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Rohdung #1 – Nein, Nein, das ist nicht die Zukunft!

Infos zu Rohdung – der Kolumne aus dem Dschun­gel gibt es hier.

Seit dem Sep­tem­ber let­zten Jahres ist die “Fri­days for Future”-Bewegung (FFF) in Deutsch­land angekom­men. Am 18. Jan­u­ar diesen Jahres gab es die erste Demon­stra­tion mit anschließen­der Kundge­bung in Eber­swalde, die näch­ste Demon­stra­tion soll am 15. März stat­tfind­en. Es solle “den größten Kli­mas­treik geben, den die Welt je gese­hen hat.” sagt fridaysfofuture.de. [1] Ob dieser großspuri­gen Ankündi­gung, dem dabei auf­blühen­dem Eber­swalder Öko­herz und dem medi­alen Wirbel um “Fri­days for Future” scheint ein unvoll­ständi­ger Ver­such der Auseinan­der­set­zung lohnenswert.

Spätestens seit ihrer Rede auf dem UN-Klimagipfel Anfang Dezem­ber ken­nt fast jed­er Men­sch mit einem Social-Media-Pro­fil die Ini­tia­torin der “Fri­days for Future”-Bewegung Gre­ta Thun­berg. Die damals 15-jährige ging nach den Som­mer­fe­rien 2018 bis zu den Wahlen des schwedis­chen Par­la­ments im Sep­tem­ber drei Wochen lang nicht zur Schule und set­zte sich stattdessen vor das schwedis­che Par­la­ments­ge­bäude. In der Hand hielt sie ein Schild: “Skol­stre­jk för kli­matet”, auf deutsch “Schul­streik für das Klima”.
Seit den Wahlen fehlt Thun­berg jeden Fre­itag – und ist dabei schon lange nicht mehr allein. Bere­its am 30. Novem­ber fol­gten ihrem Vor­bild Schüler_innen in rund 100 Städten Schwe­dens, auch in anderen europäis­chen Län­dern gab es Aktio­nen. [2] Es kam wie es kom­men musste, die Bewe­gung kam nicht nur nach Deutsch­land, son­dern auch nach Eberswalde.

Bei der Demon­stra­tion im Jan­u­ar nah­men in Eber­swalde 200 Per­so­n­en teil – oder 50. Je nach­dem, ob man nun fridaysforfuture.de oder der MOZ glauben möchte. [3][4] Nach dem Video der MOZ zu urteilen, han­delt es sich eher um 50 Schüler_innen. [5] Die Demon­stra­tion musste zeitweise wegen der gerin­gen Teilnehmer_innenzahl auf dem Bürg­er­steig laufen. Am Star­tort, dem Hauptbahn­hof, und am Ende, dem Mark­t­platz, fan­den Kundge­bun­gen statt. Es wurde auf den Kli­mawan­del und eine wenig han­del­nde Poli­tik aufmerk­sam gemacht. In Sprechchören wurde ein Wan­del der Klimapoli­tik und das Ende der Kohlever­stro­mung gefordert.
Im Großen und Ganzen war es alles andere als eine welt­be­we­gende Ver­anstal­tung. Bemerkenswert ist neben der Tat­sache, dass uns bish­er keine anti­semi­tis­chen Krak­endarstel­lun­gen vor die Augen gekom­men sind, vielmehr das Mobil­isierungspo­ten­tial: In rel­a­tiv kurz­er Zeit wurde aus nur einem Milieu, dem der Schüler_innen, min­destens 50 Per­so­n­en zu ein­er sehr speziellen The­matik auf die Straße gebracht. Und das bun­desweit. Erfol­gre­iche Mobil­isierung an Schulen gelang in der Ver­gan­gen­heit entwed­er wenn eine lokale oder the­ma­tis­che Verknüp­fung vor­lag, beispiel­sweise durch Naziaufmärsche/Refugee Sup­port in der eige­nen Stadt oder die Bil­dungsstreiks 2009. Kli­maschutz ist aber nur im über­tra­ge­nen Sinn lokal. Das Über­schre­it­en des Zwei-Grad-Ziels sorgt nicht für blutige Nasen wie es Nazis tun und bet­rifft junge Men­schen nur min­i­mal mehr als ältere, da der Kli­mawan­del ein Prozess ist, der schon längst stat­tfind­et. Dementsprechend leben wir schon mit ihm und die Her­aus­forderung liegt somit  eher in der Anpas­sung der Gesellschaft und Wirtschaft an ihn. Diese muss in den näch­sten Jahrzehn­ten stat­tfind­en – und diese Jahrzehnte erleben auch noch die Eltern der Gen­er­a­tion Z [6] und auch ein Großteil deren Großel­tern. Die Gegen­proteste zu den let­zten recht­en Ver­anstal­tun­gen in Eber­swalde lock­ten, trotz lokaler Unmit­tel­barkeit, nicht so viele Schüler_innen aus dem Klassenzimmer.

Die Forderung der deutschen Bewe­gung beläuft sich auf “mehr Kli­maschutz und den Kohleausstieg – und zwar nicht erst in zehn Jahren!”. [7] Während für die Kohlever­stro­mung mit “Kohleausstieg ab 2020” [8] ein grund­sät­zlich­er Rah­men geset­zt wird, lässt sich zu “mehr Kli­maschutz” nichts Genaueres find­en. Wie sollte man auch? Der men­schliche Einfluss auf den Kli­mawan­del ist selb­st auf nationaler Ebene viel zu vielschichtig, um irgendwelche konkreten Forderun­gen zu stellen. Pos­i­tiv­er Neben­ef­fekt ist, dass so möglichst vehe­ment und kämpferisch für etwas gestrit­ten wer­den kann, ohne dass ein Gegen­wind aus entsprechen­den Wirtschaft­branchen zu erwarten ist, oder der deutsche Michel aus Angst um seinen Lebens­stan­dard in Sachen Bequem­lichkeit auf die Bar­rikaden geht.
Die Rhetorik dieser Bewe­gung beruft sich ständig auf das Ver­hält­nis von “wir Junge gegen euch Alte”, oft genug ver­bun­den mit infan­tilem Gejam­mer, dass die “Alten (da oben)” ihnen wed­er zuhören, noch sie ern­st­nehmen wür­den. Mit­tler­weile sind (lokale) Führungsper­so­n­en der Bewe­gung zu diversen Gesprächen mit Vertreter_innen von Poli­tik und Wirtschaft ein­ge­laden. Man freut sich über einen Auftritt beim Grü­nen Parteitag hier [9] und ein­er Einladung ins Insti­tut für deutsche Wirtschaft dort. [10] Endlich werde man ernst genom­men, endlich könne man par­tizip­ieren. Auch wenn nicht aus­geschlossen wer­den kann, dass dem Einen oder Anderen 68er das Herz beim Anblick der “jun­gen Wilden” auf­blüht, lassen sich diese Einladun­gen doch mit einem einzi­gen Wort beschreiben: Appeasement.

Natür­lich lädt das Kap­i­tal, in Form von Poli­tik und Wirtschaft, die FFF-Vorzeigestre­ber_innen aus der ersten Bankrei­he ein. Schließlich gibt es keinen besseren Weg die Bewe­gung zu besän­fti­gen, als der Forderung nach Gehör nachzukom­men, zu tun als würde man zuhören, zu ver­sich­ern man sorge sich genau­so und ihnen am Ende zu verk­lick­ern, dass es nun einmal nicht so ein­fach sei, wenn nicht sog­ar unmöglich. Entwed­er sehen die FFF-Vertreter_in­nen dies dann ein oder man geht ohne Lösung auseinan­der – und kann behaupten man hätte ja ver­sucht auf FFF einzuge­hen, aber mit dieser Bewe­gung ließe sich nicht kon­struk­tiv ver­han­deln. So ein­fach wie man den Klimabe­wegten den Schwung und die Sym­pa­thie nimmt, so wenig wird am Ende von “Fri­days for Future” abseits von Zeitungsarchiv­en bleiben. Wahrschein­lich muss das Kap­i­tal nicht die ger­ing­sten Zugeständ­nisse machen. 

Dazu kommt, dass FFF nicht ein­mal zu begreifen scheint, was nötig wäre, um ihre Forderun­gen kon­se­quent umzuset­zen: Die Über­win­dung des Kap­i­tals oder zumin­d­est mehr poli­tis­che Macht als dieses.
Denn, wie das 22-jährige Gesicht der deutschen Bewe­gung, Luisa Neubauer, richtig sagt: “Ich erlebe […] den Zwies­palt zwis­chen der Forderung nach Klimapoli­tik und der Forderung nach Wirtschaftswach­s­tum”. [11] Welch haarscharfe und auch über­raschende Analyse, dass das kap­i­tal­is­tis­che Sys­tem auf (möglichst effek­tiv­er) Akku­mu­la­tion beruht und sich eben diese Akku­mu­la­tion­s­möglichkeit­en nicht stre­it­ig machen lassen will. Zumal nicht zählt, ob akku­muliert, son­dern dass aus­re­ichend akku­muliert wird, um in der Konkur­renz des Mark­tes beste­hen zu kön­nen. Die Unfähigkeit eben diesen Zusam­men­hang zu erken­nen und auszus­prechen, son­dern sich im schlimm­sten Fall noch in Post­wach­s­tum­skonzepte oder in andere Green-Cap­i­tal­ism-Idi­otie zu flücht­en, ist für die bre­ite Masse der Kli­maschutz- bzw. Ökobe­we­gung symp­to­ma­tisch. Das gilt für die Klimabe­wegte in Eber­swalde genau­so wie bundesweit.
Mehr poli­tis­che Macht bzw. Druck auf die Poli­tik in Form von Par­la­menten und Min­is­te­rien wird eben­falls wohl kaum zu stande kom­men, zumal es sich beim einzigen Druck­mit­tel um ein “Bestreiken” des Schu­lun­ter­richts han­delt. Als ob “Streiken” an einem einzi­gen (!) Wochen­tag, noch dazu dem Fre­itag, nicht schon lächer­lich genug wäre, find­en die sogen­nan­ten Streiks brace your­self fast auss­chließlich Nach­mit­tags statt. Falls die Schüler_innen zu diesen Zeit­en noch Unter­richt haben, wer­den also unge­fähr ein bis zwei Unter­richtsstun­den bestreikt. Doch hier erre­icht der Irrsinn seinen Höhep­unkt noch nicht, denn Streiks sollen Druck aufbauen, da Pro­duk­tion ver­hin­dert wird und damit zu Gewin­nver­lus­ten führen. Das tut das “Bestreiken” des Schu­lun­ter­richts nicht. Schon gar nicht am Fre­itag Nach­mit­tag. Die einzige Leis­tung dieses “Streiks” ist, dass sich die Stre­ber_innen aus der ersten Rei­he ein­mal in ihrem Leben rebel­lisch fühlen kön­nen, bevor sie im Anzug ver­schwinden. Das “Engage­ment” für FFF macht sich dann alle­mal gut im Lebenslauf.

Jede_r fängt mal klein an. Wird zumin­d­est oft gesagt. Und tat­säch­lich ist es schön zu sehen, dass sich junge Men­schen für etwas engagieren. Noch schön­er ist, dass sie sich wahrschein­lich in vie­len Fällen als “links” ver­ste­hen. Jedoch wird auch in selb­ster­nan­nten “linken” Kli­maschutzbe­we­gun­gen reak­tionär-antie­manzi­pa­torischen Ansätzen allzu oft ein Podi­um geboten. Statt eine klare Kante gegen Spin­ner_innen zu zeigen, wird in der Regel ver­sucht noch der let­zten Tiefenökolo­gin ein Safe Space zu bieten. Ratio­nale Kri­tik hat draußen zu bleiben.
Ob FFF hier der unsäglichen Tra­di­tion deutsch­er Ökobe­we­gun­gen fol­gen wird oder nicht, bleibt abzuwarten. Bish­er fie­len die Ver­anstal­tun­gen wed­er durch solche Aus­fälle auf, noch durch offen­sive Abgren­zung dagegen.
Ger­ade wenn den Gesichtern der FFF-Bewe­gung aus der kon­ser­v­a­tiv bis extrem recht­en Ecke vorge­wor­fen wird, sie seien bloße Instru­mente von wem auch immer (Hal­lo, Ver­schwörungsphan­tasie!), oder hät­ten ein­fach keine Lust in die Schule zu gehen, gehören sie vertei­digt. Ins­beson­dere weil wieder ein­mal mehr zu sehen ist, wie ekel­haft soziale Medi­en sein kön­nen. Doch gehören sie gegen diese Angriffe vertei­digt und nicht für ihre Inhalte. Denn diese gehören seper­at und nüchtern auf den Prüf­s­tand gestellt. Nie­man­dem ist geholfen, indem die Schüler_innen von FFF zum neuen rev­o­lu­tionärem Sub­jekt verk­lärt wer­den, nur weil sie sym­pathisch sind. Gle­ich­es gilt übri­gens auch für Baggerbesetzer_innen, schließlich ist es vol­lkom­men offen, ob das Pro­jekt “Kli­maschutz” über­haupt als “links” anzuse­hen ist. Denn: linke Konzepte fehlen bish­er. [12]
Es bleibt zu hof­fen, dass die Beteili­gung an FFF zumin­d­est für einige das Ursprungsmo­ment ein­er dauer­haften Poli­tisierung
darstellt . Mit noch ein wenig Hoff­nung mehr, führt diese zu einem Engage­ment im Kampf ums Ganze, statt dem Kampf ums Klima.

Lange Rede kurz­er Sinn:
Liebe Schüler_innen, wenn ihr “streikt”, dann macht in der Zeit etwas Sin­nvolles. Schlaft aus, entspan­nt euch im Park, zieht euch Net­flix rein oder lest etwas.


[1] https://fridaysforfuture.de/march15th/
[2] https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/greta-thunberg-das-gesicht-der-globalen-klimabewegung-a-1241185.html
[3] https://fridaysforfuture.de/18januar/
[4] https://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1704083/
[5] Die Bewe­gung wird haupt­säch­lich von Schüler_innen getra­gen, allerd­ings fühlen sich auch viele Studierende ange­sprochen (bzw. wer­den von der Bewe­gung gezielt ange­sprochen) und nehmen an den Aktio­nen teil. Diese wer­den hier, der Ein­fach­heit hal­ber, eben­falls ange­sprochen, wenn von Schüler_innen die Rede ist.
[6] Beze­ich­nung für zwis­chen 1997 und 2012 geborene
[7] https://fridaysforfuture.de/about/
[8] https://fridaysforfuture.de/wp-content/uploads/2019/02/Offener-Brief-kohlekommission.pdf
[9] https://www.pnn.de/brandenburg/fridays-for-future-zuspruch-fuer-streikende-schueler-waechst/24042846.html
[10] https://ze.tt/klima-aktivistin-luisa-neubauer-ich-hoffe-dass-ich-nicht-noch-825-freitage-streiken-muss
[11] ebenda
[12] Allen Leser_innen sei an dieser Stelle der Text „T‑Shirt im Treibhaus“ von Ivo Boz­ic ans Herz gelegt: https://jungle.world/artikel/2017/35/t‑shirt-im-treibhaus

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Solidarität mit #Lausitz23 — lieber Haft als Kohlekraft

Am heuti­gen Mor­gen, des 20.Februar 2019, haben wir in Form ein­er Kle­in­grup­pen-Aktion einen Bag­ger im Mit­teldeutschen Braunkohle Revi­er beset­zt. Mit unser­er direk­ten Aktion möcht­en wir nicht nur Kohle-Infra­struk­tur block­ieren, wir zeigen uns vor allem sol­i­darisch mit den immer noch 3 inhaftierten Aktivisti der #Lausitz23 und Eule. Es ist uns wichtig klar zu zeigen, dass wed­er ansteigende Repres­sio­nen, noch eine ver­schobene öffentliche Debat­te unseren Kampf für Klim­agerechtigkeit eindäm­men kön­nen. Repres­sion schwächt uns nicht. Im Gegen­teil sie deckt die Absur­dität von Straflogik auf und bestätigt uns in unserem Handeln.

Die Sym­bo­l­ik unser­er Aktion soll auch den Umgang mit Repres­sio­nen nicht außen vor lassen. Als Men­schen, die wir ver­suchen unsere Priv­i­legien zu reflek­tieren, sehen wir Iden­titätsver­weigerung nicht nur als Schutz unser­er eige­nen Per­son und zur Wahrung unser­er Anonymität an. Sie ist ein poli­tis­ch­er Akt, mit welchem wir uns sol­i­darisch gegenüber allen Men­schen zeigen wollen, welche nicht das Priv­i­leg besitzen sich ausweisen zu kön­nen bzw. Doku­mente besitzen, welche es ihnen ermöglichen sich frei zu bewe­gen. Im Kampf für eine Welt ohne Nation­al­staat­en und Gren­zen, lehnen wir dieses Priv­i­leg mit allen Mit­teln ab. Sol­i­dar­ität ist eine Waffe und wir soll­ten alle reflek­tieren wie wir sie nutzen!

Vor dem Hin­ter­grund der Repres­sio­nen gegen die Aktivisti der #Lausitz23 und Eule machen wir uns nicht nur zu unver­hält­nis­mäßi­gen Maß­nah­men Gedanken. Wir wün­schen uns, dass eine generelle Kri­tik an Logik und Vol­lzug von Haf­tanstal­ten im Grun­dansatz the­ma­tisiert wird. Diese zu hin­ter­fra­gen sollte auch Teil der öffentlichen Debat­te wer­den. Unser­er Auf­fas­sung nach sind nicht über­zo­gene Maß­nah­men gegen Kli­ma-Aktivisti oder das „Sta­tu­ieren eines Exem­pels“ das Prob­lem. Jenes Grund­konzept von Haft und Aus­gren­zung einzel­ner Indi­viduen aus gesellschaftlichen Kon­tex­ten bedarf genug Kri­tik. Unsere Wut sollte sich nicht nur gegen Bran­den­bur­gis­che oder Nor­drhein-West­fälis­che Jus­tizbe­hör­den richt­en, sie trifft alle die nach dieser Logik Han­deln. Uns sollte stets Bewusst sein das über­zo­gene Anwen­dun­gen von Haft, Repres­sio­nen und Aus­gren­zun­gen kein Phänomen der Kli­ma-Gerechtigkeits-Bewe­gung sind. Sie sind alltäglich und fest in gesellschaftlichen Struk­turen ver­ankert. Haft generell abzulehnen vere­int uns in diesem Kampf gegen Repressionen.

Pris­ons are for burning!

Twit­ter: @ReiseDigger

Für Rück­fra­gen bitte E‑mails an: cli­mate­jus­ti­cenow (at) rise­up . net

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Klima & Umwelt Law & Order

Brief #1 von Stanley, Nonta & Vincent

Liebe Men­schen da draußen,

der Kli­mawan­del schre­it­et immer schneller voran. Beson­ders hart trifft er schon jet­zt die Men­schen im Glob­alen Süden, die am wenig­sten zu sein­er Entste­hung beige­tra­gen haben. Doch auch vor Deutsch­land macht der Kli­mawan­del, wie wir am Dür­re­som­mer 2018 gese­hen haben, nicht Halt.

Doch das ist lei­der erst der Anfang. In den kom­menden 20–30 Jahren wer­den wir Kipp­punk­te über­schre­it­en, die nicht mehr rück­gängig zu machen sind. Noch kön­nen wir das Schlimm­ste ver­hin­dern, indem wir sofort han­deln und eine freie und gerechte Gesellschaft erschaf­fen, die nicht nur Wert auf Arbeit und Kon­sum legt, son­dern auf Beziehun­gen zwis­chen Men­schen, einen wahren Kon­takt zur Natur, Kun­st und Liebe.

Aber die Poli­tik schläft und wir bleiben auf einem zer­störerischen Kurs. Die Lösungsvorschläge sind lächer­lich, viel zu langsam und reichen in kein­ster Weise um der Kli­makrise zu begeg­nen. Der „soge­nan­nte Kohlekom­pro­miss der Kohlekom­mis­sion“ (Zitat aus unserem Haft­be­fehl) ist dafür das per­fek­te Beispiel. Jahre­lang gab es Demon­stra­tio­nen, Unter­schrifte­nak­tio­nen und Kundge­bun­gen. Und was ist passiert? Fast nichts!

Darum haben wir uns zusam­mengeschlossen und Kohle­bag­ger beset­zt, weshalb uns jet­zt Haus­friedens­bruch vorge­wor­fen wird – ein Bagatellde­likt in den Worten eines unser­er Haftrichter. Doch da die Poli­tik ins Schwitzen gerät, wird bei uns mit der ganzen Härte des Staates reagiert. Die Unter­suchung­shaft wurde auf­grund unser­er Iden­titätsver­weigerung ange­ord­net. Das Amts­gericht Cot­tbus han­delt hier offen­sichtlich poli­tisch und ver­sucht ein Exem­pel zu sta­tu­ieren. So soll die Klim­agerechtigkeits­be­we­gung eingeschüchtert und fol­gende Aktio­nen ver­hin­dert wer­den. Das ist ein Skan­dal, den wir uns nicht gefall­en lassen!

Denn auch Iden­titätsver­weigerung ist ein poli­tis­ch­er Akt. Natür­lich kön­nten wir ein­fach unsere Iden­tität preis­geben und wären spätestens nach 3 Tagen aus der U‑Haft ent­lassen, doch ein Pass oder Aufen­thaltssta­tus sollte kein Kri­teri­um für poli­tis­che Arbeit sein. Indem viele Men­schen, denen die Preis­gabe der Iden­tität nicht schaden würde, ihre Iden­tität ver­weigern kön­nen auch jene Men­schen mit­machen, deren Iden­tität schützenswert ist, beispiel­sweise Men­schen, die keinen gesicherten Aufen­thalt­sti­tel haben.

Bei Klim­agerechtigkeit geht es um Sol­i­dar­ität mit Men­schen, die weniger für die Kli­makrise ver­ant­wortlich sind, jedoch viel stärk­er unter ihr lei­den. Fakt ist, wir zer­stören die Lebens­grund­lage von Mil­liar­den Men­schen und Tieren. Und unsere Poli­tik stellt dem nichts ent­ge­gen und macht weit­er wie bish­er. Doch langsam knickt die Regierung ein und es ist jet­zt der Moment gekom­men den Druck noch zu erhöhen. Kohleausstieg ist Han­dar­beit und wir brauchen ihn sofort!
Lasst euch nicht ein­schüchtern, beset­zt weit­er Braunkohle­in­fra­struk­tur oder macht was euch son­st so ein­fällt. Gemein­sam schaf­fen wir ein Kli­ma der Gerechtigkeit. Bleibt stark und kämpft weiter!

Sol­i­darische Grüße,
Non­ta, Stan­ley & Vincent

Ps.: Über Briefe zu uns in die JVA Cot­tbus freuen wir uns sehr!

Anmerkung Infori­ot
Adressen der Gefangenen:

Stan­ley: de&en
UMP02/Stanley, 84 Gs 19/19, JVA Cot­tbus-Dissenchen, Ost­straße 2, 03052 Cottbus

Non­ta: de&en
UMP03/Nonta, 84 Gs 20/19, JVA Cot­tbus-Dissenchen, Ost­straße 2, 03052 Cottbus

Vin­cent: de&en
UMP04/Vincent, 84 Gs 21/19, JVA Cot­tbus-Dissenchen, Ost­straße 2, 03052 Cottbus 

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Klima & Umwelt Law & Order

Die Lausitz23 – eine Übersicht

AKTION

4. Feb­ru­ar 2019: Die Bag­ger ste­hen still: Aktivist*innen von Ende Gelände & Robin Wood beset­zen in der Früh mehrere Bag­ger in den Kohlere­vieren Lausitz und im Leipziger Land. Darunter die Lausitz23 in den Tage­bauen Wel­zow Süd und Jän­schwalde. Die Beset­zung ist Teil ein­er Aktionswoche für den sofor­ti­gen Kohleausstieg und damit gegen den Abschluss­bericht der Kohlekommission.

FESTNAHME&GESA

Sämtliche Aktivist*innen wer­den von der Polizei geräumt und zur Iden­titäts­fest­stel­lung auf Polizeiprä­si­di­en gebracht. Sie mussten sich mehrfach nackt ausziehen. Vie­len Aktivist*innen wur­den die Tele­fo­nan­rufe ver­weigert. In der Lausitz wur­den einige Men­schen unter anderem über fünf Stun­den lang in gepark­ten, unge­heizten Fahrzeu­gen in Hand­fes­seln ohne Wass­er oder Tele­fon­möglichkeit fest­ge­hal­ten. Trotz teil­weise Durch­fall und Peri­ode wurde der Zugang zu Toi­let­ten ver­weigert. Im Gewahrsam wurde Men­schen die medi­zinis­che Behand­lung ohne die Angaben der Per­son­alien ver­weigert. Nach ihrer Ent­las­sung berichteten mehrere der Freige­lasse­nen über erfahrene Polizeige­walt in Form von Schlä­gen und Tritten.

Grüne und Linke fordern eine Aufar­beitung der Polizeimaß­nah­men im Recht­sauss­chuss des Bran­den­burg­er Land­tages: LINK zum Zeitungsbericht.

VORFÜHRUNG VOR DIE ZUSTÄNDIGE HAFTRICHTERIN

5. Feb­ru­ar 2019: Die Lausitz23 wer­den zwis­chen 14 und 23 Uhr der zuständi­gen Haftrich­terin vorge­führt. Unter­suchung­shaft bei leichteren Tat­en nach § 113 StPO wird ange­dro­ht: Der Tatvor­wurf Haus­friedens­bruch nach § 123 StGB ste­ht im Raum. Haft­grund ist Flucht­ge­fahr, da die Per­son­alien nicht bekan­nt sind. 5 Per­so­n­en geben ihre Per­son­alien an und wer­den ent­lassen. Draußen warten über 20 sol­i­darische Men­schen auf die Freige­lasse­nen, um sie in Emp­fang zu nehmen.

Ins­ge­samt 18 Per­so­n­en ver­weigern vor­erst weit­er­hin Angaben zur Per­son wer­den noch in dieser Nacht in JVAs überführt.

Pressemit­teilung von Ende Gelände: LINK

Zusam­men­fas­sung im neuen deutsch­land: LINK (Im Artikel wird fälschlicher­weise der Vor­wurf des Land­friedens­bruchs angegeben, der Vor­wurf lautet aber Hausfriedensbruch.)

UNTERSUCHUNGSHAFT&ENTLASSUNGEN

6. — 8. Feb­ru­ar 2019: Die 18 Men­schen, die die Angabe ihrer Per­son­alien ver­weigert haben, sind auf die JVAs Bran­den­burg (Hav­el), Luck­au-Duben und Cot­tbus-Dissenchen aufgeteilt. 15 Per­so­n­en geben am 6. und 7. Feb­ru­ar ihre Per­son­alien an. Bei der Vor­führung vor die zuständi­ge Haftrich­terin am Tag zuvor war es noch möglich gewe­sen, die Per­son­alien mündlich anzugeben, um frei zu kom­men. Nun ord­net die Rich­terin an, dass die Polizei jede Per­son mit ihrem* Per­son­alausweis abgle­icht und in ihren Daten­banken über­prüft. Die Bürokratie ver­langte dann die Aufhe­bung des Haft­be­fehls durch die zuständi­ge Rich­terin sowie deren Bestä­ti­gung per Fax an die jew­eili­gen JVAs, so dass die Per­so­n­en erst mehr als 24 Stun­den nach der Angabe ihrer Per­son­alien frei gelassen werden.

Artikel im neuen deutsch­land zur U‑Haft: LINK

STANLEY, NONTA & VINCENT

8.Februar 2019: Von den Lausitz23 bleiben am Fre­itag Abend nach wie vor 3 Aktivis­ten anonym und damit in Unter­suchung­shaft. Der erste Brief von Stan­ley, Non­ta und Vin­cent aus der Haft ist hier zu finden.

14. Feb­ru­ar 2019: Die Lausitz3 sind nun seit über ein­er Woche gefan­gen und warten auf die Hauptver­hand­lung. Hier soll der Vor­wurf Haus­friedens­bruch geprüft wer­den. Laut Staat­san­waltschaft Cot­tbus wird diese ein beschle­u­nigtes Ver­fahren nach § 417 StPO beantra­gen, so dass die Ver­hand­lung in der näch­sten Woche zu erwarten ist. Juris­tis­che Hin­ter­gründe dazu fol­gen eventuell.

Die Gefan­genen erfahren seit Beginn ihrer Inhaftierung viel Unter­stützung von außer­halb der Gefäng­nis­mauern. Die Unterstützer*innen ste­hen u.a. tele­fonisch mit den dreien in Kon­takt. Auch die ersten Briefe sind mit­tler­weile angekom­men, die Gefan­genen freuen sich über weitere.

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Raus aus dem Knast, Rein in die Grube!

Die Energiegewin­nung durch Kohle zer­stört unseren Plan­eten und das Leben auf ihm. Die Prof­ite machen dabei Wenige, die Schä­den tra­gen hinge­gen alle. Die kap­i­tal­is­tis­che Wirtschaftsweise, gestützt von staatlichen Repres­sion­sor­ga­nen, macht diese kli­maz­er­störende Energiepro­duk­tion erst möglich.
Wider­stand, der in diesem Fall nichts anderes ist als eine das Leben auf diesem Plan­eten erhal­tene Maß­nahme, wird krim­i­nal­isiert. Im Namen von Prof­it­max­imierung und dem Sta­tus Quo wird wegges­per­rt, wer sich für eine lebenswerte Zukun­ft und seine Umwelt ein­set­zt. Dem Staat liegt nicht das Leben und Über­leben „sein­er Schüt­zlinge“ am Herzen, son­dern die wirtschaftlichen Inter­essen weniger Großkonz­erne. Polizei und Jus­tiz tun den Rest und krim­i­nal­isieren Aktivisti mit­tels Ein­schüchterung, Iso­la­tion und Strafen.

Am 4. Feb­ru­ar block­ierten 23 Aktivisti Braunkohle­bag­ger im Abbauge­bi­et der bran­den­bur­gis­chen Lausitz. Mit­tler­weile sind sie den Repres­sion­sor­ga­nen aus­ge­set­zt, einige immer noch fest­ge­set­zt! Wir sol­i­darisieren uns mit der Aktion und allen von Repres­sio­nen Betroffenen.

Am Abend des 5. Feb­ru­ar nutzten wir deshalb eine von den Berlin­er Wasser­be­trieben zur Wer­bung genutzte Wand, um die Aktion aus dem Bran­den­burg­er Matsch in die Berlin­er Innen­stadt zu tragen.

Frei­heit für alle poli­tis­chen Gefan­genen! Kohleausstieg jetzt!

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Hambi-bleibt“ Soli-Aktion !

Wir radeln eine fam­i­lien­fre­undliche angemeldete Route für bessere Fahrrad­wege, Luft zum Atmen, die Verkehr­swende all­ge­mein und nach­haltige Städte ins­beson­dere. Vision: “Pots­dam Aut­ofrei”! Mit Soli-Aktion für den Ham­bach­er Wald #Auf­bäu­men, denn par­al­lel wird im Ham­bi die bis­lang größte Demon­stra­tion stat­tfind­en, organ­isiert von NGOs ein­er­seits (Kundge­bung) und Ende Gelände (Aktion Unter­holz) ander­er­seits. Busse fahren auch ab Pots­dam dor­thin: www.bund.net bzw. ab Berlin www.ende-gelaende.org Hier in Pots­dam sagen wir: #Auf­bäu­men!
Das heißt: Bäume pflanzen, Kohle stop­pen! Schmückt Eure Fahrräder mit Ästen und Zweigen! Bringt etwas zum Pflanzen mit, Spat­en und Gießkan­nen! Mit­ge­brachte Pflänzchen oder Baum-Set­zlinge brin­gen wir unter­wegs in den Boden mit einem “Hambi-bleibt”-Schildchen daran. Der Schutz der Lebens­grund­la­gen Luft und Wald gehören zusam­men! Ziel an einem schö­nen Ort.
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Solide arisch leben”

Die Anas­ta­sia-Bewe­gung
Dieser Artikel erschien zuerst im AIB 119 | 2.2018
Auch wenn er lange auf sich warten ließ, der Som­mer ist da! Mit ihm auch eine Rei­he von eso­ter­ischen Ter­mi­nen, die es sich lohnt zu ver­passen, deren Hin­ter­gründe jedoch aufhorchen lassen. Wenn auf einem Fes­ti­val neben Öko-Work­shops „arisches Wis­sen weit­ergegeben“ wird und zu der deutschen Nation­al­hymne krude Stro­phen gedichtet wer­den, die von Blendung, frem­den Mächt­en und Erwachen han­deln, kann es sein, dass man sich auf einem Anas­ta­sia-Fes­ti­val befind­et. Mit entsprechen­dem Pro­gramm warb die Anas­ta­sia-Bewe­gung im let­zten Jahr für das Fes­ti­val inThürin­gen, an dem nach eige­nen Angaben rund 550 Per­so­n­en teil­nah­men. Anfang Sep­tem­ber 2018 soll ein weit­eres Fes­ti­val mit dem Namen „Wiederge­burt“ stat­tfind­en. Zudem organ­isieren Anhän­gerIn­nen der Szene bun­desweit Tre­f­fen, Vorträge und Siedlerstammtische.
 
Die Anas­ta­sia-Buchrei­he als Quelle der Bewegung
Die Anas­ta­sia-Bewe­gung beruht auf der Buchrei­he „Die klin­gen­den Zed­ern Rus­s­lands” von Wladimir Megre. Auf ein­er Geschäft­sreise in die rus­sis­che Taiga traf der 1950 in Rus­s­land geborene Megre 1994 ange­blich eine Frau namens Anas­ta­sia, die ein­sam in der Wild­nis lebt. Über seine Begeg­nung mit ihr berichtet Megre in ins­ge­samt 10 Bän­den, die in den Jahren 1996 bis 2010 auf rus­sisch erschienen sind und mit­tler­weile auch auf deutsch vor­liegen. Laut infoS­ek­ta, der schweiz­erischen Fach­stelle für Sek­ten­fra­gen, ist die Anas­ta­sia-Strö­mung eine „eso­ter­ische Bewe­gung mit ein­er stark nation­al­is­tis­chen, ver­schwörungs­the­o­retis­chen und recht­seso­ter­ischen Ausrichtung“.
Die Grun­didee ist sim­pel: Jede Fam­i­lie (beste­hend aus Mann, Frau und Kindern) soll einen Hek­tar Land, den soge­nan­nten Fam­i­lien­land­sitz, bewirtschaften und darauf ihr Haus bauen. Wenn alle Men­schen diese Idee ver­fol­gen wür­den, wären ange­blich die Prob­leme dieser Welt gelöst und die Erde ein Paradies. Doch zwis­chen diesen fan­tastisch anmu­ten­den Ele­menten find­en sich auch immer wieder anti­semi­tis­che, ras­sis­tis­che und sex­is­tis­che Aus­sagen. Megre zeich­net eine stark vere­in­fachte Welt, in der böse Mächte und die Tech­nokratisierung schuld an allem Übel sind.
Im ersten Band der Anas­ta­sia-Rei­he „Tochter der Taiga” wird aus­führlich von der Begeg­nung Megres mit Anas­ta­sia berichtet. Neben Aus­führun­gen über ihre Wun­derkräfte, die Bedeu­tung eines eige­nen Gartens und von selb­st­ge­zo­gen­em Gemüse, find­en sich auch zahlre­iche Andeu­tun­gen über dun­kle Mächte, gepaart mit einem aus­geprägten Sex­is­mus: „Zum Beispiel ist es mir unbe­grei­flich, wie die dun­klen Kräfte es schaf­fen, die Frauen der­maßen zu ver­dum­men, dass sie ahnungs­los die Män­ner mit ihren Reizen anziehen und ihnen somit die richtige Wahl unmöglich machen, die Wahl der Seele.”[1] Während dem Mann die schöpferische  Rolle zugeschrieben wird, geste­ht Megre der Frau nur die pas­sive Rolle der Muse zu.
In den weit­eren Bän­den geht es um die Bedeu­tung von Bäu­men und Steinen, um Päd­a­gogik, „die Schöp­fung“ und das Wesen der Men­schen. Im drit­ten Band „Raum der Liebe“ wird das Konzept der Schetinin-Schule vorgestellt. Inspiri­ert von der Anas­ta­sia-Lek­türe, entwick­elte der Lehrer Michail Petrow­itsch Schetinin das Konzept, indem davon aus­ge­gan­gen wird, dass Kinder all­wis­send sind und nur noch den Zugang zu ihrem Wis­sen find­en müssen. Dann sei die son­st 11-jährige Schu­laus­bil­dung auch in nur einem Jahr schaff­bar. Zusät­zlich zu dem Druck, den dieses Grund­ver­ständ­nis auf jedes einzelne Kind ausübt, kommt ein stark­er Mil­i­taris­mus und Nation­al­is­mus in der Aus­bil­dung. Im europäis­chen Kon­text wurde das Prinzip der Lais-‚Schulen‘ (in Wirk­lichkeit han­delt es sich um Lern­grup­pen, da es keine Schul-Zulas­sung gibt) entwick­elt, dass der Schetinin-Schule ähnelt, aber auch einige Unter­schiede aufweist. Der Begriff ‚Lais‘ soll aus dem Gotis­chen stam­men und über­set­zt „ich weiß“ heißen.[2]
Vor allem im sech­sten Band „Das Wis­sen der Ahnen” find­en sich ver­mehrt anti­semi­tis­che und ras­sis­tis­che Aus­sagen. So seien ange­blich alle Jüd*innen von einem dun­klen Ober­priester „pro­gram­miert“ wor­den und seit­dem wil­len­lose „Robot­er“. Dies sei die Erk­lärung für all das Leid, dass den Jüd*innen in den let­zten Jahrtausenden wieder­fahren ist: „Da das schon mehr als ein Jahrtausend geschieht, kann man den Schluss ziehen, dass das jüdis­che Volk vor den Men­schen Schulden hat. Aber worin beste­ht die Schuld? Die His­torik­er, die alten wie die neuen, sprechen davon, dass sie Ver­schwörun­gen gegen die Macht anzettel­ten. Sie ver­sucht­en alle zu betrü­gen, vom jun­gen bis zum alten. […] Das bestätigt die Tat­sache, dass viele Juden wohlhabend sind und sog­ar auf die Regierung Ein­fluss nehmen kön­nen.“[3]
Die Anhän­gerIn­nen von Megre nutzen die Büch­er als Infor­ma­tion­squelle und befol­gen die dort gegebe­nen Anweisun­gen zum Auf­bau von Fam­i­lien­land­sitzen. Wie ernst die Bewe­gung zu nehmen ist, zeigt auch die Unter­stützung durch die rus­sis­che Regierung: Mehrere Lokalregierun­gen haben kosten­los Land für die Grün­dung von Fam­i­lien­land­sitzen zur Ver­fü­gung gestellt.
 
Die Anas­ta­sia-Bewe­gung

In der Fam­i­lien­land­sitz-Bewe­gung tre­f­fen sich Ökos, „Weltverbesser­er“, Ver­schwörungs­the­o­retik­erIn­nen und Ras­sistIn­nen. Das verdeut­licht nicht zulet­zt ein Beispiel aus Brandenburg.
„Solide arisch leben. […] fest ver­wurzelt – wie die deutsche Eiche. Deswe­gen, Män­ner: Baut ein Heim, legt einen Garten an, zeugt einen Sohn und pflanzt eine Eiche.“ — O‑Töne aus einem Video von Frank Willy Lud­wig aus dem Juni 2017[4]. Lud­wig ist Anas­ta­sia-Anhänger, lebt auf seinem Fam­i­lien­land­sitz in Liepe (Bran­den­burg)[5] und ist Betreiber der Inter­net­seite „Urahnenerbe Ger­ma­nia“. Dort verknüpft Lud­wig den Appell, „Fam­i­lien­land­sitze“ nach Anas­ta­sia aufzubauen mit Ras­sei­de­olo­gien und anti­semi­tis­chen Verschwörungstheorien.
Frank Willy Ludwig
Frank Willy Lud­wig; Quelle: Urah­nerbe Ger­ma­nia, 10.05.2018
 
Er stellt die Schuld Deutsch­lands am Holo­caust in Frage, die die „vor­läu­fi­gen Sieger […] uns rein­drück­en“, spricht von ein­er „Dämonkratie“, in der wir leben, einem „Weltju­den­tum“ und erset­zt die let­zte Silbe von Wörtern wie Rev­o­lu­tion und Zivil­i­sa­tion mit „-zion“.[6]
Kle­ingärt­ner wer­den laut Megre die Welt ret­ten, und so erzählt auch Lud­wig von sich als Gärt­ner und Weltretter.
Ähn­lich krude und real­itäts­fern beschäftigt sich Thomas Patock, der 2016 wegen Holo­caustleug­nung und Volksver­het­zung verurteilt wurde[7], mit den Anas­ta­sia-Roma­nen[8]. In reich­side­ol­o­gis­ch­er Manier möchte Patock, selb­ster­nan­nter König von Weden­land, „den Auf­bau von Fam­i­lien­land­sitzsied­lun­gen inner­halb des Deutschen Reich­es sowie allen weit­eren Kön­i­gre­ichen im Staaten­bund der Kön­i­gre­iche Weden­land [fördern]“[9]. Auf sein­er Web­seite heiltheke.de verkauft er Pro­duk­te, die aus Holz, Öl oder den Nüssen der Zed­ern bestehen.
Neben den oben genan­nten Akteuren spie­len Grup­pen, die bere­its Land für ihre Fam­i­lien­land­sitz-Sied­lung gekauft haben und sie nun auf­bauen, eine große Rolle. Ein­er­seits sind sie Vorzeigeob­jek­te in Reporta­gen und Fernsehsendun­gen, ander­er­seits dienen bere­its gegrün­dete Sied­lun­gen als Szen­e­tr­e­ff­punk­te. Mit­tler­weile existieren in Deutsch­land 12 Fam­i­lien­land­sitze, weit­ere sind in Planung.
Ein Beispiel ist das Gold­ene Grabow, eine Fam­i­lien­land­sitz-Sied­lung in Bran­den­burg, auf der 18 Men­schen auf bish­er 23°ha leben. Dort fand 2015 nicht nur ein Anas­ta­sia-Fes­ti­val statt, son­dern laut einem Bericht des „Blick nach rechts“ auch das Som­mer­lager des recht­slasti­gen „Stur­mvo­gel – Deutsch­er Jugend­bund“[10]. Die Gruppe der Sied­lerIn­nen lädt regelmäßig zu „volkss­portlichen Wet­tkämpfen“, Fest­spie­len und eso­ter­ischen Män­ner- und Schwest­ernkreisen ein. Zu den tabak- und alko­hol­freien Events im Anas­ta­sia-Vorzeige­pro­jekt sind auch Dorf­be­wohner­In­nen her­zlich eingeladen.
 
[1]Megre 2017: „Tochter der Taiga“, S. 66. 13. Taschen­buch-Auflage, Govinda-Verlag
[2]http://www.infosekta.ch/media/pdf/Anastasia-Bewegung_10112016_.pdf
[3]Megre 2016: „Das Wis­sen der Ahnen“, S.174. 7. Auflage, Ver­lag “Die Silberschnur”
[4]https://www.youtube.com/watch?v=CgFqrxCfFI0, let­zter Aufruf 13.05.2018
[5]http://www.familienlandsitz.com/raum%20der%20liebe.htm
[6]https://www.youtube.com/watch?v=CgFqrxCfFI0, 14:50, let­zter Aufruf 13.05.2018
[7]http://api.ning.com/files/V5Rxz5Og90O8SXY*4Q8*DUrOp9WUZrC2MS8XnHmsV7Kqp0T3nDucBs3sxYqjxiNugRi*kT0EbX5Rrrpkajsq4w9QTP8Sy0U6/WarumriskierenSiedasGefngnis.pdf
[8]http://static.woz.ch/1643/was-ist-die-anastasia-bewegung/990–000-jahre-mit-gott-im-paradies
[9]http://www.heiltheke.de/html/Heiltheke/index.php?XTCsid=b05813a33485a0a29d6d679c21ed20e1
[10]https://www.bnr.de/artikel/hintergrund/unter-dem-banner-des-sturmvogels

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Klima & Umwelt

Wiesenhof Schlachtfabrik in Niederlehme blockiert

Bei­de Werk­tore sind mit Beton­fässern ver­stellt, an denen sich ins­ge­samt vier Men­schen fest­geket­tet haben. Eine weit­ere Per­son befind­et sich in ca. fünf Metern Höhe auf einem Met­all­dreibein über einem der Fäss­er. Einige Aktivist*innen sind auf LKWs gek­let­tert. Zur gle­ichen Zeit haben sich an die 10 Per­so­n­en zu ein­er Kundge­bung versammelt.
Der Protest ist keine vere­inzelte Aktion gegen die gewalt­same Schlacht­maschiner­ie, die Tiere fab­rik­mäßig in Fleis­chteile zerteilt. Die Schlacht­fab­rik, die wir als konkretes Ziel unser­er Aktion gewählt haben, vere­int in sich all die Ver­hält­nisse, die es anzu­greifen und zu über­winden gilt. Sie ste­ht für die Degradierung alles Lebens und deren Ressourcen zu verkauf­baren Waren, welche mit unserem Angriff heute gestört wer­den soll.
Die Aktion ist Teil der Antworten link­er Kämpfe auf die gesamt­ge­sellschaftliche Katas­tro­phe des glob­al herrschen­den Kap­i­tal­is­mus, nach dessen Logik unter­drückt, aus­ge­beutet und aus­ge­gren­zt wird, was rechte Ide­olo­gie, Konkur­ren­zkampf und Entsol­i­darisierung zur Folge hat. Sie ist gegen die kap­i­tal­is­tis­che Pro­duk­tion gerichtet, die Arbeiter*innen, Tiere und Natur ver­w­ertet und in deren Sinne Gren­zen und Mauern gegen jene errichtet wer­den, die in dieser Ver­w­er­tungssys­tem­atik derzeit als über­schüs­sige und unnütze Arbeit­skräfte gelten.
Die Aktion ist eine Sol­i­darisierung mit den geknechteten Arbeiter*innen, den verd­inglicht­en Tieren und den durch eine extrem repres­sive, ras­sis­tis­che Poli­tik ins Elend getriebe­nen Geflüchteten. Sie ist eine Bemäch­ti­gung gegen die aufer­legte Ohn­macht, ein Zuwort­melden emanzi­pa­tiv­er Poli­tik gegen rechte und kon­ser­v­a­tive Parolen.
In Zeit­en von Pegi­da und Afd, in denen sich Men­schen allzuoft in den Straßen zusam­men­rot­ten, um selb­st gegen entste­hende Geflüchtete­nun­terkün­fte oder Geflüchtete vorzuge­hen, empfind­en wir es als sehr unter­stützenswert, dass es wie hier in Königswuster­hausen auch Men­schen gibt, die sich als Bürger*inneninitiative formieren, um gegen einen Schlacht­fab­rik aktiv zu werden.
In den Schlacht­fab­riken wird der Zwang und die Gewalt des Kap­i­tal­is­mus gut sicht­bar: Im Antrans­port der lebendi­gen Ware, den Tieren, und ihrer gewalt­täti­gen Zurich­tung am Schlacht­band. In den prekären Arbeits­be­din­gun­gen der Schlachthofmitarbeiter*innen. In der zer­störten und emis­sions­be­lasteten Natur, die den Schlachthof umgibt.
Aber auch in den Pro­duk­tion­sprozessen, die denen in der Schlacht­fab­rik vor- bzw nachgeschal­tet sind: Beispiel­sweise dem Fut­ter­mit­te­lan­bau, der mit Land Grab­bing, Vertrei­bung und Naturz­er­störung ver­bun­den ist. Oder dem Export der Fleis­chwaren in den glob­alen Süden, der die Pro­duk­tion in diesen Län­dern und deren Unab­hängigkeit und Selb­st­bes­tim­mung zerstört.
Dieser Export dient auch in der Tier­aus­beu­tungsin­dus­trie der Gewin­n­max­imierung, die inner­halb der kap­i­tal­is­tis­chen Wirtschaft­sor­d­nung unumgänglich ist. Damit ein­her gehen Wach­s­tum­spläne der führen­den Unternehmen, die bere­its an ihren Stan­dorten Anträge auf Erweiterun­gen oder für Neubaut­en von Schlach­tan­la­gen gestellt haben.
So plant auch die PHW Gruppe Marke Wiesen­hof bei der hier ort­san­säs­si­gen Fir­ma „Märkische Geflügel­hof-Spezial­itäten“, die Schlachtleis­tung von 190 auf 352 Ton­nen Lebendgewicht pro Tag nahezu zu ver­dop­peln. Umgerech­net entspricht dies der Tötung von ca. 160.000 tier­lichen Indi­viduen tagtäglich.Diese Schlacht­pläne sollen durchkreuzt, das Schlacht­en been­det wer­den und mit diesem alle For­men von Aus­beu­tung, Unter­drück­ung, Gewalt und Zerstörung.
Wir ver­ste­hen diese Aktion als eine Auf­forderung, Wege zu ein­er befre­it­en Gesellschaft zu suchen, gegen die behauptete Alter­na­tivlosigkeit der Unfrei­heit und des Zwangs des Kap­i­tal­is­mus. Die Aktion wird von Aktivist*innen von Tier­far­briken Wider­stand, Kam­pagne gegen Tier­far­briken, Mas­tan­la­gen Wider­stand, BI KW stinkt’s, BI Saustall Wadels­dorf, Berlin­er Tier­be­freiungsak­tion, Ani­mal Cli­mate Action und Einzelper­so­n­en unterstützt.
 
Aktuelle Infos unter:
https://tierfabriken-widerstand.org/newsticker-schlachthofblockade-niede…
facebook.com/tierfabrikenwiderstand

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Klima & Umwelt

Protest gegen Neuer Investor EPH in der Lausitz

Ende Gelände fordert statt neuen Investi­tio­nen den sofor­ti­gen Ausstieg aus der Braunkohle.
Der schwedis­che Staatskonz­ern Vat­ten­fall hat seine Braunkohlesparte in der Lausitz zum 30. Sep­tem­ber an den tschechis­chen Investor EPH übergeben. Der Auf­sicht­srat von EPH trifft sich heute, am 11. Okto­ber 2016, erst­mals in Cot­tbus zur Wahl eines neuen Vor­stands. In den frühen Mor­gen­stun­den betrat­en Kli­maak­tivistIn­nen Lausitzer Braunkohle­gruben und hin­ter­ließen Ban­ner mit dem Schriftzug „Our Cli­mate, not your busi­ness“. Sie verdeut­lichen, dass mit der Braunkohlesparte auch das Kli­ma für die Prof­it­in­ter­essen des Finanzkon­sor­tiums verkauft wurde. Eine weit­ere Gruppe AktivistIn­nen zeigte an einem Tisch am Gruben­rand sym­bol­isch, dass „hier das Kli­ma ver­han­delt wird“ und macht­en damit auf die Verpflich­tun­gen Deutsch­lands gegenüber den UN-Kli­mazie­len aufmerk­sam. Kli­mawis­senschaft­lerIn­nen sagen, dass um die in Paris beschlossene Begren­zung der Erder­wär­mung um 1,5°C einzuhal­ten, die Braunkohle­förderung in Deutsch­land sofort gestoppt wer­den muss.[1] Am frühen Nach­mit­tag find­et eine weit­ere Demon­stra­tion vor der Zen­trale von Vat­ten­fall in Cot­tbus statt, um gegen den neuen Investor zu protestieren.
„Für uns ist die Sache klar: Der neue Investor EPH hat nur das kurzfristige Ziel, Prof­ite aus dem Braunkohleab­bau zu schla­gen und das Geld in Briefkas­ten­fir­men statt in Rück­la­gen und Rena­turierung zu steck­en“, so Insa Vries vom Bünd­nis Ende Gelände. „Die ökol­o­gis­chen Fol­gen für das glob­ale Kli­ma sind katas­trophal, da die steigen­den CO2-Werte das Kli­ma anheizen und so Mil­lio­nen von Men­schen im Glob­alen Süden ihre Lebens­grund­la­gen verlieren.“
Das Bünd­nis Ende Gelände kri­tisiert auch den vorheri­gen Eigen­tümer Vat­ten­fall, der jahrzehn­te­lang in der Region Gewinne gemacht hat und sich nun aus sein­er Ver­ant­wor­tung stiehlt. Zahlre­iche Dör­fer wur­den abge­bag­gert und weit­ere sollen mit den neuen Investi­tio­nen fol­gen. „Wer in den Braunkohleab­bau investiert, set­zt damit ein prof­i­to­ri­en­tiertes und somit sozial und ökol­o­gisch zer­störerisches Wirtschaftssys­tem fort“, so Jose­fine Schulz vom Bünd­nis. „Wir müssen jet­zt aus der Braunkohle aussteigen und an gerecht­en und nach­halti­gen Alter­na­tiv­en arbeiten!“
Die Proteste gegen den Abbau der kli­maschädlichen Braunkohle schließen an die Aktion Ende Gelände am Pfin­gst­woch­enende 2016 an. Vom 13. ‑15. Mai hat­ten fast 4.000 Men­schen aus ganz Europa den Tage­bau Wel­zow und das Kraftwerk Schwarze Pumpe in ein­er Aktion zivilen Unge­hor­sams block­iert. Ende Gelände fordert neben einem sofor­ti­gen Ausstieg aus der Kohle eine Abkehr von fos­silem und wach­s­tums­basierten Wirtschaften, das auf Kosten von Men­schen und Umwelt geht. Die aktuellen Proteste sind Teil der glob­alen Aktionswoche Reclaim Row­er gegen fos­sile Energien und für ein Recht auf Energie für alle Men­schen weltweit.

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(Anti-)Rassismus Flucht & Migration Klima & Umwelt Sonstiges

Wandelwoche 2016 Berlin — Brandenburg

Bei der Wan­del­woche vom 8. — 18. Sep­tem­ber 2016 kön­nen unter dem Mot­to “Her mit dem guten Leben!” auf mehr als 25 Touren und Ver­anstal­tun­gen über 50 sol­i­darische Pro­jek­te und gemein­schaft­sori­en­tierte Betriebe besucht und Geschicht­en des Gelin­gens ein­er Alter­na­tive zu Aus­beu­tung von Men­sch und Natur und zum Dog­ma gren­zen­losen Wach­s­tums ken­nen­gel­ernt und disku­tiert werden.
Die Touren:
— Soli­Oli. Sol­i­dar­ität in und mit Griechenland
— Lebenswert­er Wohn­raum? Eine Fahrrad­tour zu Sam­melun­terkün­ften für Geflüchtete
— Ansätze ökol­o­gis­chen Wirtschaftens erleben
— Per­makul­tur und Stadtgärtnern
— Von der Schafs­wolle zum Garn
— Lebensmittel*Landwirtschaft*Essen in der Stadt
— Gärt­nern, Schenken, DIY und Feiern: selb­stor­gan­isiert in Cottbus
— Sol­i­darische Entwick­lung im ländlichen Raum nach dem Vor­bild Riace? Ein Herz für Humus
— Ess­bar­er Bezirk Kreuzberg — Zwis­chen Real­ität und Utopie
— Wirtschaften fürs Gemeinwohl
— Her mit dem guten Leben — für alle! Sol­i­darische Ökonomie und Teil­habe von Geflüchteten
— Ökol­o­gisch-soziales Mehrgen­er­a­tio­nen­wohnen in Werder
— Selb­st­be­haup­tung für Frauen
— Made in Barn­im — Ess­bare Land­schaften und Lebens­mit­tel aus der Region
— Win­drad-Work­shop auf dem Tem­pel­hofer Feld
— handgewebt in berlin — Kri­tis­che Auseinan­der­set­zung mit Textilien
— Aktivis­mus in die Suppe gespuckt — Lob­by­is­mus und die Hür­den des Kapitalismus
…und manche mehr, die in den näch­sten Tagen noch dazukommt: es lohnt sich immer wieder mal auf unser­er Touren-Seite Neuigkeit­en zu ent­deck­en. Und wenn ihr euch fragt, wo die jew­eilige Tour stat­tfind­et, schaut auf die
Karte, die wir mit unser­er Part­ner­in Imwandel.net erstellt haben.
Los geht’s beim Auf­takt in Berlin am Do. 08.09. 16–20h auf dem Tem­pel­hofer Feld mit Work­shops, Filme, Vorstel­lung der Touren, Präsen­ta­tion des Wan­del­Mo­bils, Jam­men und Schlem­men und Musik mit die dat­en, der Auf­takt in Bran­den­burg fol­gt am Fr. 09.09. 16–21h im Pro­jek­thaus Pots­dam mit Pro­jek­tvorstel­lun­gen, Diskus­sion­srun­den und Videobeiträ­gen zu The­men des Wan­dels bei leck­erem Essen aus dem Ofen­haus, Bar, DJ und gemütlichem Ausklang am Lager­feuer… Span­nend wird auch der Abschluss in der Prig­nitz am Fr./Sa. 16./17.09. in Kyritz mit dem Markt der regionalen Möglichkeit­en mit Work­shops, Stän­den aus der Region, leck­erem Essen und viel Raum zum Aus­tausch über das gute Leben in unser­er Region…
Her mit dem Guten Leben — wir sehen uns bei der Wandelwoche!

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