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(Anti-)Rassismus Geschichte & Gedenken jüdisches Leben & Antisemitismus Law & Order

Aktionstag gegen Antisemitismus und Rassismus

Heute ist Anne Frank Tag! Am 12. Juni 2019, dem Geburt­stag von Anne Frank, engagierten sich auch zahlre­iche Schulen gegen Ras­sis­mus — Schulen für Courage, für eine demokratis­che Gesellschaft ohne Anti­semitismus und Ras­sis­mus. Ins­ge­samt nehmen heute 250 Schulen und 40000 Schüler*innen an dem deutsch­landweit­en Aktion­stag teil.

Mit dabei war auch die AGUS/Gadat Beru­fliche Schulen aus Neu­rup­pin. Wir als JWP-Mit­ten­Drin e.V. unter­stützen diesen Aktion­stag und set­zten gemein­sam ein Zeichen gegen Antisemitismus und Ras­sis­mus. So gedacht­en wir an Zwei Zen­tralen Orten, dem Schulplatz, sowie am Boll­w­erk. An dem Gedenken nah­men rund 50 Per­so­n­en Teil.

Hier ein paar Bilder:

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Sonstiges

AntifRAKtour 2019 erfolgreich zu Ende

Bei der „Rotzfrechen Asphaltkul­tur“ (kurz RAK) han­delt es sich um ein Net­zw­erk aus anar­chis­tis­chen und linken Straßenkünstler*Innen, das seit den 1970er Jahren beste­ht und auf kreative Art und Weise poli­tis­che Inhalte in die Öffentlichkeit trägt. Die Vielfalt der RAK geht aus den unter­schiedlichen Hin­ter­grün­den der einzel­nen Mit­glieder hervor.

2018 gab es so eine Tour zum ersten Mal, damals durch Sach­sen und Sach­sen-Anhalt. Auf der diesjähri­gen Tour wur­den Greif­swald, Anklam, Use­dom, Dem­min, Wol­gast, Neubran­den­burg, Wittstock/Dosse, Schw­erin und Ros­tock besucht. Die Aktions­for­men reicht­en von Straßen-Per­for­mances über Kundge­bun­gen bis zu Club-Konz­erten und stießen auf viel pos­i­tive Res­o­nanz. Das Net­zw­erk will den öffentlichen Raum, auch in struk­turschwachen Regio­nen, nicht dem neurecht­en Gedankengut überlassen.

Diese Tour hätte ohne die zahlre­ichen Unter­stützen­den nicht stat­tfind­en kön­nen. Daher bedankt sich die RAK bei allen Beteiligten: Den Leuten, die bei der Crowd­fund­ing-Kam­pagne gespendet haben; den Men­schen, die uns als „Road­ies“ zur Seite standen; den Pro­jek­ten, die uns Unterkun­ft gewährt haben; der KüfA-Gruppe, die uns kuli­nar­isch ver­sorgt hat; dem Filmteam, das unsere Aktio­nen aufgeze­ich­net hat und eine Doku­men­ta­tion erstellen will; den Men­schen und Ini­tia­tiv­en, die die Ver­anstal­tun­gen und Kundge­bun­gen vor Ort organ­isiert haben; und zu guter Let­zt allen Men­schen, die zu unseren Aktio­nen und Konz­erten gekom­men sind. Bleibt kämpferisch!

Diese Welt muss nicht bleiben, wie sie ist.

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Geschichte & Gedenken jüdisches Leben & Antisemitismus

Erinnerungskultur und Rechtspopulismus

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Klima & Umwelt

Rohdung #2 – Denke ich an Ökos in der Nacht…

Infos zu Rohdung – der Kolumne aus dem Dschun­gel gibt es hier.

Im Mai 2019 läuft die Hochschule für nach­haltige Entwick­lung Eber­swalde (HNE), ein­schließlich der ökol­o­gis­chen Szene drumherum, zur Hochform auf, das N‑Wort wird über fünf Tage lang gefeiert. Mit den Nach­haltigkeit­sta­gen, welche dieses Jahr erst­ma­lig aus­gerichtet wer­den, sollen in mehr als 20 Ver­anstal­tun­gen die Facetten nach­haltiger Entwick­lung sicht­bar gemacht und disku­tiert wer­den. Nichts ungewöhn­lich­es an ein­er Hochschule welche sich der Nach­haltigkeit ver­schrieben hat. Wichtig zu ver­ste­hen ist, dass Nach­haltigkeit nicht im Sinne von Wirtschaftlichkeit gemeint ist. Vielmehr, den Nach­haltigkeits­grund­sätzen der HNE fol­gend, sei die “Funk­tion­stüchtigkeit des glob­alen Ökosys­tems die Vor­raus­set­zung für jeglich­es men­schliche Leben und Wirtschaften”.[1]  Dementsprechend sei vor allem diese Funk­tion­stüchtigkeit zu berück­sichti­gen und zu schützen. Aus diesem Dog­ma fol­gt, dass alles, ins­beson­dere Diskus­sio­nen, an der Hochschule einzig unter dem Cre­do der Nach­haltigkeit stat­tfindet. Zwar manch­mal belächelt, aber nie ern­sthaft kri­tisiert, ist der Begriff, weg von Diskus­sion und Entwick­lung, zum reinen Iden­ti­fika­tion­s­mo­ment verkom­men mit dem sich Stadt, Stud­is und Hochschule schmück­en. Wie im Baukas­ten eso­ter­isch­er Spin­nereien kann sich jede_r nehmen was zusagt und sich in der Igno­ranz der Real­ität vor eben dieser ver­steck­en und dabei wohlfühlen.

Für die HNE und über­wiegende Teile der Ökoszene gilt: Statt zu unter­suchen, wie und ob Nach­haltigkeit im sich drehen­den Karus­sell der Wider­sprüche von Naturschutz, Kli­maschutz, Wirtschaft und Wohl­stand Platz find­et, wird sie als grundle­gend und best­geeignet zur Gestal­tung ein­er ver­meintlich besseren Welt ange­se­hen. Nach Auf­fas­sung der HNE beste­ht die Ökonomie inner­halb sozialer Sys­teme bzw. der Gesellschaft, welche wiederum ihren Platz im glob­alen Ökosys­tem find­et. Zwar wird die wech­sel­seit­ige gegen­seit­ige Bee­in­flus­sung dieser drei Bestandteile zuge­s­tanden, prak­tisch jedoch nahezu ignori­ert. Wer Beispiele ver­langt, muss sich zwis­chen Nach­haltigkeitsvor­lesung und Green­pea­ce­plenum nur an der Men­sa vor­bei bewe­gen: Unter dem Pro­jekt der soge­nan­nten nach­halti­gen Men­sa, wird hier ver­sucht bio in und fleis­chhaltiges aus dem Speise­plan zu bekom­men. Gelieferte Ergeb­nisse sind mehr Bioessen zu deut­lich höherem Preis. Ver­fehlte Ergeb­nisse sind eine bessere Welt, weniger Tier­leid, ein gutes Leben und der Welt­frieden. Bio und veg­an wer­den zum rev­o­lu­tionären Werkzeug verklärt.

Kein Wun­der, wenn die Nach­haltigkeit als wichtig­stes Ziel und lap­i­dare Dinge, wie der prekäre Geld­beu­tel von Student_innen, soziale oder poli­tis­che Auseinan­der­set­zun­gen, höch­stens als Neben­wider­spruch wahrgenom­men wer­den. Warum kam es darauf nicht zu Auf­s­tand, Revolte und Plün­derun­gen der Men­satheke? Die ein­fache und zugle­ich trau­rige Antwort ist, dass die Hochschu­lange­höri­gen es selb­st so woll­ten. Denn in Eber­swalde gehört es zum guten Ton in der Krum­men Gurke (Region­al­laden) und dem Globus (Bio­laden) in masochis­tis­ch­er Manier zu viel Geld für grundle­gende Kon­sumgüter auszugeben, welch­es man sich zuvor durch Verzicht und dem 20. Recy­clen von son­st irgend­was zusam­menges­part hat. Man fährt auch nicht Auto oder fliegt in den Urlaub, zumin­d­est hat man ein ganz schlecht­es Gewis­sen dabei. Sonst hätte man im Wet­t­lauf um den kle­in­sten ökol­o­gis­chen Fußab­druck des Jahres schon im Jan­u­ar ver­loren. Der Selb­s­find­ungstrip nach Goa und das Yoga Retreat in Indi­en scheinen dann aber doch uner­lässliche Aus­nah­men zu sein. Nach­haltiger Kaf­fee, nach­haltige Schuhe, nach­haltiges Essen, nach­haltiges Leben, was nicht nach­haltig zu bekom­men ist, ist verzicht­bar. Wer am meis­ten „Han­dle nachhaltig“-Ratgeberlisten erfüllt und abends als Erste das Licht aus, oder gar nicht erst an macht, gewin­nt. Die Teil­nahme an Fri­days for Future Demon­stra­tio­nen ist, im Gegen­satz zu Ver­nun­ft, Voraus­set­zung.

Das Prob­lem an all diesen für sich irrel­e­van­ten indi­vidu­ellen Entschei­dun­gen ist deren Ide­ol­o­gisierung, welche diese Indi­vid­ua­lentschei­dun­gen ver­meintlich notwendig für eine ange­blich bessere Welt macht und sie damit ins kollek­tiv-poli­tis­che verz­er­rt. Dementsprechend fühlt sich als Kollek­tiv, wer im Sinne der Nach­haltigkeit für eine ver­meintlich bessere Welt „kämpft“. Nicht dazu gehört, wer sich diesem Ziel nicht ver­schreibt. Da aber jede_r etwas tun könne, gibt es keine Entschuldigung nicht Teil des Kollek­tivs zu sein. So gilt es diejenigen zu mis­sion­ieren, welche noch nicht im Sinne der Nach­haltigkeit gebildet sind und in Feind­schaft gegenüber jenen zu leben, die ein­er Zuge­hörigkeit zum Kollek­tiv wider­sprechen. Diese Feind­schaft äußert sich nicht in argu­men­ta­tiv­er Auseinan­der­set­zung, son­dern in einem sub­tilen Moral­ter­ror, dessen Aus­sage ein ums andere Mal „xyz ist aber nicht nachhaltig“ und dessen Funk­tion eine zer­mür­bende ist. Gemein­schaft bedeutet eben immer Auss­chluss derer, die nicht dazu gehören, die nach­haltige Volks­ge­mein­schaft ist geboren. Zwis­chen den Zuge­höri­gen ist jede Dif­ferenz aufge­hoben, das einzig wichtige ist das Engage­ment unter dem Dog­ma der Nach­haltigkeit. Kri­tis­che Diskus­sion weicht hier der Har­moniesucht. Zugle­ich find­et sich ein Eli­taris­mus in der Art und Weise sich möglichst voll­ständig der Nach­haltigkeit zu ver­schreiben. Die selb­ster­nan­nten change agents der HNE sollen die Nach­haltigkeit nach dem Studi­um in die Gesellschaft tra­gen und dort verankern.[2] Diese Zuge­hörigkeit dient zur Selb­stvergewis­serung, dass man auf der „richti­gen“ Seite von weiß und schwarz, hell und dunkel, gut und böse, Green­peaceEn­er­gy und RWE, ste­ht. Wichtiger als Auseinan­der­set­zung ist, sich wohl mit und bedeu­tend für die Entwick­lung unter dem Dog­ma der Nach­haltigkeit zu fühlen. Ker­stin Kräusche, Ref­er­entin für Nach­haltigkeit an der HNE, bringt das Mantra der Volks­ge­mein­schaft mit Biosiegel auf den Punkt:
Wenn viele Akteurin­nen und Akteure zusam­me­nar­beit­en und Ver­ant­wor­tung übernehmen, […], dann kann das klap­pen mit der Nachhaltigkeit“

Da wun­dert es auch nicht, dass eso­ter­ische Spin­nerei an der Hochschule Platz hat. Die HNE zeigt, wie prak­tisch Eso­terik im Bil­dungs­be­trieb sein kann, wenn das einzig wichtige Ziel die Nach­haltigkeit ist. Im Stu­di­en­gang Ökoland­bau und Ver­mark­tung wird in der Vor­lesung zu Tier­medi­zin Homöopathie propagiert. Die Hochschul­gruppe Gemein­sam Land­wirtschaften Eber­swalde bezieht ihre Gemüsek­isten von Höfen, die sich selb­st den Lehren des Anti­semiten und Ras­sis­ten Rudolf Stein­er zuord­nen. Und bei den Nach­haltigkeit­sta­gen der Hochschule gibt es einen Work­shop „Stille, Acht­samkeit und inner­er Wan­del im Kon­text der Trans­for­ma­tion“ in dem „Mith­il­fe von Kör­p­er- und Med­i­ta­tion­sübun­gen“ „gemein­sam Stille erfahren und neue Räume von Bewusst­sein“ erkun­det wer­den und „durch Meth­o­d­en der verkör­perten Ökolo­gie [sic!]“ gezeigt wer­den soll, „dass Verän­derung mit unser­er Hal­tung begin­nt“. Tiefenökolo­gie, die Men­schen zu rein emo­tionalen Natur­we­sen verkom­men lässt, find­et sich ganz selb­stver­ständlich in Diplo­mar­beit­en und in der Lehre, beispiel­sweise in einem Mod­ul zu Umwelt­bil­dung, wieder. Auch der recht­seso­ter­ischen Szene um die in den Anas­ta­sia-Büch­ern propagierten Fam­i­lien­land­sitze wird eine Bach­e­lo­rar­beit gewid­met: “Fam­i­lien­land­sitzsied­lun­gen als Nach­haltigkeit­skonzept”.

Gle­ich­es gilt für eine regres­sive, verkürzte und per­son­ifizierte, fol­glich also anti­semi­tis­che, Kap­i­tal­is­muskri­tik. Das Prob­lem sei nicht ein kap­i­tal­is­tis­ches Sys­tem im ganzen, gegen das deshalb auch nur ums Ganze gekämpft wer­den kann. Vielmehr seien Wach­s­tum, Kon­sum und Prof­itwille als Übeltäter auszu­machen und die Lösun­gen in bewusstem” Han­deln, in Form von Kon­sum bzw. Verzicht, Gemein­wohlökonomie und degrowth zu find­en. Das Sys­tem wird auf die Hand­lun­gen Einzel­ner, das kon­sum­ierende und das pro­duzierende Sub­jekt, reduziert und diese verant­wortlich gemacht. Damit ist die Grund­lage für die fol­gende Hex­en­jagd auf nicht-Zuge­hörige zur selb­ster­nan­nt nach­halti­gen und verzich­t­en­den Gemein­schaft geschaf­fen.

Es bleibt nur die Demon­tage und Denun­zi­a­tion der Nach­haltigkeit als die ide­ol­o­gis­che Idi­otie, die sie ist, und das Schnüren der Schuhe um der Hex­en­jagd zu entkommen.


[1] https://hnee.de/_obj/8BC45754-A5A8-47A9-A6BE-24BE804CFCAC/outline/Nachhaltigkeitsgrundsaetze-2016final.pdf
[2] ebenda

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Antifaschismus Parlamentarismus Wohnen & Stadt

Stellungnahme des AJP 1260 e.V. zur AfD MOL

In einem kurzes State­ment zum Wahlkampf in Märkisch-Oder­land beschw­erte sich der Kreisver­band der AfD MOL kür­zlich über den im Kreis geführten Wahlkampf. Dabei wur­den auch wir als AJP 1260 e.V. beschuldigt, Plakate der AfD beschädigt zu haben und einen undemokratis­chen Wahlkampf geführt zu haben, ver­bun­den mit der Dro­hung uns die Finanzierun­gen in Form von Fördergeldern zu stre­ichen. Die nicht halt­baren Vor­würfe geben einen Vorgeschmack auf das, wom­it wir und andere emanzi­pa­torische Pro­jek­te in näch­ster Zeit von Seit­en der AfD rech­nen kön­nen. Vere­ine und Ehre­namtliche, die ver­schiedene Ange­bote und Orte schaf­fen, die Men­schen ihre Wirk­mächtigkeit in ein­er Gesellschaft klar machen und darüber Mitbes­tim­mung und poli­tis­che Teil­habe fördern, sind die Basis ein­er Gesellschaft. Unsere poli­tis­che Bil­dungs- und Kul­tur­ar­beit als undemokratisch und „poli­tikver­we­send“ zu beze­ich­nen, zeugt vom gerin­gen demokratis­chen Ver­ständ­nis des AfD Kreisver­ban­des. Auch wenn wir in kein­er­lei Form das uns unter­stellte durchge­führt haben, erk­lären wir uns den­noch sol­i­darisch mit den Men­schen, die die AfD nicht als demokratis­che Partei anerken­nen und gegen agieren. Ganz ein­fach aus fol­gen­den Gründen:

In ein­er plu­ral­is­tis­chen Demokratie, wie der in der wir leben, treten ver­schiedene Mei­n­un­gen auf. Die Mei­n­un­gen sind dur­chaus kon­trär und oft auch schw­er in einen Ein­klang zu brin­gen. Dies bedarf viel Zeit, Bere­itschaft anderen zu zuhören und auch Lust sich am poli­tis­chen Diskurs zu beteili­gen. Mit einem ständi­gen wet­tern gegen „die da oben“, jeglich­er Ver­weigerung an Anteil­nahme in Vere­inen, Gew­erkschaften oder anderen Inter­es­sen­grup­pen und alle, die nicht die eigene Mei­n­ung teilen als beschränkt zu beze­ich­nen ist jedoch keine Form die wir als demokratisch beze­ich­nen kön­nen, vielmehr ist dies demokratiefern. Hinzu kommt das auch in ein­er Demokratie nicht alles unter dem Label der Mei­n­ungs­frei­heit gesagt wer­den darf. Expliz­it demokratiefeindliche Posi­tio­nen müssen als diese benan­nt und gekennze­ich­net wer­den und dür­fen im demokratis­chen Diskurs auch nicht zuge­lassen wer­den. Recht­sex­treme Posi­tio­nen sind eben nicht Teil des demokratis­chen Plu­ral­is­mus und gehören damit auch bekämpft. Die AfD ver­tritt und äußert solche Posi­tio­nen aber stetig, wenn sie beispiel­sweise NS-Begriffe wie den der „Volks­ge­mein­schaft“ wieder salon­fähig machen will, offen anti­semi­tisch das Holo­caust-Denkmal in Berlin als „Mah­n­mal der Schande“ beze­ich­net oder Schießbe­fehle gegen Men­schen befür­wortet. Aber auch die Angriffe gegen zivilge­sellschaftliche Akteur_innen – wie von der AfD betrieben -, wenn sie eben nicht die eigene Mei­n­ung vertreten, sind undemokratisch.

Die 6 Dimen­sio­nen des Recht­sex­trem­is­mus (Anti­semitismus, Frem­den­feindlichkeit, Chau­vin­is­mus, Autoritäts­denken bzw. befür­worten von autoritären Regierungs­for­men, Ver­harm­lo­sung des Nation­al­sozial­is­mus und Sozial­dar­win­is­mus) find­en sich im Denken und Han­deln der AfD und viel­er Anhänger_innen wieder. Als link­er Vere­in wen­den wir uns klar dage­gen und lassen uns nicht von der AfD einschüchtern.

Eure nicht ganz so bil­dungs­fer­nen Pro­tag­o­nis­ten der poli­tis­chen Verwesung.

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Antifaschismus Dorfstraße

#1 Rechtsruck, Wahlen, Alarmismus

Prov­inzkalle schreibt gegen die Idi­otie. Aus der Prov­inz, für die Prov­inz. Gegen alles was kreucht und fleucht, reak­tionär oder regres­siv ist und sich fälschlicher­weise links nennt.
www.provincecontraire.noblogs.org

Die Europawahlen schlu­gen ein, und das hart. Vorher erfol­gre­ich ver­drängt, zeigten die Wahlergeb­nisse was wed­er sein soll, noch sein darf. Das Gemisch, welch­es sich deutsche Linke nen­nt, ist über­rascht, schock­iert und alarmiert. Klar, in Ost­deutsch­land ist die Prov­inz ver­loren, aber dass tat­säch­lich rechte Parteien in fast allen Kreisen stärk­ste Kraft wer­den, dass kon­nte doch nie­mand ahnen. Zumin­d­est keine, die glaubt mit einem Konz­ert, ein­er Mark­t­platz­tour oder ein­er #unteil­bar-Demo wirk­lich etwas zu bewe­gen und die Sit­u­a­tion außer­halb der Großstädte mehr als nur aus einem besorgten Augen­winkel wahrgenom­men hat.

Aber da wir es mit den selb­ster­nan­nten radikalen linken Kräften in Deutsch­land zu tun haben, fall­en solch ratio­nale und (selbst-)kritische Betra­ch­tun­gen zwis­chen Szene, Uni und Event­poli­tik nicht nur unter den Tisch, son­dern gle­ich in den Keller. Dementsprechend sind alle schock­iert von Wahlergeb­nis­sen und fra­gen danach noch schock­iert­er was man denn jet­zt tun könne um die Leute vor Ort zu „sup­port­en“.

Gwen­dolin Rick­ert, Teil der Kam­pagne #wan­nwennnicht­jet­zt und Autorin des elendi­gen Ver­suchs „links“ als Lifestylei­den­tität zu verkaufen namens Super­no­va Mag­a­zin, gibt in einem Wer­be­text der Kam­pagne in jen­em Mag­a­zin die Antwort: Geld spenden für einen „sol­i­darischen Som­mer im ländlichen Ostdeutschland“[sic!] [1]. Im gesamten Text hat man die fast platzende Halss­chla­gad­er der Leipzigerin vor Augen, wenn sie an die Wes­si-Linke und deren Reak­tio­nen auf die Wahlergeb­nisse denkt. In einem unfass­bar schlechtem Text, Schreib­stil wurde astrein durch Alarmis­mus und Rant erset­zt, schwingt sich Rick­ert in den ost­deutschen Richter­stuhl um den West­deutschen die Rache aller Ossis ent­ge­gen zu schleud­ern. Wenn die Prov­in­zan­tifa nach oben gegen die Szen­estädte tritt, treten diese ein­fach weit­er nach Westdeutschland.

Die Kam­pagne möchte bei Ver­anstal­tun­gen auf Mark­t­plätzen mit Leuten von vor Ort zusam­menkom­men und sich über The­men wie Arbeit­skämpfe, Klim­agerechtigkeit, Fem­i­nis­mus oder Recht­sruck aus­tauschen. Wer aus diesen ländlichen Regio­nen kommt und dort aktiv ist, kann bei solchen Vorstel­lun­gen nur laut lachen und den Kopf schüt­teln. Der Glaube daran mit ein­er solchen Mark­t­platz­tour und somit ein­er ein-Tages-Inter­ven­tion, die keine richtige Inter­ven­tion sein will, etwas zu verän­dern offen­bart, dass die Kam­pagne nicht mehr möchte als an einem Tag eine coole Ver­anstal­tung zu organ­isieren, sich selb­st darzustellen und das eigene Gewis­sen zu beruhi­gen. Andern­falls würde man Struk­turen vor Ort das zusam­menge­bet­telte Geld ein­fach in die Hand drück­en, damit diese sin­nvolle Dinge damit machen kön­nen. Das aber würde Auseinan­der­set­zun­gen mit Grup­pen auf dem Land erfordern und bietet keine Möglichkeit sich selb­st zu beweihräuch­ern. Wenn einem die ländlichen Regio­nen wichtig wären, hätte man diese über die let­zten Jahre nicht ignori­ert. So ein­fach ist das. Es gab und gibt immer noch genug Anlässe in die Prov­inz zu fahren, aber das ist ungemütlich und Spaß macht es auch nicht. Die Prov­in­zan­tifas sollen leise sein, uns machen lassen und am besten keine unan­genehmen Fra­gen stellen, wo man denn war bevor und während 2015/16 Heime bran­nten. Und vielle­icht möchte ja auch auf dem Dorf ein­fach nie­mand mit Grup­pen wie der IL zusam­me­nar­beit­en, die nicht in der Lage sind sich deut­lich gegen Anti­semitismus zu posi­tion­ieren und dafür sinnlos­es Kohle­gruben- und ‑bag­ger­hop­ping in der Lausitz machen. Denn da drängt sich nicht das Gefühl auf, dass statt Ver­net­zung und Aus­tausch, was auch Debat­ten ein­schließt, ein­fach Spielplätze gesucht wer­den auf die man die eige­nen poli­tis­chen Vorstel­lun­gen pro­jizieren kann.

Pro­jiziert wird aller­hand, der Knaller ist wohl die Vorstel­lung, “Erfahrun­gen während und nach der DDR” in den „Vorder­grund“ stellen zu müssen. Es soll also eine Selb­sthil­fe­gruppe für, an vie­len Punk­ten nicht unberechtigt, rumopfer­nde Ossis auf dem Mark­t­platz aufgemacht wer­den. Als wäre das nicht genug, ist dies eines der The­men mit dem die AfD seit Jahren auf der Über­hol­spur durch Ost­deutsch­land ballert. Das funk­tion­iert, weil die AfD es rein auf der emo­tionalen Ebene nur mit zusam­men­hangslosen Fak­ten­bezü­gen bedi­ent. Und das möchte man jet­zt entwed­er selb­st machen oder auf eine ratio­nale Ebene zurück­holen, wie auch immer das gehen soll. Ich sehe Rent­nerdi­eter von nebe­nan irgend­wie nicht mit der 25jährigen Sozi­olo­gi­es­tu­dentin Lau­ra auf dem Mark­t­platz bei Kaf­fee und Kuchen über neue Stu­di­en zu den Unter­schieden in Sachen Arbeits­be­din­gun­gen zwis­chen Ost und West disku­tieren. Aber vielle­icht fehlt mir da die Ein­bil­dungskraft. Oder ein ordentlich­er Drogenrausch.

Doch nicht nur #wan­nwennnicht­jet­zt greift beim Ver­such sich bei den Prov­in­zlern anzu­biedern daneben. Zahlre­iche Linke aus der Großs­tadt* mit selb­stat­testierten Ver­ständ­nis für die Prov­inz fühlen sich berufen ihre unqual­i­fizierte Mei­n­ung abzugeben und die Prov­inz gegen Aus­sagen wie „Ost­deutsch­land weg­bomben“ zu vertei­di­gen. Dabei ist genau jen­er Spruch die einzige Alter­na­tive, die ein Ende der elendi­gen Tristesse bedeuten würde. Er trifft die Mis­ere auf den Punkt. Ekel­haft sind dage­gen die Fra­gen, wie man denn sup­port­en könne. Die IL schlägt mit Spenden, wie oben erwäh­nt, den beque­men Ablasshan­del vor. Andere, ganz beson­ders Radikale plädieren für das Rausziehen aufs Land, um dort poli­tisch aktiv zu sein. Vergessen wird dabei, dass dieses allein nichts bringt. Poli­tis­che Arbeit funk­tion­iert in der Prov­inz anders, ist kaum anonym, dreck­ig und bietet keine Rück­zugsräume, der Gedanke an eine linke Szene gle­icht ein­er Utopie. Es gibt keine Szene als Leben­sum­feld, son­dern einzig die tägliche Auseinan­der­set­zung mit der bru­tal­en Real­ität abseits jed­wed­er poli­tis­chen Per­spek­tive. Der Abwehrkampf gegen die Wind­mühlen der nation­al-völkische Reak­tion ist unendlich und nicht zu gewin­nen. Ein Leben in diesen Ver­hält­nis­sen ohne Szene zum Rück­zug ist nichts für pater­nal­is­tisch-besorgte Linksradikale, die denken sie müssten jet­zt mal etwas tun und aufs Land ziehen. Ein­fach nie­mand möchte hier Unmen­gen an Zeit investieren, um euch zu betreuen, wenn ihr ver­sucht auf dem Ack­er gehen zu ler­nen. Lasst es ein­fach, ihr werdet hier nicht glück­lich und vor allem sind eure roman­tis­che Vorstel­lung der „Dor­fan­tifa“ nicht hil­fre­ich. Genau diese Diskus­sion zeigt das Ver­hält­nis der Prov­inz zur Szene: die Szene disku­tiert aufgeregt über Hand­lung­sop­tio­nen, was man denn nun wie machen könne, während die Prov­inz kein Stück über­rascht ist und weit­er ver­sucht sich deutschen Abgrün­den zu entziehen.

Es ist vol­lkom­men egal, ob poli­tis­che Arbeit dort oder hier wichtiger oder sin­nvoller ist. Denn sie lässt sich nicht in dieser Art kat­e­gorisieren. Und es ist auch nicht falsch in die Stadt zu ziehen und in der linken Blase zu leben, denn diese Welt wer­den wir nicht grundle­gend verän­dern und dementsprechend müssen wir uns so ein­richt­en, dass wir möglichst erträglich leben kön­nen. Das eigene Leben dem poli­tis­chen Krampf unterzuord­nen ist rev­o­lu­tion­sro­ma­tis­ch­er Quatsch. Helfen würde schon die Erken­nt­nis, dass der ländliche Raum eben­falls zu Deutsch­land gehört und damit auch zum Gegen­stand ein­er radikalen Linken in Deutsch­land. Das Disku­tieren über die prov­inzielle Tristesse und dem pater­nal­is­tis­chen (nicht-)Verhalten der linksradikalen Szene zu dieser ist hinge­gen nicht Gegen­stand jen­er, welche schlicht keine Ahnung haben. Ja Super­no­va, ihr seid auch gemeint, die Texte der Leipzigerin Rick­ert und auch der des Wegge­zo­ge­nen Klaas Anders [2] sind pro­duziert für den dig­i­tal­en Müll­haufen und pater­nal­is­tis­che Real­itätsver­weigerung in Reinform.

Diese „Diskus­sion“, welche dem Wort in kein­ster Form gerecht wird, zeigt ein­mal mehr die Idi­otie der soge­nan­nten deutschen Linken. Eine Bewe­gung welche sich einzig durch Real­itätsver­weigerung, Sze­nege­habe, sinnlos­er Event­poli­tik, offe­nen Anti­semitismus und der Unfähigkeit zur kri­tis­chen Debat­te ausze­ich­net, ist nicht nur pein­lich, son­dern auch grandios an allen jemals gestell­ten Ansprüchen gescheitert.

Übri­gens: Der Recht­sruck kann nicht ver­hin­dert wer­den. Er ist längst Realität.


* Ja, es ist egal ob man ursprünglich vom Dorf kommt und dort seine Jugend ver­bracht hat.

[1] https://www.supernovamag.de/osten-afd-wahl/

[2] https://www.supernovamag.de/die-arroganz-der-grossstadtlinken-nervt/

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Sonstiges

Queerfeminist Holidays | Workshops, Konzert & Party

Wir nehmen uns Raum! Und zwar am 01. Juni im JWP Neu­rup­pin. Weil wir uns aus­tauschen und unsere Erfahrun­gen, Fähigkeit­en und Wis­sen teilen wollen in einem gesicherten Rah­men. Frei von abfäl­li­gen Klugscheißer*innenkommentaren, Macht­demon­stra­tio­nen und Macho-Attitü­den, wollen wir die Möglichkeit geben sich Skills anzueignen im Punk­to Ton­tech­nik und DJ*ing. All das wollen wir dann im Anschluss mit allen feiern!

01.06.2019 | ab 14 Uhr | Soziales Zen­trum (Bahn­hof­s­traße 10A, 16816 Neuruppin)

PROGRAMM
Ab 14 Uhr FLTIQ*-only Workshops
■ Grund­la­gen der Ton­tech­nik m2it den TCX Crew – Tekchix
DJ*ing mit DJ Freshfluke
Außer­dem Graf­fi­ti & veg­anes BBQ

Ab 21 Uhr All-gen­der Konz­ert & Party
■ Finna
■ Lady Lazy
■ Fabb Allstars
■ Joldi

FLTIQ* only meint, dass die Work­shops nur für Per­so­n­en offen sind, die sich als Frauen*, Les­ben, trans‑, intergeschlechtliche sowie Queers Men­schen definieren. Die Kat­e­gorie umfasst darüber hin­aus auch alle Per­so­n­en, die sich nicht als cis-männlich definieren. Cis bedeutet, dass sich die Per­son mit ihrer Geschlecht­si­den­tität iden­ti­fiziert, die ihr bei der Geburt zugewiesen wurde. Please respect!

All-gen­der meint, dass das Konz­ert & die Par­ty für alle offen ist. Trotz­dem gilt: No Mack­er, No Sex­ism, No Bullshit!

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Antifaschismus Parlamentarismus

Hier der Höhenflug der Liberalität, dort Hass und Abgrenzung

Vielerorts gewin­nen die Grü­nen, ander­swo tri­um­phieren die Radikalen. Das zeigt: das Land hat sich gefährlich auseinan­dergelebt. Ein Kom­men­tar. MATHIAS MÜLLER VON BLUMENCRON

Zum Artikel: hier.

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Antifaschismus

Auf zur JWD-CAMP.ferenz 2019!

Join.Workshops.&.Diskuss (JWD)
antifaschis­tis­che CAMP.ferenz zu den Wahlen in Brandenburg

12.–13. Juli in Potsdam

Mit den Kommunal‑, Europa- und Land­tagswahlen ist 2019 das „Super­wahl­jahr“ in Bran­den­burg. Jet­zt, wo rechte Kräfte immer stärk­er wer­den, ist es an der Zeit die Zähne zusam­men­zubeißen, den Arsch hochzukriegen und zusam­men­zuste­hen. Dafür bietet die Join.Workshops.&.Discuss (JWD) CAMP.ferenz am 12. und 13. Juli in Pots­dam eine Gelegenheit.

Bere­its jet­zt zeich­net sich ab, welche Prob­leme uns in der Zukun­ft erwarten. Längst ist die nation­al-pop­ulis­tis­che Alter­na­tive für Deutsch­land (AfD) in die Par­la­mente vorge­drun­gen und will ihren Ein­fluss ausweit­en. Die AfD ver­tritt ras­sis­tis­che, anti­semi­tis­che, sex­is­tis­che und chau­vin­is­tis­che Posi­tio­nen, leugnet den Kli­mawan­del und propagiert einen Nation­al­is­mus, der sein Ziel in der Abschot­tung Europas und der Schaf­fung ein­er eth­nisch-homo­ge­nen Gemein­schaft sieht. All dies bedro­ht alle Men­schen, die von der Vorstel­lung dieser völkischen Ideen abwe­ichen. Sei es durch eine andere Herkun­ft, andere geschlechtliche oder sex­uelle Identität(en) oder durch alter­na­tive Vorstel­lun­gen vom Leben – die AfD dro­ht die ohne­hin ungle­ich verteil­ten Möglichkeit­en auf Leben, kör­per­liche Selb­st­bes­tim­mung und freie Ent­fal­tung kom­plett auszulöschen.

Du hast gar keinen Bock auf die Scheiße, die uns nach den Wahlen dro­ht? Du fragst dich, was alles zu den diesjähri­gen Wahlen in Bran­den­burg geht? Du möcht­est dich organ­isierten und suchst weit­ere Mitsteiter_innen? Dann komm nach Pots­dam zur JWD-CAMP.ferenz!

Am 12. und 13. Juli geht es von JanzWeit­Draußen nach JanzWeit­Drin­nen in die Lan­deshaupt­stadt Pots­dam. Bei der CAMP.ferenz, einem Mix aus Camp und Kon­ferenz, erwarten euch ver­schiedene Work­shops, die euch mit den notwendi­gen Werkzeu­gen ausstat­ten um über den Wahlkampf hin­aus aktiv zu bleiben und euch zu organ­isieren. Außer­dem wird es Raum für Diskus­sio­nen geben, aber auch für Entspan­nung, Selb­stre­flex­ion und Vernetzung.

Lasst uns gemein­sam den recht­en Vor­marsch stoppen!
Antifa bleibt Lan­dar­beit & Handarbeit.

Kategorien
Antifaschismus

Ein Experiment gelebter Anarchie

Das A‑Camp 2019 richtet sich an alle, die sich in anar­chis­tis­chen Ideen wieder­erken­nen oder sich für solche inter­essieren. Auf der Grund­lage von Sol­i­dar­ität, gegen­seit­iger Hil­fe, freier Assozi­a­tion und Selb­stor­gan­i­sa­tion soll über eine Woche mit Anarchie(n) exper­i­men­tiert wer­den. Ger­ade in einem sich ver­schär­fend­en autoritären Gesellschaft­skli­ma braucht es Ver­suche in gelebter Prax­is Frei­heit, Herrschaft­slosigkeit und indi­vidu­elle Autonomie mit Inhal­ten zu füllen. Genau­so wer­den eigene Ideen auf die Probe gestellt, um an diesen Erfahrun­gen zu wachsen.
Die Tage des A‑Camps wer­den gefüllt mit Auseinan­der­set­zung, Diskus­sio­nen, prak­tis­chen Work­shops, Sport, Kreativem und allem, was Leute ini­tia­tiv ein­brin­gen und daraus machen. Dabei ste­ht der Aus­tausch, das gegen­seit­ige Ken­nen­ler­nen und das Ver­tiefen von bere­its geknüpften Beziehun­gen im Vorder­grund, um Per­spek­tiv­en und Wege zu find­en die Über­win­dung der beste­hen­den Ord­nung voranzutreiben.

Wenn wir das A‑Camp als ein Exper­i­ment ver­ste­hen, als einen Zeitraum, in dem es keine ord­nende Gewalt gibt, in dem Indi­viduen aufeinan­der tre­f­fen und mit anderen For­men des Zusam­men­lebens exper­i­men­tieren, ist klar, dass es nur Gehver­suche sein können.

Wir alle sind durch die Welt in der wir leben geprägt und kön­nen die verin­ner­licht­en Ver­hal­tens- und Denkweisen lei­der nicht so ein­fach able­gen, wie wir es gerne täten. Es reicht nicht, zu sagen es gibt keine Hier­ar­chien und alle sind frei zu tun was sie wollen. Die Gefahr, dass sich unter dem Schein der indi­vidu­ellen Frei­heit doch wieder gesellschaftliche Hier­ar­chien und/oder Macht­dy­namiken repro­duzieren, ist groß. Deshalb wollen wir uns auf diesem Camp aktiv damit auseinan­der set­zen und Prak­tiken entwick­eln, welche mit der Real­ität aus der wir kom­men umge­hen kön­nen. Wir schließen dabei unter anderem an fem­i­nis­tis­che Kämpfe an, welche aus der Auseinan­der­set­zung mit diesem Prob­lem ver­schiedenene Meth­o­d­en zum Umgang entwick­elt haben. (sieh Aware­ness Konzept).

Alle, die sich von der Beschrei­bung oben ange­sprochen fühlen, sollen die Möglichkeit haben vor­bei zu kom­men. Um das zu ermöglichen ist für ausgrenzendes/diskriminierendes oder über­grif­figes Ver­hal­ten auf diesem Camp kein Platz.

Grund­lage für ein bere­ich­ern­des Camp ist, dass wir alle ver­suchen es nach unseren Wün­schen und Bedürfnis­sen zu gestal­ten, ohne Mach­tansprüche zu stellen.
Das A‑Camp wird das, was jede* Einzelne* daraus macht.

Für die Anarchie!

Kinder: Während den Work­shops wird es einen Kids­space zur Betreu­ung geben. Aber die Kinder sind natür­lich auch bei den Work­shops erwünscht.
Tiere: Wenn möglich zuhause lassen. (genauere Infos siehe Website)
Bar­ri­ere­frei­heit: Der Ort ist lei­der nicht Bar­ri­ere­frei (keine befes­tigten Wege und Trep­pen). Es gibt aber sich­er immer helfende Hände wenn das gewün­scht ist.

Inforiot