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Antifaschismus

Mehr als 1000 Menschen demonstrieren gegen Rechts und für mehr Solidarität

Auf Pots­dams Straßen spiegelte sich heute wider, was ganz Europa bewegt. Unter dem Mot­to “Wer schweigt, stimmt zu. Gegen Recht­sruck und für eine sol­i­darische Gesellschaft” zog ein bunter Zug antifaschis­tis­ch­er Kräfte vom Babels­berg­er Luther­platz durch Zen­trum Ost bis zum Platz der Ein­heit in der Pots­damer Innen­stadt. Bei den bevorste­hen­den Land­tagswahlen geht es ums Ganze. Am Platz der Ein­heit grüßte die Ver­samm­lung die Coal and Boat Demon­stra­tion, welche für den Kohleausstieg in Bran­den­burg unter­wegs war. Viele Straßen Pots­dams waren durch bei­de Ver­anstal­tun­gen für cir­ca vier Stun­den lahm gelegt. Und bei­de The­men hän­gen zusammen.
Die AfD und andere recht­sna­tion­al­is­tis­che Kräfte leug­nen die Schuld der Indus­trielän­der an der Kli­maverän­derung. Sie het­zen gegen diejeni­gen, die den glob­alen Nor­den in der Ver­ant­wor­tung sehen: Denn wo es keine Mitschuld gibt, gäbe es schließlich auch keine Pflicht, Men­schen in Europa aufzunehmen, die wegen kli­ma­tis­chen Bedin­gun­gen sowie daraus resul­tieren­den poli­tis­chen Bedro­hungsla­gen flücht­en müssen. “Ich finde
es toll, dass in Pots­dam heute bei­de Bewe­gun­gen auf die Straße gehen und so deut­lich wird, dass wir in Bran­den­burg nicht nur Nazis haben, son­dern auch viele Men­schen, die sich für Klim­agerechtigkeit und Men­schen­rechte ein­set­zen!” sagte eine Teilnehmerin.
Grüße wur­den auch aus Bran­den­burg an der Hav­el ver­lesen: Zur sel­ben Zeit ver­anstal­tete die AfD dort ein soge­nan­ntes” Bürg­er­fest”. Kalb­itz und Gauland brin­gen dort ihre manip­u­la­tive Het­zte mit­samt Bratwürstchen unter die Leute. In Rufweite hat sich bunter Gegen­protest auf dem Kathari­nenkirch­platz zusam­menge­fun­den: Bürger*innen, Parteien, Jugend- und Geflüchtetenor­gan­i­sa­tio­nen stell­ten sich hier den ganzen Tag gegen nation­al­istsche Pro­pa­gan­da und organ­isierten ein lebendi­ges Fam­i­lien­fest mit live-Musik. Nach dis­em Tag ist eines gewiss: Wahler­folge hin oder her, Bran­den­burg ist stärk­er als der rechte Irrsinn.

Wir haben nichts zu ver­lieren. Wir haben eine Welt zu gewinnen!

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Antifaschismus Parlamentarismus

Lars Schieske: AfD-Kandidat im Nazi-Shirt

INFORIOT Wahrschein­lich wird die AfD bei den Land­tagswahlen am 1. Sep­tem­ber stärk­ste poli­tis­che Kraft in Cot­tbus. Ein­er der Direk­tkan­di­dat­en mit gar nicht so schlecht­en Chan­cen auf ein Land­tags­man­dat ist Lars Schieske. Auf ver­schiede­nen Medi­en, unter anderem mit­tels Youtube-Videos, wirbt die AfD für ihn.

Schaut man auf eines dieser Videos, offen­baren sich die Sym­pa­thien den Direk­tkan­di­dat­en für mil­i­tante Neon­azis. Zu sehen ist in dem Clip aus dem Juli 2019 eine Kaf­feeklatsch-Runde von AfD-Leuten, mit­ten­drin auch Schieske. Er trägt ein weißes T‑Shirt, auf dem vorn ein stil­isiert­er schwarz­er Wolf­skopf abge­bildet ist, auf der Rück­seite ist der Schriftzug “Revolte für die Heimat” zu erah­nen. Das Motiv hat es dur­chaus in sich, denn es han­delt sich um ein T‑Shirt der mil­i­tan­ten Neon­azi-Gruppe „HMTLBE-Crew“ aus Süd­bran­den­burg. Das Klei­dungsstück wird über den Insta­gram-Kanal der Gruppe vertrieben.

Unüberse­hbar ist auf diesem Insta­gram-Kanal, online seit Mitte 2018, der mil­i­tante Charak­ter der “HMTLBE-Crew”. “HMTLBE” soll das ver­gle­ich­sweise harm­lose “Heimatliebe” abkürzen. Bedi­ent wer­den Diskurse der Neuen Recht­en und der klas­sis­chen Neon­azi-Szene, es gibt Dro­hun­gen und Beken­nt­nisse zur Gewalt gegen poli­tis­che Geg­n­er mit Schla­gring und ein Beken­nt­nis zur Sab­o­tage des Wagens von #cot­tbu­sist­bunt beim Rosen­mon­tag­sumzug 2019. “HMTLBE” hat per­son­elle Über­schnei­dun­gen zur 2012 ver­bote­nen Gruppe “Spreelichter”. Auf einem Foto posiert die “HMTLBE”-Gruppe beim Kampfsport.

Wenn ein AfD-Kan­di­dat wie Schieske öffentlich ein T‑Shirt ein­er regionalen und mil­i­tan­ten Neon­azi-Gruppe trägt, dann ist das ein offen­sives Pos­i­tivbeken­nt­nis zur Extremen Recht­en der Region. Wie bei den Fällen von Daniel Pom­merenke, Jean-Pas­cal Hohm oder Paul Meier wird dies wahrschein­lich keine partei­in­ter­nen Kon­se­quen­zen für Schieske haben.

Schieske ist seit 2018 für die AfD aktiv. Im Rah­men ein­er Kon­tro­verse um eine Aktion vom ihm in sein­er Funk­tion als Feuer­wehrmann am Rand ein­er Demon­stra­tion des des ras­sis­tis­chen Vere­ins “Zukun­ft Heimat” näherte er sich dieser Grup­pierung öffentlich an, trat als Red­ner auf und bekan­nte sich zur AfD. Mit­tler­weile ist er nicht nur Direk­tkan­di­dat im Wahlkreis 44, son­dern auch Beisitzer im Cot­tbuser AfD-Kreisvorstand.

Kaffeekränzchen mit Nazi-Shirt
Kaf­feekränzchen mit Nazi-Shirt
Nazi-Shirt in der Seitenansicht
Nazi-Shirt in der Seitenansicht
Schieske mit Haberstroh bei ZH-Demo
Schieske mit Haber­stroh bei ZH-Demo
HMTLBE-Instagram-Post mit Schlagring
HMTLBE-Insta­gram-Post mit Schlagring
HMTLBE-Poserbild mit Spreelichter-Aktivisten
HMTLBE-Poser­bild mit Spreelichter-Aktivisten
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Antifaschismus Wohnen & Stadt

Kundgebung gegen AfD Großveranstaltung in Eberswalde

Wir tre­f­fen uns am alten Eber­swalder Bus­bahn­hof, vor dem Jugend­club Sti­no um 14:30. Wir wer­den dann um 14:45 Uhr von dort über die Eisen­bahn­brücke laufen und rechts in den Bahn­hof­s­ring abbiegen. Der Kundge­bung­sort ist der Busstellplatz, links vom Bahnhofsring.

Die AfD ver­sucht weit­er sich das Deck­män­telchen ein­er “nor­malen” Partei überzuw­er­fen. Im Bran­den­bur­gis­chen Wahlkampf ver­sucht sie es mit “Volks­festen”, “Fam­i­lien­festen” und “Großver­anstal­tun­gen”, wie sie es nen­nen, auf den Mark­t­plätzen ver­schieden­er Städte.

Für Sam­stag, den 24.08. in Eber­swalde haben sich u.a. fol­gende Gestal­ten angemeldet:
Mar­tin Reichardt (AfD sach­sen-Anhalt), Dr. Got­tfried Curio (MdB), Bir­git Bessin (MdL) und Bran­den­burgs Spitzenkan­di­dat Andreas Kalbitz.

Jed­er einzelne dieser recht­en Het­zer wäre eine eigene Kundge­bung wert. In Eber­swalde protestieren wir gemein­sam gegen die Nor­mal­isierung von Men­schen­feindlichkeit, gegen rechte Het­ze und für ein sol­i­darisches und buntes Eberswalde!

Kommt zahlre­ich!
Bringt euch ein!
Zeigt bunt und kreativ euren Protest!

Wir freuen uns auf euch!

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Antifaschismus Wohnen & Stadt

Schöner leben ohne Nazis – Musiksommer

Schön­er leben ohne Nazis – Musik­som­mer organ­isiert von #unteil­barE­ber­swalde

Wir wollen ein Zeichen für eine offene und vielfältige Gesellschaft set­zen und uns gegen Hass, Het­ze und Gewalt stellen. Zu den kom­menden Land­tagswahlen kön­nen aber Kräfte ans Rud­er kom­men, die etwas ganz anderes im Sinn haben und im End­ef­fekt eine offene Gesellschaft abschaf­fen wollen! 

Lasst uns laut wer­den und Offen­heit und Vielfalt beim “Schön­er Leben ohne Nazis Musik­som­mer” in Eber­swalde feiern! 

Mit dabei sind bish­er fol­gende Bands: TAG X, Mar­vin Schef­fold, code:GAMMA, MC Kar­turn and Friend (ange­fragt) Reden, Talks und Ausstellungen. 

Los geht’s am 17.08. um 16:00 Uhr auf dem Eber­swalder Marktplatz! 

Wir sind viele und wir sind laut! 

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Geschichte & Gedenken

Theateraufführung “Die vergessene Revolution”

Liebe Alle!

Cot­tbus Naz­ifrei lädt in Koop­er­a­tion mit dem Demokratis­chen Jugendforum
Bran­den­burg e.V. zur zweit­en The­ater­tour durch mehrere Brandenburger
Städte ein.

Am 22.08.2019 macht das Nö The­ater aus Köln halt in der Lausitz und führt das Stück “Die vergessene Rev­o­lu­tion” im Fam­i­lien­haus (Am Spreeufer 14–15, Cot­tbus) auf. Beginn ist um 18.30 Uhr und der Ein­tritt ist frei.

1918 – Eine Rev­o­lu­tion. In Deutsch­land. Und erfol­gre­ich. Im November
been­de­ten die Revolutionär*innen den Weltkrieg, ver­jagten den Kaiser,
stürzten das Sys­tem, erkämpften die Demokratie und das Frauenwahlrecht.
Sie entwick­el­ten zahlre­iche gesellschaftliche Alter­na­tiv­en und Utopien.
Doch die Rev­o­lu­tion wurde ver­rat­en, bru­tal erstickt und hun­dert Jahre
später ist sie fast voll­ständig vergessen. Selb­st im Jubiläum­s­jahr wird
ein möglich­es Gedenken von den Jahresta­gen Karl Marx‘ und der 68er
Bewe­gung überlagert.

Das nö the­ater nimmt den Kara­bin­er in die Hand, wen­det sich diesem
blind­en Fleck der Geschichte zu, sucht nach Ursachen, offe­nen Wun­den und
ver­sucht in einem flam­menden Plä­doy­er die Rev­o­lu­tion dem Vergessen zu
entreißen. Ein doku­men­tarisches The­ater­stück über eine Geschichte
zwis­chen zwei Weltkriegen, die san­ft begin­nt und mit Blut über­zo­gen wird.

Eine Pro­duk­tion des nö the­aters in Kopro­duk­tion mit dem The­ater Tiefrot,
dem Polit­tbüro Ham­burg und der The­at­er­akademie Köln.

Ihr seid alle her­zlich ein­ge­laden vor­bei zu kom­men. Im Anschluss könnt
ihr den Abend beim bere­its am Don­ner­stag begin­nen­den Fes­ti­val “Stuss am
Fluss” im Strom­bad gemütlich ausklin­gen lassen.
https://www.facebook.com/events/671016546680718/

Som­mer­liche Grüße,
Luise für CBNF

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus

Wir lassen uns nicht hetzen — Brandenburg bleibt bunt

Liebe Fre­undin­nen und Fre­unde, liebe Bran­den­burg­erIn­nen, die AfD ver­sucht weit­er, sich das Deck­män­telchen ein­er “nor­malen” Partei überzuw­er­fen. Im Bran­den­bur­gis­chen Land­tagswahlkampf ver­anstal­tet sie dafür eine Rei­he von nur schein­bar harm­los anmu­ten­den “Volks­festen” auf den Mark­t­plätzen ver­schieden­er Städte. Auf diesen Ver­anstal­tun­gen mit Hüpf­burg und Bratwurst treten dann die bekan­nten Gesichter dieser Partei auf und brin­gen die spal­tenden Botschaften unter die ZuhörerInnen.

Am 18.8. ist es in unser­er Stadt so weit. Zwis­chen 15 und 20 Uhr wird ein solch­es „Fest“ unter Beteili­gung der AfD- Größen Alexan­der Gauland- MdB AfD, Got­tfried Curio- MdB AfD, Bran­den­burgs Spitzenkan­di­dat Andreas Kalb­itz- MdL AfD, Den­nis Hohloch- Junge „Alter­na­tive“, Stef­fen Kotré- MdB AfD und lokalen VertreterIn­nen stattfinden.

Nicht ohne Widerspruch!
In Bran­den­burg protestieren wir in einem bre­it­en Bünd­nis gemein­sam gegen die Nor­mal­isierung von Men­schen­feindlichkeit, gegen rechte Het­ze und für ein sol­i­darisches und buntes Bran­den­burg und ver­anstal­ten dafür in Hör- und Sichtweite der AfD ein poli­tis­ches Fam­i­lien­fest am Kathari­nenkirch­platz rund um die Post­säule. Wir stellen uns damit gegen die drama­tis­che poli­tis­che Ver­schiebung: Ras­sis­mus und Men­schen­ver­ach­tung sind gesellschafts­fähig. Was gestern mehrheitlich noch undenkbar war und als unsag­bar galt, ist heute Real­ität. Human­ität und Men­schen­rechte, Reli­gions­frei­heit, Rechtsstaat und das europäis­che Haus wer­den offen ange­grif­f­en. Es ist ein Angriff, der uns allen gilt.

Ganz Europa ist von ein­er nation­al­is­tis­chen Stim­mung der Entsol­i­darisierung und Aus­gren­zung erfasst. Kri­tik an diesen unmen­schlichen Ver­hält­nis­sen wird gezielt als real­itäts­fremd dif­famiert. In dieser Sit­u­a­tion lassen wir nicht zu, dass Sozial­staat, Flucht und Migra­tion gegeneinan­der aus­ge­spielt wer­den. Wir hal­ten dage­gen, wenn Grund- und Frei­heit­srechte weit­er eingeschränkt wer­den sollen.

Kommt zahlre­ich! Bringt Euch ein! Zeigt bunt und kreativ Euren Protest!
— 18.8.2019
— 14 bis 20 Uhr
— Katharinenkirchplatz/ Postsäule

Aktio­nen und Mit­machange­bote: Straßenthe­ater, Straßenkrei­de- Work­shop, Slack­line, Live-Graf­fi­ti, Live- Musik, viele Rede­beiträge, Hüpf­burg, Kinder­schminken, Kuchen gegen Pro­pa­gan­da- tausche recht­es Info­ma­te­r­i­al gegen ein Stück Kuchen, Klei­der- Spielzeug­börse, Offenes Mikro­fon, Infos­tände der Organ­isatorIn­nen, Waf­fel­bäck­erei, Pop­corn und vieles mehr

Bünd­nis­part­ner: Die Organ­isatorIn­nen, AkteurIn­nen und Unter­stützerIn­nen des poli­tis­chen Fam­i­lien­festes sind organ­isiert oder aktiv in Linksju­gend sol­id, Jusos, Grüne Jugend, Die Linke, SPD, DKP, Bünd­nis 90/ Die Grü­nen, Kleinkun­st Bran­den­burg e.V., Wir e.V., Café Con­tact, ev. Kirchen in Bran­den­burg, Die Alt­städter e.V., Art­Box, Roll­club e.V., Buntes Kollek­tiv, Tol­er­antes Bran­den­burg, DGB, ver­di, Aktions­bünd­nis gegen Gewalt, Recht­sex­trem­is­mus und Frem­den­feindlichkeit, Kein Bock auf Nazis, Berlin- Bran­den­bur­gis­che Aus­lands­ge­sellschaft e.V./ BBAG, Auf­ste­hen gegen Nation­al­is­mus, Die Falken, Demokratis­ch­er Frauen­bund- Lan­desver­band Bran­den­burg e.V., Jugend Kul­tur­fab­rik Bran­den­burg e.V., Team Klei­der- Ursel, See­brücke Bran­den­burg an der Hav­el, die Fri­days for Future Bewe­gung Bran­den­burg an der Hav­el und viele, viele weit­ere Bürg­erIn­nen, die für eine sol­i­darische Gesellschaft ohne Aus­gren­zung Flagge zeigen wollen

Wir freuen uns auf Euch

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Sonstiges

Open Air-Festival OBOA findet erneut im Fort Gorgast statt

Open Air-Fes­ti­val OBOA 2019 find­et erneut im Fort Gor­gast statt

Am 09. und 10. August find­et im Fort Gorgast/Küstriner Vor­land das Oder­bruch Open Air — OBOA 2019 statt. Auf vier Floors wer­den unzäh­lige regionale und inter­na­tionale Künstler*innen ihre Musik erklin­gen lassen. Die Musik­stile sind so vielfältig wie das OBOA-Team – Tanzwütige, Kopfnick­er, Fragensteller!

Das musikalis­che Pro­gramm wird ergänzt durch diverse Work­shops und Infor­ma­tionsver­anstal­tun­gen. So wird es neben dem in den ver­gan­genen Jahren stets beliebten Löt-Work­shop beispiel­sweise auch einen Work­shop geben, der sich aktiv mit Recht­spop­ulis­mus auseinan­der­set­zt sowie eine Info-Ver­anstal­tung zur Bewe­gung ‚Extinc­tion Rebellion‘.

Für den Besuch des Fes­ti­vals wird bewusst kein Ein­tritt erhoben, da der ver­anstal­tende gemein­nützige Vere­in Break Tribe Music e.V. einen Raum schaf­fen möchte, in dem sich Men­schen mit unter­schiedlichem sozialen Hin­ter­grund, unter­schiedlich­er Nation­al­ität und ver­schiede­nen Alters tre­f­fen kön­nen, um Kul­tur zu genießen und sich dabei miteinan­der auszutauschen.

Die Anreise ist über die Lin­ie RB26 bis zum Bahn­hof Gor­gast möglich. Wer motorisiert anreist, zahlt für einen Pkw einen Parkge­bühr von 15 € für das Woch­enende. Motor­räder parken für 5 €.

Für weit­ere Infor­ma­tio­nen wen­den Sie sich bitte an info@oboa.de oder tele­fonisch an Nico Zer­bian (017 655502067). Da das Tele­fon­netz im Bere­ich des Fort Gor­gast häu­fig eingeschränkt ist, emp­fiehlt sich die Kon­tak­tauf­nahme via E‑mail.

Vie­len Dank für Ihr Interesse!

Nico Zer­bian

Break Tribe Music e.V.

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Sonstiges

21 Jahre Frierock-Festival

Ein lang ersehn­ter Gast und ein biss­chen mehr Nach­haltigkeit – das Frie­rock im Jahr nach dem 20. Jubiläum – vom 9–11 August find­et wieder das kleine aber feine Fes­ti­val im Havel­land statt.

21 Jahre. Wie die Zeit doch ren­nt…. Es ist, als hätte das Frie­rock-Fes­ti­val aus der beschaulichen Flieder­stadt Frie­sack eben erst die Windeln abgelegt und ganz heim­lich, aber ziel­stre­big hat sich das kleine Fes­ti­val zur fes­ten Größe in der Szene gemausert.

Wat machen wa denn jet­zt?“ haben sich die mit­tler­weile in die Jahre gekomme­nen,  grauhaari­gen Ver­ant­wortlichen gefragt und nach kurz­er Zusam­menkun­ft eine knack­ige Antwort gefun­den. „Natür­lich machen wir noch ein biss­chen weiter…Wir wollen das Ding als gut funk­tion­ieren­des Fes­ti­val an die Jün­geren übergeben, so wie es bei uns passiert ist. Wir bleiben dem Fes­ti­val natür­lich erhal­ten, wollen uns aber trotz­dem auch noch anderen Pro­jek­ten oder der Lokalpoli­tik wid­men, sagt Valentin Franklyn, ein­er der ca. 30 Organisatoren.

Blickt man zurück, so sieht man, dass ger­ade in den let­zten Jahren neben viel­seit­iger Musik und Rah­men­pro­gramm die Pla­nung mit mehr Nach­haltigkeit in allen Bere­ichen des havel­ländis­chen Mikrokos­mos vor­angetrieben wer­den: Neben der reinen Fes­ti­val-Organ­i­sa­tion sind Jugend­pro­jek­te wie zum Beispiel ein Israel Jugen­daus­tausch oder ein Fach­tag zur Arbeits­mark­t­in­te­gra­tion von Geflüchteten ent­standen. So wird auf ver­schiede­nen Ebe­nen über das reine Fes­ti­valver­anstal­ten hin­aus an ein­er besseren Zukun­ft für das Havel­land gear­beit­et. Ein anderes Beispiel ist der nun schon 5.der Bunte Wochen­tag im Vor­feld des Fes­ti­vals – ein Ver­such alle Bürg­er ungezwun­gen zusam­men zu bringen….jung und alt, Alt-Frie­sack­er und Neu-Zugezogene….Selber anpack­en, nach­haltig etwas bewe­gen —  lautet die Devise!

Unter­stützt wird das Fes­ti­val von seinem Träger AWO Ortsvere­in Frie­sack e.V., aber auch von vie­len lokalen Spon­soren wie LMF Mei­necke und Ede­ka Schön­walde, sowie der Part­ner­schaft für Demokratie West­havel­land. (fördert den Bunter Wochentag)

Ohne unsere lokalen Unter­stützer, kön­nten wir das Fes­ti­val so nicht durchziehen“, sagt Chris­t­ian Brüg­gmann aus dem Orga-Team. „Dafür sind wir sehr dankbar“!

Aber nicht nur um den Fes­ti­val-Nach­wuchs küm­mert sich das Fes­ti­val, auch wird viel über ökol­o­gis­che Lösun­gen nachgedacht. Unter anderem wird es zum ersten Mal ein Pfandsys­tem mit Mehrweg­bech­ern geben. In diesem Bere­ich sieht sich das eigentlich aus der Punk-Szene stam­mende Fes­ti­val in einem steti­gen Prozess – keines­falls zufrieden mit aktuellen Lösun­gen. „Es muss aber auch immer noch ehre­namtlich mach­bar bleiben“, stellt „Fes­ti­val-Papa“ Tobias Wol­len­berg fest. Er grün­dete das Fes­ti­val vor 21 Jahren.

Der diesjährige Head­lin­er des Fes­ti­vals Oxo 86 kommt mit ein­er gehöri­gen Por­tion Punk aus Berlin angereist und wird den Gästen und Organ­isatoren am Fre­itag einen langjähri­gen Wun­sch erfüllen. Auf­grund der Ferien­zeit­en hat­te es mit einem Auftritt bish­er nie geklappt, dieses Jahr macht­en die frühen Ferien ein Kom­men der Punk-Leg­en­den endlich möglich.  Aus der Haupt­stadt kom­men aber noch mehr richtig gute Bands – einen echt­en Geheimtipp der Berlin­er Rock­szene kon­nten die Organ­isatoren mit „Odd Cou­ple“ gewin­nen. Mit „Wood­man Jam“ kommt seit län­ger­er Zeit mal wieder eine echte Reg­gae-Band nach Frie­sack. „Nach­dem wir sie ein­mal live gese­hen haben, mussten wir sie sofort buchen“, sagt Maria Pieske aus dem Frie­rock-team.  Kon­rad Küchen­meis­ter ist ein ungewöhn­lich­er Künstlername…und er macht auch außergewöhn­liche Musik. „Loop-Sta­tion Artist“ ist er und spielt ver­schiedene Instru­mente nacheinan­der ein um am Ende Drum’n’Bass — Reg­gae — Dub­step — Ska – Balkan – Songs zu pro­duzieren. Er wird Sam­stag den Abschluss der Live-Musik geben, New­com­er- DJane „Anne Knöppe“ das Dis­co-Zepter zu übergeben, für ihren ersten großen Gig am Mis­ch­pult mit jed­er Menge „All-Time-Favourites“ im Gepäck. Die Lokalmata­dore und Ska-Punker „Punch up Pogos“ aus Elstal dür­fen natür­lich nicht fehlen. Auch aus der Region aber noch als New­com­er zu sehen, sind die „Stray Dogs“ die qua­si aus den eige­nen Rei­hen kom­men und sofort das Orga-Team überzeugten. Ehrlich­er Hardcore…das gefällt dem Pub­likum halt auch. Für die Lieb­haber der härteren Klänge wur­den auch die Leipziger „Chaver“ noch an Land gezo­gen, nach­dem die Europa­tournee der Band „Bil­ly The Kid“ aus Cos­ta Rica lei­der abge­sagt wurde. Die Gosen­er Band „Abbruch“ kommt mit spaßi­gen Punk­tö­nen daher. Wer etwas weichere, aber nicht weniger ins Tanzbein gehende Musik hört, kommt bei den Berlin­ern „Make A Move“ auf seine Kosten. Eine über­raschende Brass-Funk-Rap Mis­chung mit viel Liebe zum Detail und zum Tütü brin­gen die Kreuzberg­er mit. Natür­lich darf auch tra­di­tionell eine Ros­tock­er Band nicht fehlen. Frie­rock-Fre­unde und Straßen­musik­er von „Lap­palie“ sind mit dabei. Sie kreieren eine ungewöhn­liche, bunte Mis­chung aus ver­schiede­nen Gen­res — unter­stützt durch Geige und Man­do­line. Einen Gefall­en an sich selb­st, tat­en sich die Ver­ant­wortlichen mit dem Book­ing der Pearl Jam Trib­ute Band „Giv­en to Fly“ aus Han­nover. Als echte langjährige Fans der Grunge-Leg­en­den von Pearl Jam, sind die Frie­rock­er selb­st wahrschein­lich am meis­ten ges­pan­nt auf diese Band. DJ C.T. von dem befre­un­de­ten  Nation of God­wana Fes­ti­val wird dem Pub­likum am Fre­itag nach Büh­nen­schluss 80iger Jahre um die Ohren hauen. Ein beson­deres High­light kommt mit der For­ma­tion „100 Kilo Herz“ aus Leipzig angereist. Abso­lut tanzbar­er vor­wärt­streiben­der Punk mit poli­tis­chen Tex­ten. Dazu eine Prise Ska und Wut, da zuckt es jedem im Tanzbein. So soll es sein!

 

Neben den 12 Live-Bands und 2 DJs, gibt es ein aus­ge­sucht­es Ange­bot an fleis­chhalti­gen wie auch veg­a­nen Speisen und Getränken. Zelt­platzgäste kön­nen sich auf eine Ver­sorgung mit Früh­stück freuen. Am Sam­sta­gnach­mit­tag find­et auf dem Fes­ti­val­gelände ein Fußball­turnier und ein Flunky-Ball Turnier statt. Eine Wasser­rutsche und ein Kinder­bere­ich (Frierock.Racker-Zone )run­den das Fes­ti­val ab.

Tick­ets für das gesamte Woch­enende, inklu­sive Camp­ing, kosten 20 Euro und gibt’s auss­chließlich an der Abend­kasse. Der Ein­lass begin­nt am Fre­itag, den 9. August, um 16 Uhr.

 

Presse­bilder und Interviews

Die ange­hängten Bilder kön­nen gern kosten­los zu redak­tionellen Zweck­en ver­wen­det werden.

Pressekon­takt:

Valentin Franklyn

Mail: frierock-bande@gmx.de

Mobil: 0173 2490843

 

Pres­set­ick­ets erhal­ten Sie kosten­los unter frierock-bande@gmx.de.

Hier noch das Video zum Jubiläum mit Entste­hungs­geschichte des Frierock-Festival.
https://www.youtube.com/watch?time_continue=7&v=y16gwoCaxuA
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Die Preußen haben Angst vor Multikulti

Die Preußen haben Angst vor Multikulti, aber nicht vor‘m Klimawandel! — Eine Analyse zum Wahlprogramm der AfD Brandenburg

Schon in der Ein­leitung wird deut­lich: Die AfD fokussiert sich in ihrem Wahl­pro­gramm zur bran­den­bur­gis­chen Land­tagswahl 20191 auf die preußis­che Geschichte und reizt dieses The­ma bis zum Let­zten aus. „Bran­den­burg-Preußen“2 ist das große Vor­bild der extrem recht­en Partei, egal ob bei der Ein­wan­derungs- oder Bil­dungspoli­tik. Die ein­seit­ige Rezep­tion führt zu einem verk­lären­den, klis­chee­be­lade­nen Preußen-Bild, nach dessen „Sekundär­tu­gen­den“3 (Pünk­tlichkeit, Ord­nung, Fleiß usw.) und welt­poli­tis­ch­er Bedeu­tung man sich sehnt. Den Gege­nen­twurf dazu bildet das Bran­den­burg unter der Herrschaft der „Alt­parteien“, die durch ihre ver­fehlte Poli­tik (in erster Lin­ie durch eine Förderung der Ein­wan­derung) das Land ruinieren: „So wollen uns die Alt­parteien eine mul­ti­kul­turelle Gesellschaft aufzwin­gen. Dabei zeigen zahlre­iche Beispiele aus der Geschichte, dass Mul­ti­kul­tur­al­is­mus eine Quelle von Kon­flik­ten ist.“4 Doch noch ist nicht alle Hoff­nung ver­loren – die AfD kann das Land noch vor dem vol­len­de­ten Schreck­ensszenario retten.

Idyl­lis­che Land­schaften will die AfD zurück­holen. Von wem sie zurück­ge­holt wer­den sollen, wird beim Blick in das Pro­gramm schnell klar.

Das Pro­gramm hält also wenig Über­raschen­des bere­it. Viele Forderun­gen find­en sich so oder ähn­lich auch bei anderen Parteien wieder (wer hat schon was gegen gerin­gere Kitage­bühren oder den Bre­it­ban­daus­bau?), ide­ol­o­gisch wird es, wie bere­its angedeutet, bei allen The­men, die sich mit den Topoi Bevölkerungsen­twick­lung, Migra­tion oder Sicher­heit verbinden lassen: Dem demographis­che Wan­del muss drin­gend etwas ent­ge­genge­set­zt wer­den; daher will die AfD die Geburten­rate durch die Unter­stützung von Eltern wieder anheben. Einen Aus­gle­ich durch Ein­wan­derung lehnt die Partei allerd­ings strikt ab – da bleibt sie dann doch lieber kon­se­quent völkisch, denn: „Die unkon­trol­lierte Massen­zuwan­derung der ver­gan­genen Jahre hat den sozialen Frieden in unserem Land schw­er beschädigt und zu ein­er Spal­tung der Gesellschaft geführt.“5.

In sicher­heit­spoli­tis­chen Fra­gen set­zt die Partei auf eine gle­ichzeit­ige Aufrüs­tung und Abschot­tung: Videoüberwachung und Gesicht­serken­nung sollen aus­geweit­et, das Waf­fenge­setz gelock­ert (offen­bar bedi­ent die AfD hier die ihr nahe ste­hende Hobbyschütz*innen- und Jäger*innen-Lobby, denn der Abschnitt zu diesem The­ma ist außergewöhn­lich detail­liert) und Gren­zkon­trollen wieder einge­führt wer­den, „um den ‚Ein­bruch­touris­mus‘ als Erschei­n­ungs­form der Tran­sitkrim­i­nal­ität zu unterbinden.“6 Krim­inelle Ausländer*innen seien vielmehr die Regel statt die Aus­nahme (das erfährt der*die nor­male Bürger*in nur deshalb nicht, weil in der medi­alen Berichter­stat­tung immer der Migra­tionsh­in­ter­grund ver­schwiegen wird), weshalb sie sich „für Änderun­gen der rechtlichen Rah­menbe­din­gun­gen zur Bekämp­fung der Aus­län­derkrim­i­nal­ität ein­set­zen“7 und auch das Polizeiauf­gabenge­setz entsprechend anpassen wollen. Als konkrete Maß­nahme schla­gen sie mehr Polizei und beispiel­sweise die Wieder­eröff­nung der Frank­furter JVA und deren Mit­nutzung als Abschiebezen­trum für Geflüchtete vor. Die Kosten für die Haft und die Abschiebung sollen die Betrof­fe­nen dann auch selb­st zahlen.

Auch im punc­to Sozialleis­tun­gen unter­schei­det die AfD zwis­chen Deutschen und Nicht-Deutschen: Finanzielle Unter­stützung will die AfD nur Ersteren zugute kom­men lassen. „Sozialleis­tun­gen sind für die sozial schwachen Mit­glieder unser­er Sol­i­darge­mein­schaft gedacht. Es ist für uns nicht hin­nehm­bar, bestand­skräftig aus­reisepflichti­gen Aus­län­dern Sozialleis­tun­gen zu gewähren, anstatt umge­hend ihre Aus­reise zu erwirken.“8

In der Bil­dungspoli­tik set­zt man, dem Leit­mo­tiv des Pro­gramms fol­gend, ganz auf Sekundär­tu­gen­den, Kopfnoten, Leis­tungs­druck und die Separierung von leis­tungsstarken und leis­tungss­chwächeren Schüler*innen. Die Auslese von Kindern soll durch eine strenge Gliederung (fol­gerichtig wird der Gesamtschule eine Absage erteilt) und einen Verzicht auf die Inte­gra­tion von Kindern mit Behin­derung in das Regelschul­sys­tem möglichst früh vorgenom­men werden.

Die Partei hat darüber hin­aus Zweifel daran, dass der Kli­mawan­del men­schengemacht ist, und will zudem den Aus­bau erneuer­bar­er Energien stop­pen sowie das Paris­er Klimabkom­men aufkündi­gen. Kon­se­quent, dass sie daher auch an der Gewin­nung von Braunkohle fes­thal­ten will. Sie haben die Zeichen der Zeit wohl nicht erkan­nt. Es beste­ht aber zumin­d­est die Hoff­nung, dass die Partei bei zukün­fti­gen Wähler*innengenerationen schlechter abschneidet.

Heimat und Iden­tität sind die zen­tralen Ansatzpunk­te der Partei; sie fordert ganz in Trump‘scher Rhetorik „Bran­den­burg zuerst!“9, will das Tra­gen des Kopf­tuchs in öffentlichen Ein­rich­tun­gen ver­bi­eten und bedauert, dass Deutsch mit­tler­weile keine Wis­senschaftssprache mehr ist und inzwis­chen auch noch durch gen­derg­erechte Ansätze verun­stal­tet wird. Es fällt den AfDler*innen offen­bar schw­er, sich in ein­er glob­al­isierten Welt und ein­er sich aus­d­if­feren­zieren­den Gesellschaft zurecht zu find­en. Man sehnt sich nach Klarheit. Die Hugenott*innen, die nach dem Dreißigjähri­gen Krieg nach Preußen ein­wan­derten, sehen sie als vor­bild­haft, weil sie gut aus­ge­bildet und kul­turell leicht inte­grier­bar an, während beson­ders außereu­ropäis­che Migrant*innen abgelehnt wer­den: „Die Todesstrafe, die Unter­drück­ung von Frauen und Mäd­chen oder die fehlende Tol­er­anz gegenüber anderen Weltan­schau­un­gen, wie sie in islamis­chen Län­dern an der Tage­sor­d­nung sind, haben in unserem aufgek­lärten Land Bran­den­burg nichts zu suchen.“10 Der Ruf nach Tol­er­anz mutet, ob der aus­gren­zen­den Ide­olo­gie der völkischen Recht­en, schon sehr skur­ril an. Die Ein­teilung nach ökonomisch nüt­zlichen und nut­zlosen Men­schen zieht sich, gekop­pelt an ras­sis­tis­che Dif­feren­zierun­gen, durch das ganze Wahl­pro­gramm. Men­schen wer­den wie eine ver­schieb­bare Masse behan­delt, wenn es heißt: „Wie unsere Geschichte gezeigt hat, liegt ein unverzicht­bar­er Teil unser­er staatlichen Sou­veränität darin, über die Qual­ität und Quan­tität der Ein­wan­derung selb­st zu bes­tim­men.“11

Bei so viel all­ge­mein­er Geschichts­duse­lei im Wahl­pro­gramm darf auch der Nation­al­sozial­is­mus und der Zweite Weltkrieg nicht fehlen. An zwei Stellen behan­delt die Partei dieses The­ma: „Bei der Darstel­lung der nation­al-sozial­is­tis­chen Schreck­en­sh­errschaft und ihrer bis heute andauern­den Fol­gen ist auch die Rolle des Einzel­nen in einem total­itären Staat zu behan­deln, um den Wert indi­vidu­eller Frei­heit­en zu erfahren.“12 und: „Ob als ‚ver­misst‘ an unbekan­nter Stelle in einem Einzel­grab ver­schar­rt oder einge­bet­tet in Mas­sen­gräber – viele Sol­dat­en liegen nach wie vor auf den Schlacht­feldern der bei­den Weltkriege. Wir wollen das Auffind­en dieser bis­lang namen­losen Kriegstoten finanziell fördern, so dass diese ein würdi­ges Begräb­nis erfahren kön­nen. Hier­bei machen wir keinen Unter­schied, ob es sich um Ange­hörige der preußisch-deutschen Armee, der pol­nis­chen Armee, der Wehrma­cht oder der Roten Armee han­delt. Wir wollen sämtlich­er tot­er Sol­dat­en gedenken, da diese für uns eine Mah­nung zum friedlichen Zusam­men­leben mit unseren Nach­bar­län­dern sind.“13 Soll im Klar­text heißen: Wir konzen­tri­eren uns nicht mehr auf das falsche staatliche Han­deln, son­dern auf das per­sön­liche indi­vidu­elle Erleben des All­t­ags im Nation­al­sozial­is­mus – was in der Kon­se­quenz die Ver­ant­wor­tung für das Große Ganze auss­chließt. Und außer­dem machen wir keinen Unter­schied zwis­chen den faschis­tis­chen Sol­dat­en der Wehrma­cht und den gefal­l­enen Befreiern der Roten Armee.

Zum Schluss lis­tet die AfD noch die aus ihrer Sicht größten Ver­fehlun­gen der bish­eri­gen Lan­desregierung auf. Sie spricht vom „rot-roten Regierungswahnsinn“, zu dem natür­lich auch die Zer­störung der Heimat durch den „Masse­nansturm auf unsere Gren­zen“14 gehört; die ras­sis­tis­chen Kern­botschaften tauchen auch hier wieder auf. Dabei wäre es doch der einzig wirk­liche „Wahnsinn“, würde die Partei im Sep­tem­ber noch mehr Stim­men als bei der let­zten Land­tagswahl 2014 erhalten.

Quellen:

1Alter­na­tive für Deutsch­land (AfD): „Land­tagswahl­pro­gramm für Bran­den­burg 2019“, abruf­bar unter https://afd-brandenburg.de/wp-content/uploads/2019/06/Wahlprogramm_Brandenburg_2019_ohne_kapitelbilder_kommentare_acc2144-01–06-19-final.pdf.

Eine Zusam­men­fas­sung des Land­tagswahl­pro­gramms gibt es zudem in der MAZ: “Vor­bild Preußen: Das soll im Wahl­pro­gramm der AfD ste­hen”: https://www.maz-online.de/Brandenburg/Vorbild-Preussen-Das-soll-im-Wahlpgrogramm-der-Brandenburger-AfD-stehen. Eine Analyse der Sozialpoli­tik der AfD Bran­den­burg mit dem Schw­er­punkt Pots­dam liefert die Emanzi­pa­torische Antifa Pots­dam: “Stein des Anstoßes Aus­gabe 03 – Die Sozialpoli­tik der AfD” (https://www.e‑a-p.org/wp-content/uploads/Stein_03.pdf). Einen genaueren Blick auf aus­gewählte Per­so­n­en und einige Pro­gram­mele­mente find­en sich im Por­tal “Blick nach rechts” in dem Artikel “Mit Recht­saußen-Per­son­al in den Land­tag”: https://www.bnr.de/artikel/hintergrund/mit-rechtsau-en-personal-in-den-landtag. Der RBB por­traitiert den AfD-Spitzenkan­di­dat­en Andreas Kalb­itz: “Mit Preußen als Vor­bild in den Wahlkampf”: https://www.rbb24.de/politik/wahl/Landtagswahl/beitraege/landtagswahl-2019-brandenburg-spitzenkandidaten-afd-kalbitz.html.

2AfD, Land­tagswahl­pro­gramm, S. 4.

3Ebd.

4Ebd., S. 5.

5Ebd., S. 19.

6Ebd., S. 51.

7Ebd., S. 53.

8Ebd., S. 19.

9Ebd., S. 31.

10Ebd., S. 56.

11Ebd.

12Ebd., S. 5.

13Ebd., S. 38.

14Ebd., S. 82.

Kategorien
Antifaschismus Bildung & Kultur

Kalbitz ausladen — Offener Brief an proWissen e.V.

Am 6. August richtet der Vere­in proWis­sen e.V. eine Podi­ums­diskus­sion zum The­ma Wis­senschaft mit dem Titel “Wie hal­tet ihr’s mit der Wis­senschaft” aus. Geladen sind Landtagswahlkandidat*innen. Als wäre dies unauswe­ich­lich, bietet der Vere­in dabei aus­gerech­net dem rech­sex­tremen AfD-“Flügel”-Vertreter Andreas Kalb­itz ein Podi­um für dessen rechte Rhetorik. Studierende und Wissenschaftler*innen möcht­en nicht hören, wie es Kalb­itz mit der Wis­senschaft hält! In einem offe­nen Brief fordern sie und andere proWis­sen dazu auf, Kalb­itz keine Bühne zu geben.
Als AfD-“Flügel”-Vertreter ste­ht Kalb­itz ohne­hin für recht­sex­treme — und damit wis­senschafts­feindliche — Posi­tio­nen. Kalb­itz zu ein­er Diskus­sion über die Bran­den­burg­er Wis­senschaft­s­land­schaft einzu­laden, ist ein Akt der Gle­ich­be­hand­lung und des Wegschauens, der ein­er Nor­mal­isierung anti­hu­man­is­tis­ch­er und recht­sradikaler Diskurse Vorschub leis­tet — der rechte Rand der AfD wird damit in die Mitte der Gesellschaft ein­ge­laden. Kalb­itz Partei der­weil, ver­sucht regelmäßig die demokratisch gewählten Vertre­tun­gen der Studieren­den­schaften einzuschüchtern. Wider­sprüch­lich ist das Vorge­hen des Vere­ins, dem der Pots­damer Bürg­er­meis­ter Mike Schu­bert vorste­ht, auch hin­sichtlich dessen Mit­glied­schaft beim Bünd­nis “Pots­dam! beken­nt Farbe” sowie beim Pots­damer Toleranzedikt.
Die Unterzeichner*innen (u.A. AStA Uni­ver­sität Pots­dam, AStA HU Berlin, See­brücke Pots­dam, Auf­ste­hen gegen Ras­sis­mus) fordern proWis­sen auf, den eige­nen Vere­in­szie­len gerecht zu wer­den und sich für eine sachgerechte und ser­iöse Ver­mit­tlung zwis­chen Poli­tik und Wis­senschaft einzuset­zen, die in der Lage ist, reflek­tiert, ver­ant­wor­tungsvoll — und im besten Fall wis­senschaftlich — Bezug auf die aktuellen gesellschaftlichen und poli­tis­chen Ver­hält­nisse zu nehmen sowie: Kalb­itz auszuladen!
Offen­er Brief: https://kuze-potsdam.de/news/single/artikel/offener-brief-kalbitz-ausladen.html
Ver­anstal­tung: https://www.wis-potsdam.de/de/prowissen-potsdam-ev/haltet-ihrs-mit-wissenschaft-podiumsdiskussion-mit-den-kandidatinnen-und
Über proWis­sen: https://www.wis-potsdam.de/de/wissenschaft-alle/prowissen-potsdam-ev
Liste der Unterzeichner*innen:

DIE LINKE.SDS Potsdam

GEW Stud­is Brandenburg

AStA der Uni­ver­sität Potsdam

PIRATEN Pots­dam

Auf­ste­hen gegen Rassismus

frei­Land Potsdam

See­brücke Potsdam 

Referent_innenRat (geset­zl. AStA) der HU Berlin

FAU — Freie Arbei­t­erIn­nen Union Potsdam

KuZe — Stu­den­tis­ches Kul­turzen­trum Potsdam

Dr. Bern­hard Bielick

Dipl.-Ing. Thomas Gaul (Inter­na­tionaler Koor­di­na­tor — Piraten­partei Deutschland)

Einzelperson(Promotionsstudentin Freie Uni­ver­sität Berlin, Fach­bere­ich Erziehungswis­senschaft und Psychologie

Dr. Jochen Kleres (Uni­ver­sität Pots­dam, Inklu­sion und Organisationsentwicklung)

Dr. Jörg Kwapis (Leit­er Zen­trum Ther­a­pie der Rechen­schwäche Potsdam)

Fred­er­ic Matthé (Uni­ver­sität Pots­dam, Zen­trum für Qual­ität­sen­twick­lung in Studi­um und Lehre)

Michael John Sin­clair (Bun­des-The­men­beauf­tragter Migra­tion & Asyl — Piraten­partei Deutschland) 

Kon­stan­tin Veit (Mas­ter­stu­dent FU Berlin, Fach­bere­ich Poli­tik- und Sozialwissenschaft)

Dipl.-Theol. Eva Wawrzy­ni­ak (Katholis­che Hochschu­lar­beit Potsdam) 

Inforiot