein­er eige­nen inneren Wider­sprüche trieben ihn darin an Wider­sprüche inner­halb sozial-rev­o­lu­tionär­er Strö­mungen von Anar­chis­ten und Kom­mu­nis­ten zu über­winden. Sein Engage­ment galt keinem ide­ol­o­gis­chen Dog­ma, son­dern dem gemein­samen Kampf aller gegen Faschis­mus und für eine bessere, herrschafts­freie und sol­i­darische Gesellschaft ohne Kap­i­tal­is­mus und Ausbeutung.
Und rufen wir euch 80 Jahre nach sein­er Ermor­dung dazu auf, dem ganzen Men­schen Müh­sam, der gelebt hat und dem sein Leben genom­men wurde, am Ort sein­er Hin­rich­tung zu gedenken. 
Antifaschis­tis­che Gedenkdemonstration:
12. Juli 2014 | 13 Uhr | S‑Bhf. Oranienburg
Erich Müh­sam Fest
12. Juli 2014 | 15/16 Uhr | ZUKUNFT am Ostkreuz, Lasker­straße 5, Berlin
www.erichmuehsamfest.de
Kategorien
Geschichte & Gedenken jüdisches Leben & Antisemitismus

Erneut Angriff auf ehemaligem KZ-Gelände

Am Mor­gen des 4.5.2014 hat­te sich noch eine Gruppe von Wanderer_innen auf der Bank niederge­lassen, aus­geruht und sich informiert. “Eine gute Möglichkeit, zu ruhen und zu gedenken.” Am Nach­mit­tag bei der Gedenk­feier saßen auf den Bänken unter dem Son­nen­schutz mit Blick auf den Gedenkstein die Über­leben­den Ravens­brück­erin­nen Ilse Hein­rich und Char­lotte Kroll.
Als einige Tage später Ver­e­na Har­tung von der Ini­tia­tive für einen Gedenko­rt ehe­ma­liges KZ Uck­er­mark e.V. mit ein­er Gruppe Studieren­der auf den Gedenko­rt kam, war das Son­nensegel samt allen Hal­terun­gen weg. Sie sagt: „Ich kann es ein­fach nicht glauben. Eine beispiel­lose Respek­t­losigkeit gegenüber denen, die an diesem Ort inhaftiert waren, die hier ermordet wur­den. Diese Tat spielt denen in dieHände, die einen Schlussstrich unter die Geschichte ziehen wollen, die nicht mehr erin­nern wollen und die Kon­ti­nu­itäten verleugnen.”
Als spon­tane Sol­i­dar­itäts­bekun­dung gab die Gruppe der Studieren­den eine Spende für ein neues Sonnensegel.
Das Segel war im ver­gan­genen Som­mer, nur zwei Tage nach der Errich­tung, von Unbekan­nten zer­stört wor­den. Damals hat­ten die ehe­ma­li­gen Häftlinge Ilse Hein­rich und Char­lotte Kroll das Segel eingeweiht.
Seit gut 15 Jahren arbeit­et die Ini­tia­tive für einen Gedenko­rt ehe­ma­liges KZ Uck­er­mark e.V. daran, den Ort des Jugend­konzen­tra­tionslagers und späterem Ver­nich­tungslagers Uck­er­mark dem Vergessen zu entreißen. Ziel der haupt­säch­lich durch Spenden finanzierten Arbeit ist es, am his­torischen Ort die Geschichte sicht­bar zu machen und die Öffentlichkeit zu informieren. Die Gestal­tung des Gelän­des soll auch zum Ver­weilen und Offe­nen Gedenken ein­laden. Die freie Zugänglichkeit des Ortes unab­hängig vom insti­tu­tion­al­isierten Gedenken ist ein großes Anliegen der Initiative.
„Wir wer­den hier trotz des erneuten Angriffs auf den Gedenko­rt nicht wieder Zäune und Mauern erricht­en!“ sagt Ver­e­na Har­tung. ” Wir wer­den weit­er an unserem Konzept des Offe­nen Gedenkens fes­thal­ten. Wir lassen uns nicht ein­schüchtern und wir wer­den weit­er für einen würdi­gen Gedenko­rt Uck­er­mark kämpfen. Die vie­len pos­i­tiv­en Rück­mel­dun­gen zum Besuch des Gedenko­rtes und das große Inter­esse an Rundgän­gen und Infor­ma­tion sind uns ein Ansporn. “ 
Kategorien
(Anti)militarismus Geschichte & Gedenken

Studierendenschaft unterstützt Bürgerbegehren gegen Wiederaufbau der Garnisonkirche

Die Gelder wer­den dem aktuellen Bürg­er­begehren für die Auflö­sung der Stiftung Gar­ni­sionkirche Pots­dam bereitgestellt.

Der AStA und das Studieren­den­par­la­ment unter­stützten somit, über die finanziellen Mit­tel hin­aus, das Bürg­er­begehren und die Bürg­erini­tia­tive für ein Pots­dam ohne Gar­ni­sionkirche in vollem Umfang. An den Stan­dorten der Uni­ver­sität Pots­dam und im Büro des AStA wer­den Unter­schriften gesammelt.
In Anbe­tra­cht der sozialpoli­tis­chen und städte­baulichen Sit­u­a­tion in Pots­dam, ist es nicht nachvol­lziehbar, dass die Stadt Pots­dam an dem Wieder­auf­bau der Gar­nisonkirche fes­thält. Während die Stadt ver­sucht, sich das Image eines Wis­senschafts­stan­dortes und ein­er Stadt der Studieren­den zu geben, ignori­ert sie Bedürfnisse junger Men­schen und Studieren­der. So sind beispiel­sweise in Mod­ellen der “neuen” his­torischen Innen­stadt die Studieren­den­wohn­heime in der Bre­it­en Straße nicht auffind­bar, die Fach­hochschule Pots­dam am Alten Markt soll abgeris­sen wer­den, alter­na­tive Jugend­kul­turzen­tren wie das Spar­ta­cus wur­den bere­its aus der Innen­stadt ver­ban­nt. Das Stadtzen­trum verkommt mehr und mehr zu ein­er Kulisse mit pseu­do-his­torischen Fassaden.
Während unzäh­lige Men­schen nach bezahlbarem Wohn­raum suchen, ist sich die Stadtver­wal­tung nicht zu schade ein Grund­stück kosten­frei an die Stiftung Gar­nisonkirche für den Wieder­auf­bau der sel­ben abzugeben und sog­ar für einen Umbau von Infra­struk­tur, wie z.B. Straßen­ver­legung, zu sorgen.
Stad­ten­twick­lung und sozialer Wohn­raum geht alle etwas an. Das Streben einiger Gut­si­tu­iert­er nach dem Wieder­auf­bau eines his­torisch der­art neg­a­tiv aufge­lade­nen Objek­tes kann als klar­er Gegen­stand­spunkt zur Schaf­fung sozialen Wohraums und Teil­habe am sozialen Leben der Stadt gese­hen werden.
Diese Teil­habe wird durch das Bürg­er­begehren unter­stützt. Es bietet so eine erste Möglichkeit, demokratis­chen Ein­fluss auf städte­bauliche Entwick­lun­gen zu nehmen.
Jür­gen Engert, Ref­er­ent für Kul­tur des AStA der Uni Pots­dam sagt dazu: “Wir unter­stützen die Argu­men­ta­tion der BI und das Instru­ment eines Bürg­er­begehren. Dass die Stadtver­wal­tung an basis­demokratis­ch­er Teil­habe an Stadt­poli­tik nicht inter­essiert ist, zeigen aktuelle Äußerun­gen des Ober­bürg­er­meis­ters Jann Jacobs. Wer sich als Stad­to­ber­haupt wärend eines laufend­en Bürg­er­begehrens öffentlich gegen dieses ausspricht, beweist, dass er lieber an ein­er Poli­tik der Hin­terz­im­mer fes­thal­ten will, statt die Bewohn­er und Bewohner­in­nen der Stadt nach ihrer Mei­n­ung zu fra­gen und diese zu repektieren.”

Mar­tin Grothe [3. April 2014]

Inforiot