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jüdisches Leben & Antisemitismus Verschwörungsideologie

Fake Facts: Buchvorstellung in Cottbus und Potsdam

Auf­grund der aktuellen Verord­nun­gen zum Schutz vor dem Covid-19-Virus ist eine Anmel­dung zur Ver­anstal­tung oblig­a­torisch und die Platz­zahl begren­zt. Bitte melden Sie sich vorher an unter kontakt@fachstelle-antisemitismus-bb.de

Ein­fache Wahrheit­en über eine kom­plizierte Welt. Coro­na ist eine Erfind­ung der Phar­main­dus­trie! Men­schen, die daran erkranken, müssen so für ihre Sün­den büßen! Oder: Das Virus wurde in chi­ne­sis­chen Geheim­la­boren gezüchtet! Ver­schwörungs­the­o­rien ver­bre­it­en sich nicht nur im Netz wie im Lauf­feuer und sind schon lange kein Rand­phänomen mehr.

Katha­ri­na Nocun und Pia Lam­ber­ty beschreiben, wie sich Men­schen aus der Mitte der Gesellschaft durch Ver­schwörungs­the­o­rien radikalisieren und die Demokratie als Ganzes ablehnen. Welche Rolle spie­len neue Medi­en in diesem Prozess? Wie schnell wird jed­er von uns zu einem Ver­schwörungs­the­o­retik­er? Und wie kön­nen wir ver­drehte Fak­ten aufdeck­en und uns vor Mei­n­ungs­mache schützen?

Pia Lam­ber­ty ist Psy­cholo­gin und Exper­tin im Bere­ich Ver­schwörungside­olo­gien. Ihre Forschung führte sie an die Uni­ver­sitäten in Köln, Mainz und Beer She­va (Israel). Darüber hin­aus ist sie Mit­glied im inter­na­tionalen Fach­net­zw­erk “Com­par­a­tive Analy­sis of Con­spir­a­cy The­o­ries”. Inter­views und Berichte über ihre Forschung sind in zahlre­ichen nationalen und inter­na­tionalen Medi­en erschienen.

Katha­ri­na Nocun ist Wirtschafts- und Poli­tik­wis­senschaft­lerin. Sie leit­et bun­desweit poli­tis­che Kam­pag­nen, u.a. für Mehr Demokratie e.V. und den Ver­braucherzen­trale Bun­desver­band. Ihr erstes Buch „Die Dat­en, die ich rief“ wurde in zahlre­ichen namhaften Medi­en aufgegriffen.

Die Ver­anstal­tung wird aus­gerichtet von der Emil Julius Gum­bel Forschungsstelle am Moses Mendelssohn Zen­trum Pots­dam, der Fach­stelle Anti­semitismus Bran­den­burg und vom Graduiertenkol­leg Gesund­heits- und Sozial­berufe der BTU Cottbus-Senftenberg.

Die Ver­anstal­tenden behal­ten sich vor, von ihrem Haus­recht Gebrauch zu machen und Per­so­n­en, die recht­sex­tremen Parteien oder Organ­i­sa­tio­nen ange­hören, der recht­sex­tremen Szene zuzuord­nen sind oder bere­its in der Ver­gan­gen­heit durch ras­sis­tis­che, nation­al­is­tis­che, anti­semi­tis­che oder son­stige men­schen­ver­ach­t­ende Äußerun­gen in Erschei­n­ung getreten sind, den Zutritt zur Ver­anstal­tung zu ver­wehren oder von dieser auszuschließen.

Am Don­ner­stag, 15. Okto­ber 2020 um 19:00 Uhr
BTU Cottbus-Senftenberg
Cam­pus Sachsendorf
Gebäude 10, Raum 112
Lipezk­er Straße 47, 03048 Cot­tbus

mit
· Katha­ri­na Nocun (Ökonomin und Politologin)
· Pia Lam­ber­ty (Sozialpsy­cholo­gin)
Mod­er­a­tion: Prof. Heike Rad­van (Erziehungswis­senschaft­lerin, BTU Cottbus)

und am Don­ner­stag, 22. Okto­ber 2020 um 19:00 Uhr
Haus der Bran­den­bur­gis­chen-Preußis­chen Geschichte
Kutschstall
Am Neuen Markt 9, 14467 Pots­dam

mit
· Katha­ri­na Nocun (Ökonomin und Politologin)
· Pia Lam­ber­ty (Sozialpsy­cholo­gin)
Mod­er­a­tion: Dori­na Feld­mann (Fach­stelle Anti­semitismus Brandenburg)

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(Anti-)Rassismus

Die Mittelmeer-Monologe

Mittwoch, 07. Okto­ber 2020
19.00 Uhr im T‑Werk
Schiff­bauer­gasse 4e, Potsdam

Ein­tritt frei, die Anzahl der Plätze ist auf ca. 40 begrenzt;
Reservierun­gen: s.gruenwald@opferperspektive.de

Mittelmeermonologe

Die Mit­telmeer-Monologe erzählen von den poli­tisch Wider­ständi­gen Naomie aus Kamerun und Yassin aus Libyen, die sich auf einem Boot nach Europa wiederfind­en, von bru­tal­en ‚Küstenwachen’ und zweifel­haften Seenotret­tungsstellen und von Aktivist*innen, die dem Ster­ben auf dem Mit­telmeer etwas ent­ge­gen setzen.

Diese Aktivist*innen überzeu­gen beim ‚Alarm­phone‘ die Küstenwachen, nach Men­schen in Seenot zu suchen oder ler­nen auf der Sea­watch, Men­schen vor dem Ertrinken zu bewahren – kurzum sie tun das eigentlich Selb­stver­ständlich­ste, das im Jahr 2020 alles andere als selb­stver­ständlich ist: men­schlich­es Leben retten!

Die Monologe berühren, schaf­fen Nähe, machen wütend und benen­nen Wege, um sich per­sön­lich zu engagieren. Sie wider­set­zen sich der Ent­men­schlichung der Tragödie.“ Die tageszeitung, taz

Weit­ere Infor­ma­tio­nen zum Stück: www.wort-und-herzschlag.de

Ver­anstal­tet von der Antidiski­minierungs­ber­atung Bran­den­burg / Opfer­per­spek­tive e.V. und Diakonis­ches Werk Pots­dam e.V. – Beratungs­fach­di­enst für MigrantInnen

Wichtiger Hin­weis:
Die Ver­anstal­tenden behal­ten sich vor, von ihrem Haus­recht Gebrauch zu machen und Per­so­n­en, die durch demokratie‑, men­schen- oder ver­fas­sungs­feindliche Äußerun­gen oder Hand­lun­gen in Erschei­n­ung getreten sind, den Zutritt zu unseren Ver­anstal­tun­gen zu ver­wehren oder sie von diesen auszuschließen. Hierzu zählen ins­beson­dere Per­so­n­en, die neon­azis­tis­chen oder extrem recht­en oder son­st extrem­istis­chen Parteien oder Organ­i­sa­tio­nen ange­hören, der extrem recht­en oder son­st ein­er extrem­istis­chen Szene zuzuord­nen sind oder bere­its in der Ver­gan­gen­heit durch ras­sis­tis­che, nation­al­is­tis­che, anti­semi­tis­che, sex­is­tis­che, homo­sex­uellen- oder trans­feindliche Äußerun­gen oder Hand­lun­gen in Erschei­n­ung getreten sind.

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Antifaschismus Bildung & Kultur Geschichte & Gedenken jüdisches Leben & Antisemitismus Wohnen & Stadt

Kongress & Kundgebung gegen die Einheitsfeier in Potsdam.

3. Oktober 2020, 11 Uhr, Lustgarten
Kundgebung gegen de Einheitsfeier

Mit Rede­beiträ­gen und Musik von Jay­cop, Ost­ber­lin Androg­yn und Egotronic.

2.–4. Oktober 2020, FreiLand Potsdam
“Keine Ende der Geschichte” — Der Kongress, in Zusammenarbeit mit dem konkret Magazin

In Zeit­en, in denen die faschis­toiden Ele­mente die Gesellschaft immer weit­er durch­drin­gen, die Zumu­tun­gen der Konkur­renz immer stärk­er auf die Men­schen drück­en, in denen im sym­bol­trächti­gen Pots­dam mit dem Wieder­auf­bau der Gar­nisonkirche oder Ver­hand­lun­gen mit den »Hohen­zollern« über Rück­gabeansprüche die Reak­tion beden­klich Raum gewon­nen hat und die AfD und andere Nazis uner­bit­tlich zivilge­sellschaftliche Organ­i­sa­tio­nen, Ideen, und Pro­jek­te angreifen – wollen und kön­nen wir, als Teil ein­er pro­gres­siv­en Linken, die belästi­gen­den Feier­lichkeit­en zur deutschen Ein­heit nicht unwider­sprochen lassen.

Zu erwarten und vor allem zu fürcht­en ist eine Neuau­flage des Mythos eines wiedergut­ge­wor­de­nen Deutsch­lands mit all seinen Welt­meis­ter­schaften und fro­hem Zukun­fts­blick. Mit den Mit­teln der Kri­tik pla­nen wir vom 02. bis 04.10.2020 einen kleinen Kongress, der jenen Stim­men Raum für Rede und Podi­en geben soll, die sich diesem nationalen Mythos wider­set­zten. Dabei gilt unsere Sol­i­dar­ität den Opfern der beste­hen­den Ver­hält­nisse und Erzäh­lun­gen. Unser Ansatz muss ein nega­torisch­er bleiben.

In Pla­nung sind dabei ver­schiedene Podi­en und Debat­ten, die hier kurz angedeutet sein sollen. Am 02.10.2020 öff­nen wir den Raum für ein Podi­um der Absage an die deutschen Zustände gestern und heute. In pointiert­er Form sollen hier u. a. die let­zten 30 Jahre noch ein­mal reka­pit­uliert wer­den, Preußens Wahn ange­grif­f­en und Heimat ver­achtet wer­den. Eine ver­söhn­liche Nuance ist dabei zunächst nicht im Ange­bot. Am 03.10.2020 wollen wir resümieren und disku­tieren, wie sich hierzu­lande die anti­na­tionalen Strö­mungen der let­zten 30 Jahre entwick­elt haben. Eine Reflex­ion zur Radikalen Linken sowie die Nie wieder Deutsch­land Demon­stra­tion 1990 bildet dabei den Ausgangspunkt.

Am 04.10.2020 laden wir zum Abschluss zu einem »Kom­mu­nis­tis­chen Brunch« der sich vor­sichtig dem The­men­feld »Wirk­lichkeit und Möglichkeit« annäh­ern möchte. Ohne ins Illu­sorische abzu­gleit­en, sollen dabei in kurz­er Form The­men­bere­iche eröffnet wer­den, die in zukün­fti­gen Ver­anstal­tun­gen zu besprechen seien. Begriffe wie Fortschritt, Tech­nik, Sozial­is­mus oder die Kri­tik der Bedürfnisse sollen dabei in den Vorder­grund rück­en und ein wenig an ein Wis­sen erin­nern, das um das ganz Andere und gegen das Beste­hende zu kämpfen wusste.

Die Ver­anstal­tung find­et auf dem frei­Land- Gelände in Pots­dam statt. Die Zeitschrift Konkret aus Ham­burg beteiligt sich an dem Kongress. Als Referent*innenüber die gesamte Kon­gresszeit haben u. a. zuge­sagt Jut­ta Ditfurth,Thomas Ebermann,Thorsten Mense und Friederike Grem­l­iza. Diet­mar Dath wird sich in dig­i­taler Form beteili­gen eben­so Max Czollek. Weit­ere Anfra­gen laufen. Neben Reden und Debat­ten wird es eigene kleinere Beiträge geben sowie kul­turelle Ein­spielun­gen u. a. eine Lesung von Tex­ten Ronald M. Schernikaus.

Der genaue Ablauf wird ca. 1 Woche vor der Ver­anstal­tung bekan­nt gegeben.

Zu Ori­en­tierung hier zunächst fol­gende Eckdaten:
Der Kongress wird am Fre­itag, dem 02.10.2020 gegen 17 Uhr begin­nen und in einem län­geren Abend mün­den. Am Sam­stag, dem 03.10.2020 gibt es einige Aktio­nen in Pots­dam und Berlin, der Kongress wird dann gegen 17 Uhr mit dem »Nie wieder Deutschland«-Podium weit­erge­führt. Der kom­mu­nis­tis­che Brunch am Son­ntag, dem 04.10.2020 ist von 12 bis 16 Uhr geplant. Auf dem frei­Land-Gelände wird es genug Raum für Aus­tausch, Ken­nen­ler­nen und Ver­net­zung geben.

Da die Ver­anstal­tung auf­grund von Coro­na nicht mit vollbe­set­zten Pub­likum umzuset­zen ist, wir aber eine größt­mögliche Verteilung wün­schen, sollen die Haupt­de­bat­ten am Fre­itag und Sam­stag auch gestreamt wer­den u. a. in weit­ere inter­essierte Ver­anstal­tung­sorte. Wenn Ihr selb­st Inter­esse habt, ein anti­na­tionales View­ing des Kon­gress­es zu ver­anstal­ten, meldet Euch gern bei uns.

Weit­ere Infor­ma­tio­nen und das detail­lierte Pro­gramm folgen.

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Antifaschismus Parlamentarismus

Wir haben den Schnabel voll! Mehr statt keine Fördermittel!

Die AfD-Frak­tion des Bran­den­burg­er Land­tags hat für die kom­mende Sitzung einen Antrag auf Stre­ichung von öffentlichen Zuwen­dun­gen für die Sozial­is­tis­che Jugend – Die Falken und die Jugend­bil­dungsstätte Kurt Löwen­stein gestellt. Dazu fordert die AfD die Prü­fung auf Rück­zahlung bish­er gezahlter För­der­mit­tel. Dieser Antrag wird am 23.09.2020 um 14.30 Uhr behan­delt. Die Forderun­gen der AfD sind eine Frechheit.

Die AfD attack­iert immer wieder Jugend­struk­turen und ver­bre­it­et mit­tels recht­spop­ulis­tis­ch­er Het­ze Unwahrheiten.
Wir haben den Schn­abel voll!

#noAfD #Sol­i­dar­ität­stat­tAus­gren­zung #Fre­und­schaft­statt­Vater­land

Kommt am Mittwoch, den 23.09.2020 um 14:30 Uhr auf den Platz vor dem Bran­den­burg­er Land­tag und seid mit uns laut gegen die AfD, ihre Ide­olo­gie der Ungle­ich­w­er­tigkeit der Menschen.

Es gibt Rede­beiträge, Musik, eine gemein­same Aktion und ganz viel Krach gegen die AfD.

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(Anti-)Rassismus Flucht & Migration

Brandenburg muss sofort SICHERER HAFEN werden

Die Sit­u­a­tion in Moria ist drama­tisch. Knapp 13.000 Men­schen sitzen in katas­trophalen Ver­hält­nis­sen auf den Straßen von Les­bos fest. Die Entschei­dung des Bun­desin­nen­min­is­ters max­i­mal bis zu 150 unbe­gleit­ete min­der­jährige Geflüchtete aufnehmen zu wollen, ist poli­tisch und men­schen­rechtlich völ­lig indiskutabel.

Katha­ri­na Müller vom Flüchtlingsrat Brandenburg:

Wir fordern eine sofor­tige Auf­nahme aller Geflüchteten aus Moria und den anderen griechis­chen Lagern nach Deutsch­land. Bran­den­burg muss gle­ichzeit­ig alle rechtlichen Möglichkeit­en auf Län­derebene für eine Auf­nahme von Men­schen aus höch­ster Not nutzen.“

Die unterze­ich­nen­den Organ­i­sa­tio­nen schließen sich den Ideen aus dem Diskus­sion­spa­pi­er vom Repub­likanis­chen Anwältin­nen- und Anwäl­tev­ere­in für Demokratie und Men­schen­rechte (RAV) und Flüchtlingsrat Berlin an. In dem Papi­er wer­den Wege aufgezeigt, die den Bun­deslän­dern eine eigen­ständi­ge Auf­nahme ermöglichen.

Zudem ist Bran­den­burg aufge­fordert, sich diesen Fre­itag der von Berlin und Thürin­gen einge­bracht­en Bun­desratsini­tia­tive zur Änderung von § 23 Aufen­thalts­ge­setz anzuschließen, damit eine direk­te Auf­nahme Geflüchteter durch einzelne Bun­deslän­der möglich wird. Bis­lang müssen die Län­der dafür das Ein­vernehmen des Bun­desin­nen­min­is­teri­ums ein­holen. Mit der Geset­zesän­derung kön­nten die Län­der unkom­plizierte Hil­fe leis­ten und Geflüchtete direkt und ohne Zus­tim­mung des Bun­desin­nen­min­is­teri­ums aufnehmen.

Mira Roth von der SEEBRÜCKE Potsdam:

Die Auf­nah­me­bere­itschaft und Sol­i­dar­ität mit Geflüchteten ist groß in Bran­den­burg! In Bran­den­burg haben sich mit­tler­weile 6 Städte und Land­kreise zu Sicheren Häfen erk­lärt und wollen Geflüchtete aufnehmen. Wir find­en uns nicht mit unbes­timmten Zusagen ab. Ganz Bran­den­burg muss für alle Geflüchteten Sicher­er Hafen werden!“

Aufruf zur Mitze­ich­nung der Peti­tion: Lan­desauf­nah­me­pro­gramm für Geflüchtete JETZT! Bran­den­burg hat Platz! 

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(Anti-)Rassismus Flucht & Migration

Grenzen öffnen – Abschiebungen stoppen

80 Men­schen fan­den sich am Don­ner­stag-Abend zu ein­er Kundge­bung vor dem Bernauer Bahn­hof ein. Anlass war zum einen, dass zwei Men­schen aus Wan­dlitz und Bernau nach Pak­istan abgeschoben wur­den. Die Ini­tia­tive „Barn­im für alle“ und das „Bürger*innenasyl Barn­im“ ver­langten einen sofor­ti­gen Stopp aller Abschiebungen.

Am Mon­tag fand eine Sam­me­lab­schiebung nach Pak­istan statt. Betrof­fen waren viele Geflüchtete aus Bran­den­burg und Berlin. Dabei nehmen die ver­ant­wortlichen Behör­den auch kein­er­lei Rück­sicht auf die Gefahren durch die ger­ade auch in Pak­istan grasierende Coro­na-Pan­demie. Einige der abgeschobe­nen waren auch nach Tagen nicht zu erre­ichen. Fre­unde befürcht­en, dass sie ver­haftet wurden.

Ein Anlass für die Kundge­bung war aber auch der Brand im Flüchtlingslager in Les­bos und die Weigerung des deutschen Staates endlich die Gren­zen zu öff­nen für die Men­schen in Not. Ver­schiedene Redner*innen forderten die Evakuierung der Men­schen nach Deutsch­land und die Schaf­fung von sicheren Fluchtwe­gen nach Deutschland.

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Flucht & Migration

Moria brennt — nicht erst seit gestern!

Aufruf zur Spontan-Demo:
Wir fordern: Lager evakuieren — Men­schen aufnehmen! Abschiebun­gen stoppen!

Wir rufen zur Demon­stra­tion am Don­ner­stag, den 10.9. auf. Start ist um 16 Uhr am Nauen­er Tor in Pots­dam. Wütend und laut wer­den wir bei den Zen­tralen der Regierungsparteien und beim Innen­min­is­teri­um des Lan­des Bran­den­burg protestieren. Denn die Block­ade­hal­tung gegenüber ein­er men­schlichen Poli­tik liegt nicht nur bei der Bundesregierung.
Erst zulet­zt hat die Lan­desregierung ihr Lan­desauf­nah­me­pro­gramm auf die lange Bank geschoben. Gle­ichzeit­ig set­zt die Lan­desregierung ihre Energie in eine neue “task force Abschiebun­gen” mit sieben Mitarbeiter*innen, um Abschiebun­gen zu beschle­u­ni­gen — auch zu Coro­n­azeit­en, und auch nach Griechenland!¹ Let­zten Mon­tag wur­den Men­schen aus mehreren Heimen in Bran­den­burg, darunter auch Pots­dam, ver­schleppt. Die Polizei Bran­den­burg gab die Massen­ab­schiebun­gen zu, schweigt aber zu Details. Es sollte auch nach Griechen­land abgeschoben werden.

Diese Poli­tik der Igno­ranz und des Abschiebens sowohl auf Bun­de­sebene als auch auf Lan­desebene egal ob christlich-demokratisch, sozialdemokratisch oder grün zeugt von Menschenverachtung.
Wir sind wütend! Moria ist eine Zeit­bombe, die jet­zt explodiert ist, weil Men­schen seit Jahren gezwun­gen wur­den unter katas­trophalen Bedin­gun­gen zu leben. Auf­grund der extremen Über­fül­lung gab es keine aus­re­ichende Ver­sorgung an Lebens­mit­teln, ein Man­gel an San­itäran­la­gen und viel zu wenig Unter­bringungsmöglichkeit­en. Moria ist kein sicher­er Ort und das war es nie!

In einem Lager, welch­es eigentlich für 2800 Men­schen gedacht war, mussten über Jahre hin­weg über 20.000 Men­schen leben. Seit ein­er Woche wur­den dort mehr als 13.000 Men­schen auf­grund eines Coro­na-Falls auf engem Raum unter Quar­an­täne gestellt. Jede*r wusste: Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Coro­na-Katas­tro­phe Moria zu ein­er Todes­falle macht. In der Nacht von Dien­stag zu Mittwoch ist das Lager bei einem großen Feuer nahezu kom­plett zer­stört wor­den. Die Men­schen in Moria haben ihre let­ztes Hab und Gut ver­loren. Tausende Men­schen sind auf einen Schlag kom­plett obdach­los gewor­den. Nicht ein­mal die gebrech­lichen Zelte, die ihnen vorher Unter­schlupf gegeben haben, ste­hen noch.
Die geschwol­lenen Reden über Inte­gra­tion und Demokratie, während die Lan­des- und Bundespolitiker*innen an der Abschot­tung Deutsch­lands und Europas fes­thal­ten, sind nicht auszuhalten.
Wir haben kein Ver­trauen mehr in diese Poli­tik, in der Demokratie nur noch ein­er Worthülse gle­icht, in der der Protest für Men­schlichkeit kon­se­quent ignori­ert wird. Wir haben nur noch unsere Wut auf diese Zustände und unsere Stärke der Sol­i­dar­ität zueinander.
Deshalb rufen wir dazu auf: Seid sol­i­darisch mit den Men­schen in den EU-Lagern! Geht auf die Straße, block­iert die Block­ade­hal­tun­gen der Bun­des- und Lan­despoli­tik! Holt die Men­schen in die vie­len Kom­munen. Stoppt die Abschiebepolitik!

Es gibt eine Alter­na­tive zur Bar­barei des Gren­zregimes, der Abschiebun­gen, zum Ster­ben im Mit­telmeer und in der Sahara, zu Elend­slagern in Moria! Unsere Alter­na­tive heißt ein gemein­sames Leben in Sol­i­dar­ität und Vielfalt – egal, welch­er Herkun­ft wir sind!

ALLE Lager auflösen — Wir haben Platz!

PRESS RELEASE
by See­brücke Potsdam

Pots­dam, 9.9.2020

Moria is burn­ing — not just since yesterday!
Call for a spon­ta­neous demo:
We demand: Evac­u­ate the camps — take in peo­ple! Stop deportations!

We call for the demon­stra­tion on Thurs­day, 10.9. Start is at 16 o’clock at the Nauen­er Tor in Pots­dam. We will protest angri­ly and loud­ly at the head­quar­ters of the gov­ern­ing par­ties and the Min­istry of the Inte­ri­or of the State of Bran­den­burg. Because the block­ade atti­tude towards a humane pol­i­cy is not only the respon­si­bil­i­ty of the fed­er­al government.
Recent­ly the state gov­ern­ment pur­pose­ful­ly delayed its state admis­sion pro­gram (Lan­desauf­nah­me­pro­gramm). At the same time, the state gov­ern­ment is putting its ener­gy into a new “depor­ta­tion task force” with sev­en employ­ees* to speed up depor­ta­tions — also dur­ing coro­na times, and to Greece!¹ Last Mon­day, peo­ple were deport­ed from sev­er­al homes in Bran­den­burg, includ­ing Pots­dam. The Bran­den­burg police admit­ted to the mass depor­ta­tions, but is silent about the details. Peo­ple were deport­ed to Greece aswell.

This pol­i­cy of igno­rance and depor­ta­tion, both at the fed­er­al and state lev­el, whether Chris­t­ian Demo­c­ra­t­ic, Social Demo­c­ra­t­ic or Greens, is a sign of con­tempt for humanity.
We are angry! Moria is a time bomb that has now explod­ed because peo­ple have been forced to live under cat­a­stroph­ic con­di­tions for years. Due to the extreme over­crowd­ing there was no suf­fi­cient sup­ply of food, a lack of san­i­tary facil­i­ties and far too few accom­mo­da­tion facil­i­ties. Moria is not a safe place and it nev­er was!

In this camp, which was actu­al­ly intend­ed for 2800 peo­ple, over 20,000 peo­ple had to live there for years. Since one week more than 13.000 peo­ple were quar­an­tined there because of a coro­na case in a nar­row space. Every­one knew: It was only a mat­ter of time until the Coro­na cat­a­stro­phe turned Moria into a death trap. In the night from Tues­day to Wednes­day the camp was almost com­plete­ly destroyed by a huge fire. The peo­ple in Moria lost their last belong­ings. Thou­sands of peo­ple became com­plete­ly home­less at a blow. Not even the frag­ile tents that gave them shel­ter before are still standing.
The swollen speech­es about inte­gra­tion and democ­ra­cy, while the state and fed­er­al politi­cians con­tin­ue to keep Ger­many and Europe sealed off, are unbearable.
We no longer have con­fi­dence in this pol­i­cy, in which democ­ra­cy resem­bles noth­ing more than a mere emp­ty phrase, in which the protest for human­i­ty is con­sis­tent­ly ignored. All we have left is our anger at these con­di­tions and our strength of sol­i­dar­i­ty with one another.
There­fore we call for: Sol­i­dar­i­ty with the peo­ple in the EU camps! Take it to the streets, block­ade the block­ade atti­tudes of fed­er­al and state pol­i­tics! Get the peo­ple into the many com­mu­ni­ties. Stop the depor­ta­tion policy!

There is an alter­na­tive to the bar­bar­i­ty of the bor­der regime, the depor­ta­tions, to dying in the Mediter­ranean and in the Sahara, to mis­ery camps like Moria! Our alter­na­tive is a com­mon life in sol­i­dar­i­ty and diver­si­ty — no mat­ter what ori­gin we are!

Close ALL camps — we have space!

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Antifaschismus

Höcke kommt. Wir auch.

Höcke kommt. Er tritt zusam­men mit weit­eren AfD-Mit­gliedern auf, die jahre­lang zum extrem recht­en Flügel der Partei gehörten. Die strate­gis­che Auflö­sung des “Flügels” tut dem Net­zw­erk keinen Abbruch. Unbe­hel­ligt wollen sie sich am Rand von Berlin tre­f­fen — doch wir wer­den eben­so kommen!
Die Ver­anstal­tung find­et bere­its am Fre­itag, dem 11.9., im “Mit­telpunkt der Erde” statt. Das Restau­rant mit Ver­anstal­tungssaal liegt in Hönow in Märkisch-Oder­land, direkt an der Gren­ze zu Marzahn-Hellers­dorf. Von der Tram­sta­tion aus Berlin läuft man nur wenige Meter. Organ­isiert wird die Ver­anstal­tung vom Abge­ord­neten des Bran­den­burg­er Land­tags Lars Gün­ther und seinem Kreisver­band Märkisch-Oder­land. Gün­ther zählt zum völkischen Teil der Partei und war in den let­zten Monat­en auf den ver­schwörungside­ol­o­gis­chen Coro­na-Protesten Dauer­gast. Bere­its in der Ver­gan­gen­heit hat er extrem rechte Ver­anstal­tun­gen im “Mit­telpunkt der Erde” organ­isiert, u.a. für das Com­pact-Mag­a­zin. Für das Com­pact-Mag­a­zin arbeit Gün­ther auch als Redak­tion­sas­sis­ten­z¹ und pflegt zu Elsäss­er ein fre­und­schaftlich­es Verhätlnis. 
Auch son­st ist die Loca­tion nicht unbekan­nt. Trotz ihrer Lage in Bran­den­burg ist sie wichtig­ster Ver­anstal­tung­sort der AfD Marzahn-Hellers­dorf. Auch Bernd Höcke ist nicht das erste Mal vor Ort. Vor genau drei Jahren war er bere­its zum “Wahlkampf­tag” der AfD Marzahn-Hellers­dorf geladen. Als Gäste erschienen dort Vertreter von NPD und PEDIGA sowie Andreas Kalbitz.²
Viel zu lange kon­nten die Betreiber des “Mit­telpunkt der Erde” ihr Geld durch Ver­anstal­tungen des AfD-Flügels ver­di­enen. Wir sagen: wenn Höcke kommt, kom­men wir auch! Wir wer­den genau hin­schauen, wer auf die Ver­anstal­tung kommt. Und wir wer­den deut­lich machen, dass der “Mit­telpunkt der Erde” ein Scheiß-Lokal ist. Bis auf die AfD scheinen sie ohne­hin kaum noch Gäste zu haben.
Kein Raum der AfD — Kein Raum für Lan­dolf Ladig!
Antifaschis­tis­che Kundgebung
Fre­itag, 11. Sep­tem­ber | 18 Uhr | vor dem AfD-Tre­ff “Mit­telpunkt der Erde”, Mahls­dor­fer Straße 2, 15366 Hoppe­garten (Hönow)
Anfahrt u.a. über Bus 195 und 395  (Hönow­er Str. / Riesaer Str) oder Tram M6 (Riesaer Straße)
 
Zugtr­e­ff­punk­te: 17 Uhr Bahn­hof Straus­berg Stadt (Abfahrt 17:12)
17:15 Bahn­hof Straus­berg (Abfahrt 17:20)
 
Gemein­same Anreise aus Berlin: 16.50 Uhr S‑Landsberger Allee (an den Tramsgleisen)
Weit­ere Informationen:
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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Flucht & Migration Gender & Sexualität

Solidarität ist eine Waffe!

Hey ihr! Vielle­icht ken­nt ihr uns schon. Wir sind die Antifa Jugend Bran­den­burg und wirken in und um Bran­den­burg an der Hav­el. Da momen­tan ja viele Optio­nen Geld für poli­tis­che Arbeit zu gener­ieren weg­fall­en haben wir uns etwas Kreatives aus­gedacht um den­noch hand­lungs­fähig zu bleiben: lustige kleine Soli-Schachteln aus Han­dar­beit! Ihr kön­nt euch darunter ger­ade nichts vorstellen? Schaut euch ein­fach unser Video an:

https://www.youtube.com/watch?v=yRxIK9quMI4

Die Soli-Schachteln find­et ihr hier bei Black Mos­qui­to: https://kurzelinks.de/xzvr

Wir zählen auf euch! Sol­i­dar­ität ist eine Waffe!

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(Anti)militarismus Antifaschismus

Gedenken an unseren Freund Micha / Xelîl / Bager

Wir haben uns an der Zep­pelin­straße 25 in Pots­dam getrof­fen und an der Gedenk­tafel am Haus getrauert und uns gemein­sam erin­nert, an die Spuren die Micha in unserem Leben hin­ter­lassen hat.

Unser Fre­und, inter­na­tion­al­is­tis­ch­er Rev­o­lu­tionär und Gueril­la-Kämpfer Michael Panser, Bager Nûjiyan (auch Xelîl Vîyan) ist am 14. Dezem­ber 2018 bei einem türkischen Luftan­griff auf die in Süd­kur­dis­tan gele­ge­nen Medya-Vertei­di­gungs­ge­bi­ete gefallen.

Er ist seinen Weg des Wider­stands voller Überzeu­gung gegan­gen und hat den bewaffneten Kampf gegen den (türkischen) Faschis­mus gewählt. Wir haben großen Respekt und Anerken­nung für seine Entscheidung.

Wenn wir uns an Micha / Xelîl / Bager erin­nern, denken wir auch an die vie­len anderen Gefal­l­enen, die ihr Leben im Kampf gegen den Faschis­mus, für ein Leben in Frei­heit gelassen haben. Wir denken an sie und den Kampf der gesamten Kur­dis­chen Befreiungs­be­we­gung und sind voller Wut und Hoffnung!

Wir sind wütend über die Igno­ranz der gesamten kap­i­tal­is­tis­chen Gesellschaft, der Staat­en wie Deutsch­land, gegenüber den men­schen­feindlichen Verge­hen des türkischen Staates. Wütend über die Unter­stützung dieses Krieges durch Deutsch­land mit­tels Waf­fen­liefer­un­gen und Tech­nolo­gie. Wütend über die enorme Macht faschis­tis­ch­er Regierun­gen weltweit.

Aber wir blick­en auch mit Hoff­nung auf diese kraftvolle inspiri­erende Bewe­gung die seit Jahrzehn­ten für eine Gesellschaft frei von Hier­ar­chien, Diskri­m­inierung und Umweltzer­störung kämpft. Wir müssen endlich erken­nen, dass dieser Kampf dort mit unserem hier zusam­men­hängt, dass er uns bet­rifft und wir nur gemein­sam, in sol­i­darischem Zusam­men­halt gegen die enorme Macht des Faschismus/ Kapitalismus/ Patri­ar­chats ankommen.

Unsere Trauer um Micha wird zu Wut und diese gibt uns Kraft, den Kampf gegen Faschis­mus und Unter­drück­ung, für den Micha so gebran­nt hat, weit­er zu führen! Es ist auch unsere Ver­ant­wor­tung auf die Ver­ant­wortlichen zu zeigen, und darauf hinzuweisen, dass sein Tod wed­er Einzelfall noch Unglücks­fall war. Das Ster­ben hat Sys­tem, die deutsche Regierung unter­stützt den türkischen Staat aktiv in seinem Krieg gegen die emanzi­pa­torische Bewe­gung der Kurd*innen.1

Am 14. Dezem­ber, Michas Todestag wer­den wir wieder auf die Straße gehen und an unseren Fre­und und den kur­dis­chen Befreiungskampf erinnern.

An diesem Tag wird auch eine Gedicht­samm­lung von Heval Micha erscheinen.

Wir rufen zu dezen­tralen Aktio­nen, Ver­samm­lun­gen, oder Erin­nerungsver­anstal­tun­gen in unter­schiedlichen Gegen­den auf. Micha war an so vie­len Orten zu Hause. Wählt gern das For­mat das euch passt.

Der Kampf geht weiter!

Şehîd namirin — die Gefal­l­enen sind unsterblich!

Für die befre­ite Gesellschaft!

(A)

Inforiot