Kategorien
Antifaschismus

Division MOL — gewalttätige Nazis aus rechten Elternhäusern

Am 4.12.21 kam es in Berlin zu mehreren Angrif­f­en auf Journalist*innen. An dem Angriff beteiligt waren auch Akteure der Divi­sion MOL, unter anderem Franz Schrandt und Erik Storch. 

Die Divi­sion MOL ist eine Clique rechter Jugendlich­er, die in Märkisch-Oder­land in der S5-Region, in Berlin und auch darüber hin­aus unter­wegs ist. Die Gruppe beste­ht aus einem mobil­isierungs­fähi­gen Umfeld von bis zu 20 Per­so­n­en, das zwis­chen 14 und 20 Jahren alt ist. Ein erster Recherche-Artikel ist hier bere­its erschienen. Hier gibt es nun neue Infos und Erkenntnisse. 

Per­so­n­en und deren Einschätzungen
Der 15-jährige Thore Ondr­usch lebt in Peter­sha­gen und ist der Kopf der Gruppe.  Er besucht die Ober­schule Fred­er­s­dorf. Thore Ondr­usch ist mit­tler­weile beim III. Weg aktiv, pflegt aber auch Kon­tak­te zur NPD/JN in Berlin und zu Nazis aus Dort­mund und anderen Städten Darüber hin­aus knüpft er Kon­tak­te ins Hooli­gan-Milieu, so z.B. zu dem Hertha-Hool André Schlouns, der regelmäßig rechte Kundge­bun­gen und Demos besucht und als sehr gewalt­tätig gilt. Es ist davon auszuge­hen, dass Thore aus ein­er recht­en Fam­i­lie stammt.

v.l.n.r.: Mal­wig Stel­ter, Thore Ondr­usch und Franz Schrandt am 03.04.2021 in Berlin

Weit­er­hin wichtig in der Gruppe ist Franz Richard Schrandt, der ursprünglich aus Hoppe­garten kommt und nun eine Aus­bil­dung zum Dachdeck­er in Berlin-Köpenick macht. Dort lebt er bei sein­er Schwest­er Sarah Schrandt, die eben­falls extrem recht­es Gedankengut ver­tritt. Franz Schrandt ist gewalt­tätig war beteiligt an einem Über­griff auf Jugendliche auf dem Spielplatz Peter­sha­gen im Okto­ber 2020. Hier griffen die Nazis die nicht-recht­en Jugendlichen mit Pfef­fer­spray an, wobei min­destens eine Jugendliche ver­let­zt wurde. Franz Schrandt hat sich in Berlin ver­stärkt NPD-Struk­turen angenähert; so war er bei einem spon­ta­nen Auf­marschver­such der JN am 1. Mai 2021 am Alexan­der­platz in Berlin beteiligt. 

Franz Schrandt am 01.05.2021 bei einem Auf­marschver­such der NPD in Berlin

Mal­wig Stel­ter ist der Sohn des bekan­nten Neon­azis Andrew Ron Stel­ter. Er lebt bei sein­er Mut­ter in Peter­sha­gen nahe dem Bahn­hof Fred­er­s­dorf und geht auf die IB-Schule in Neuen­hagen. Sein Vater Andrew Stel­ter ist mit­tler­weile nach Straus­berg gezo­gen. Über seinen Vater ver­fügt Mal­wig Stel­ter über Kon­tak­te in die ältere Gen­er­a­tion von Neon­azis, so z.B. zu der extrem recht­en Band Exzess aus Straus­berg, der mit Tobias Vogt jemand mit Kon­tak­ten in das Ham­mer­skin-Net­zw­erk ange­hört. Mal­wig Stel­ter gilt als gewalt­tätig, wobei anzunehmen ist, dass er durch seinen Vater eine extrem rechte und autoritäre Erziehung abbekom­men hat. Beson­ders besorgnis­er­re­gend: Andrew Stel­ter ver­fügt über Schuss­waf­fen, zu denen zumin­d­est sein Sohn, wahrschein­lich aber auch andere Akteure der Divi­sion MOL, Zugang haben könnten.

Mal­wig Stel­ter (links) und Franz Schrandt am 28.08.2021 in Berlin
Mal­wig Stel­ter mit einem Shirt der Band “Exzess”
Andrew Ron Stelter
Mal­wig Stel­ter posiert mit ein­er Waffe
Ein  weit­eres Mit­glied der Gruppe ist Erik Storch. Er lebt in Berlin und kommt eben­falls aus ein­er Neon­azi-Fam­i­lie. Gemein­sam mit sein­er Mut­ter Ivonne Storch war er z.B. bei einem Info­s­tand des III. Wegs am 4.12.2021 in Berlin unter­wegs. Sein Vater Robert Storch fiel bere­its 2013 in Zusam­men­hang mit ein­er Recherche zur Neon­azi-Szene in Berlin-Buch auf, wo er sich im Umfeld des dama­li­gen Co-Train­ers der “Buch­er Ring­wölfe” Ben­no Atorf bewegte, der wiederum bekan­nte Buch­er Neon­azis trainierte. Robert Storch glänzte schon damals mit Post­ings wie “Krim­inelle Aus­län­der raus” oder “Ich bin stolz, Deutsch­er zu sein”. Wie es scheint, ist er mit diesen Ansicht­en in sein­er Fam­i­lie nicht allein.
Erik Storch beim Info­s­tand des III. Wegs in Berlin am 04.12.2021
Ivonne Storch am 04.12.2021 bei einem Info­s­tand des III. Wegs in Berlin
Erik Storch (links) und sein Vater Robert Storch
Erik Storch (in rot) am 21.04.2021 in Berlin.
Erik Storch (rechts)
Der in Mahls­dorf lebende Lion Zan­der besucht eben­falls die Lenné-Ober­schule und ist Teil der Divi­sion MOL. Wie die anderen gehört er zum eng­sten und extrem radikalisierten Kreis der Division. 
Lion Zan­der (rechts) und zwei weit­ere am 06.11.2021 auf der Quer­denker-Demo in Leipzig
v.l.n.r.: Erik Storch, Lion Zan­der, Thore Ondr­usch, (Name unbekannt)

Im Umfeld der Gruppe sind außer­dem Helia (Straus­berg), die bei der JN Berlin-Bran­den­burg aktiv ist, Brook­lyn (Hellers­dorf) Paul und Mau­rice (Peter­sha­gen) aktiv , deren Nach­na­men bish­er unbekan­nt sind.

Helia am 06.11.2021 auf der Quer­denker-Demo in Leipzig

Eine weit­ere rel­e­vante Per­son ist Sarah Schrandt, Franz Schrandts ältere Schwest­er. Sie lebt seit einiger Zeit in Berlin-Köpenick, ihr Brud­er ist für seine Aus­bil­dung zu ihr gezo­gen. Sarah Schrandt ist NPD-nah und ver­tritt extrem recht­es Gedankengut, da sie jedoch in ein­er Kita arbeit­et, ver­sucht sie nicht allzu sehr in die Öffentlichkeit zu ger­at­en. Es ist davon auszuge­hen, dass sie die Radikalisierung ihres Brud­ers zumin­d­est wohlwol­lend begleit­et, wenn nicht gar mit angestoßen hat. 

Verbindun­gen
Die Divi­sion ver­fügt trotz ihres jun­gen Alters über hochkarätige rechte Kon­tak­te, was zum einen auf die aktive Net­zw­erkar­beit von Thore Ondr­usch, zum anderen auf Neon­azi-Eltern wie Andrew Stel­ter zurück­zuführen ist. 

Sie ste­hen beispiel­sweise in engem Kon­takt mit dem III. Weg in Berlin. So nah­men Thore Ondr­usch, Franz Schrandt, Mal­wig Stel­ter und Erik Storch bere­its mehrmals an Infos­tän­den des III.Weg teil. Darüber sind sie in Kon­takt mit Sebas­t­ian Thom, Lilith Evler und auch dem neuen Parteivor­sitzen­des des III. Wegs aus der Uck­er­mark, Matthias Fis­ch­er. Dieser unter­hält gute Kon­tak­te in inter­na­tionale Neon­azi-Net­zw­erke. Ungek­lärt ist bis heute die Ver­bidung des III. Wegs zu zwei ver­suchten Bran­dan­schlägen auf ein alter­na­tives Haus­pro­jekt in Berlin Span­dau. 

Die Aufk­le­ber und Mate­ri­alien des III. Wegs sind in den Wohnge­gen­den der Divi­sion MOL sehr präsent.  III. Weg- Fly­er wur­den auch mehrmals am Ober­stufen­zen­trum Straus­berg aus­gelegt, und es ist davon auszuge­hen, dass Teile der Divi­sion am OSZ zur Schule gehen. Gerade die AkteurIn­nen des III. Wegs sind für ihre extrem dog­ma­tis­che Ide­olo­gie und Gewalt­bere­itschaft bekan­nt. Dieses Umfeld scheint zumin­d­est teil­weise zu erk­lären, warum die Jung­nazis der Divi­sion sich nicht mehr mit Aufk­le­ber kleben beg­nü­gen, son­dern mit­tler­weile zu gewalt­täti­gen Angrif­f­en überge­gan­gen sind.

Mit Andrew Ron Stel­ter, der auch beim III.Weg aktiv ist, haben die jun­gen Nazis einen erfahre­nen Men­tor. Seit ger­aumer Zeit trainiert Andrew Stel­ter die Jugendlichen in Kick­box­en, zunächst in sein­er Funk­tion als Train­er beim Straus­berg­er KSC, nach seinem Rauswurf ver­mut­lich pri­vat an anderen Orten.

Auszuge­hen ist auch von einem engen Kon­takt zu Chris­t­ian Schmidt, dem Leit­er der JN Berlin-Bran­den­burg. Dieser ist mut­maßlich­er Mit-Betreiber des Twit­ter-Accouns Aktions­blog Berlin-Bran­den­burg und eine zen­trale Fig­ur in der Neon­azi-Szene. Lange Jahre war er in Berlin-Buch aktiv, wo er (damals) junge Rechte um sich scharte. Heute ver­sucht er Ähn­lich­es mit den Jugendlichen der Division.

Aktio­nen
Neben unzäh­li­gen Sprühereien und Stick­er-Aktio­nen in der S5 Region ist die Divi­sion auch bun­desweit unter­wegs,  beispiel­sweise am 6.11.2020 mit JN-Fahne bei der Quer­denken-Demon­stra­tion in Leipzig oder bei der Neon­azi-Demo zum 13. Feb­ru­ar 2021 in Dresden.

Franz Schrandt und (Name unbekannt)
Franz Schrandt (Mitte, mit Son­nen­brille), Lion Zan­der (rechts daneben) und weit­ere am 06.11. in Leipzig

Mit­tler­weile ist die Divi­sion auch mehrfach durch gewalt­tätige Über­griffe aufge­fall­en Einer der ersten war sicher­lich der Pfef­fer­spray-Angriff auf andere Jugendliche im Okto­ber 2020 (s.o.).

Kurz danach, Anfang 2021, zer­störten sie den Gedenko­rt für Phan Văn Toản, der 1997 in Fred­er­s­dorf ermordet wurde. Sie entwen­de­ten eines der Gedenk-Trans­par­ente und posierten in Hooli­gan-Manier mit dem umge­dreht­en Trans­par­ent. Bei dieser Aktion trat die Gruppe zum bish­er einzi­gen Mal gemein­sam mit Andrew Stel­ter auf. Die Neon­azis schienen da bere­its über Kon­tak­te zu Chris­t­ian Schmidt zu ver­fü­gen, da ihre Aktion kurz danach auf den Kanälen des Aktions­blogs Berlin-Bran­den­burg gepostet wurde. 

Einen weit­eren Höhep­unkt stellt der Angriff von Franz Schrandt und Erik Storch auf Jour­nalist*innen am Rande eine Quer­denken-Demo am 4.12.21 in Berlin dar (s.o.).

Erik Storch (links) und Franz Schrandt greifen am 04.12.2021 in Berlin Journalist*innen an.
Mit­glieder der Divi­sion MOL am 04.12. in Berlin

Wie weit­er? 
Die Nazis der Divi­sion MOL sind sehr jung, aber sie sind gut ver­net­zt und zumin­d­est einige der Mit­glieder wer­den uns wohl eine Weile erhal­ten bleiben. Es ist stark davon auszuge­hen, dass zumin­d­est Thore Ondr­usch, Franz Schrandt, Mal­wig Stel­ter, Lion Zan­der und Erik Storch in der (Berlin­er) Neon­azi-Szene aktiv bleiben wer­den. Es lohnt sich also, sie im Auge zu behalten. 

Die Aktio­nen zeigen eine deut­liche und sehr schnelle Radikalisierung der Divi­sion und die Gefahr, die von ein­er Gen­er­a­tion aus­geht, deren Eltern knall­harte Neon­azis sind. Hier ist auf wenig Ein­sicht zu hof­fen. Das in Kom­bi­na­tion mit der guten Ver­net­zung mit bekan­nten Neon­azi-Kadern und dem Box­train­ing zeigt, dass die Angriffe auf Journalist*innen noch nicht das Ende des Aktion­sspek­trums der Divi­sion sind.

Meldet Infos zur Neon­azi-Grup­pierung Divi­sion MOL und ihren AkteurInnen an eure lokale Antifa: recherche-division-mol@riseup.net. Vie­len Dank für eure Hinweise!

Kategorien
Antifaschismus Flucht & Migration Verschwörungsideologie

Solidarität mit Schutzsuchenden statt rechte Hetze

Um dem Ernst der Covid-19 Pan­demie gerecht zu wer­den, wer­den wir als vielfältige und antifaschis­tis­che Akteur*innen keine eigene Ver­samm­lung durch­führen. Trotz­dem möcht­en wir uns zu diesem Anlass und der aktuellen Sit­u­a­tion äußern:

Auf der Suche nach Schutz und Sicher­heit befind­en sich Men­schen zwis­chen Belarus, Polen und Deutsch­land seit Monat­en in fatal­en Sit­u­a­tio­nen. So scheint ihre aktuelle Lage schlim­mer zu sein denn je: die pol­nis­che Regierung riegelt die EU-Außen­gren­ze und damit den Weg zu Asylver­fahren immer weit­er ab. Zugle­ich wer­den Hil­f­sor­gan­i­sa­tio­nen, Journalist*innen und aktuell auch par­la­men­tarische Abge­ord­nete der EU vom Gren­zge­bi­et rig­oros abgewiesen und Schutz­suchende sind der Willkür des pol­nis­chen Gren­zschutzes ausgesetzt.

Bei Tem­per­a­turen, die jet­zt im anbrechen­den Win­ter unter dem Gefrier­punkt liegen, über­leben einige ihre Flucht nicht. Ein Aus­maß der Not und Toteszahlen sind auf­grund der Krim­i­nal­isierung und Abschot­tung der Schutz­suchen­den kaum bes­timm­bar. Und es wäre demokratis­che Auf­gabe, nicht nur eine genaue Berichter­stat­tung zu ermöglichen, son­dern solche Ver­hält­nisse erst gar nicht zuzulassen.

Recht­spop­ulis­tis­che bis faschis­tis­che Akteur*innen nutzen die Lage von Schutz­suchen­den, um ihre ras­sis­tis­che Het­ze und Gesin­nung zu ver­bre­it­en. So auch die AfD am kom­menden Sonntag.

Kim von No Bor­der­land meint: “Dass diese Ver­anstal­tung am Gren­züber­gang zu Polen und damit auf einem Zugangsweg Flüch­t­en­der nach Deutsch­land enden wird, ist eine zutief­st zynis­che und ras­sis­tis­che Landnahme.”

Politiker*innen ander­er Parteien auf allen Ebe­nen scheit­ern aktuell jedoch daran, eine humane Antwort zu find­en. So will die Kom­mis­sion zulet­zt keine Ver­stöße Polens gegen human­itäre EU Rechte sehen und will dage­gen sog­ar Schutzrechte von Migranten ‘vorüberge­hend aussetzen’.

Statt nach Lösun­gen zur sol­i­darischen Auf­nahme zu berat­en, wollen der bran­den­bur­gis­che Innen­min­is­ter Michael Stüb­gen und das Innen­min­is­teri­um Sach­sens auf der ger­ade stat­tfind­en­den Innen­min­is­terkon­ferenz in Stuttgart einzig über ‘Ille­gale Migra­tion’ und noch höhere Strafen für Fluchtun­ter­stützung sprechen.
Wir schließen uns den europaweit stat­tfind­en­den Protesten für eine men­schen­würdi­ge Grenz- und Migra­tionspoli­tik an. Daher zeigen wir unsere Sol­i­dar­ität gegen ihren Hass!
No Borderlands

Kategorien
Antifaschismus Verschwörungsideologie

PM: Solidarische Antworten statt rechter Schwurbelei!

Ini­ti­iert wurde die Kundge­bung durch die ‘Patient:innen gegen die kap­i­tal­is­tis­che Lei­d­kul­tur’, welche seit let­ztem Win­ter wieder­holt mit Aktio­nen auf die Straße geht. Die Ini­tia­tive fordert eine sol­i­darische Coro­na-Poli­tik. Ihrer Mei­n­ung nach muss ein Umdenken geschehen — nicht mehr der Prof­it, son­dern die Bedürfnisse der Men­schen und der Natur sollen im Vorder­grund der Coro­na-Poli­tik stehen.

Aus der Ini­tia­tive erk­lärt Kas­par Som­o­gyi: “Die AfD ver­bre­it­et bei ihrer Mah­nwache Falschin­for­ma­tio­nen und Het­ze. Für sie ist die Impfthe­matik nur eine weit­ere Gele­gen­heit, Aufmerk­samkeit für ihr rück­wärts­ge­wandtes und wis­senschafts­feindlich­es Gesellschafts­bild zu bekom­men. Sie sorgt sich nicht um diejeni­gen, die am meis­ten unter der Pan­demie lei­den. Wir dage­gen sind heute hier mit der Unter­stützung von unter anderem der See­brücke, der Emanzi­pa­torischen Antifa Pots­dam, der Ini­tia­tive ‘Gesunde Zukun­ft Pots­dam’ sowie pro­gres­siv­en Jugend- und Studieren­den­ver­bän­den und Kul­tur­orten wie dem frei­Land. Wer wirk­lich einen sol­i­darischen Weg aus der Pan­demie fordert, der muss mit uns demon­stri­eren und nicht mit der AfD!”

Die Ini­tia­tive übt gle­ichzeit­ig Kri­tik an der aktuellen Coro­na-Poli­tik: “Wir rufen dazu auf, sich impfen zu lassen und sich an Hygien­e­maß­nah­men zu hal­ten. Wir denken aber auch, dass der aktuelle poli­tis­che Kurs viele Men­schen zurück­lässt. Wir wollen, dass alle Men­schen diese Krise gut über­ste­hen und die Fol­gen nicht auf diejeni­gen abgewälzt wer­den, die sowieso wenig haben. Die AfD will nur alle aufhet­zen, die bis­lang Angst vor ein­er Imp­fung hat­ten. Sie ver­schlim­mert damit die Über­las­tung der Inten­sivs­ta­tio­nen. Wir wollen ein Ende der Aus­beu­tung in den Kranken­häusern, die Freiga­be aller Impf­patente sowie eine niedrigschwellige und umfassende Impfkam­pagne, die ihren Namen auch ver­di­ent hat. Darüber hin­aus fordern wir eine radikale Umverteilung von Ver­mö­gen von oben nach unten, sowie Wohn- und Arbeits­be­din­gun­gen, die keine Infek­tion­s­ge­fahr darstellen!” ergänzt Somogyi.

Kategorien
Antifaschismus Verschwörungsideologie

Gegenprotest zur Dauerkundgebung der AfD in Potsdam

Raus auf die Straße -
Werdet aktiv und kreativ, lasst die Recht­en nicht in Ruhe!
Raus zur Gegenkundge­bung am 04.12. um 16 Uhr -
Sol­i­darische Antworten statt rechter Schwurbelei!

Die AfD will „gegen die Spal­tung der Gesellschaft“ auf die Straße gehen – was für ein Witz! Für diese Partei gehört die Spal­tung der Gesellschaft zum Kerngeschäft. Soziale Gerechtigkeit und eine wirk­liche Beteili­gung aller Men­schen an dieser Gesellschaft sind für die AfD Fremd­wörter. Stattdessen set­zt die AfD ihre Energie in Ver­schwörungsmythen und Feind­bilder. Die AfD sorgt durch die Ver­bre­itung von Fake News für Verun­sicherung — tödlich angesichts der Pandemie.

Jedoch ist die herrschende Poli­tik nicht min­der ver­ant­wortlich für die aktuelle Sit­u­a­tion – trotz ihrer teils verzweifel­ten Appelle für‘s Impfen. Impfen ist momen­tan sehr wichtig und ret­tet Leben. Aber wer seit Jahren die Aus­beu­tung im Gesund­heitssys­tem und eine Entsol­i­darisierung in der Gesellschaft betreibt, darf sich über das aktuelle Mis­strauen nicht wundern.

Die aktuelle Ablehnung der Umset­zung des Pots­damer Bürg­er­begehrens für eine Arbeitsent­las­tung im städtis­chem Klinikum ist ein Beispiel für eine Poli­tik, die Prof­it über das Leben von Men­schen stellt. Auch der Fakt, dass die deutsche Bun­desregierung die stärk­ste Stimme weltweit gegen die Freiga­be von Impf­paten­ten ist, zeigt den ver­ant­wor­tungslosen Impf­na­tion­al­is­mus. Hier gehen wirtschaftliche und nation­al­is­tis­che Inter­essen über Leichen. Nicht zulet­zt durch die neue Omikron-Vari­ante sollte allen klar sein, dass diese Pan­demie glob­al bekämpft wer­den muss.
Doch es bleibt das gle­iche Muster wie bei der Kli­makrise: Große Reden schwin­gen und am Ende doch nur knall­harte nation­al­is­tis­che Wirtschaft­spoli­tik betreiben.

Die AfD inter­essiert sich nicht für diese realen Prob­leme. Sie stimmten nicht für eine Lohn­er­höhung und Arbeitsent­las­tung im Klinikum. Die AfD will offen­sichtlich nicht das Ende der Pan­demie und fordert keine Freiga­be der Impf­stoffe weltweit. Auch die Kli­makrise ist der AfD her­zlich egal.

Wir wollen, dass die Las­ten und Ver­ant­wor­tung der Coro­na-Poli­tik nicht auf diejeni­gen abgewälzt wer­den, die ohne­hin wenig haben.

Statt nun einen Teil der Bevölkerung zu Fein­den zu erk­lären und die Ver­ant­wor­tung über die Fol­gen der Coro­na-Pan­demie auf einzelne Men­schen abzuwälzen, wollen wir echte sol­i­darische Alternativen:
— Wer Impfen für eine Lösung hält, muss auch Schlussmachen mit der Prof­it­mache mit Impf­stof­fen — für eine bedin­gungslose Freiga­be aller Impf­stoffe und Impf­patente weltweit!
— Wer Impf­pflicht sagt, muss auch Schlussmachen mit der Aus­beu­tung in den Krankenhäusern!
— Wer Kon­tak­tbeschränkun­gen sagt, muss auch Schlussmachen mit der Aus­beu­tung in den vie­len schlecht bezahlten Jobs, wo nur müde über Kon­tak­tbeschränkun­gen gelächelt wird.
— Wer Abstand sagt, muss auch Schlussmachen mit beengten Wohn­ver­hält­nis­sen in Wohnkaser­nen und Sam­melun­terkün­ften von Geflüchteten.
— Wer an den Zusam­men­halt in der Coro­n­akrise appel­liert, muss auch Schlussmachen mit der krassen Ungerechtigkeit zwis­chen Arm und Reich.
— Wer Ver­ant­wor­tung fordert, muss auch Schlussmachen mit den sozial ungerecht­en Schein­lö­sun­gen, nicht nur in der Coro­n­akrise son­dern auch in der Kli­makrise. Stattdessen brauchen wir einen Sys­temwan­del hin zu ein­er sol­i­darischen Gesellschaft ohne Aus­beu­tung von Men­sch und Natur.

Mit unserem unten ste­hen­den Aufruf haben sich ver­schiedene Ini­tia­tiv­en aus Pots­dam und Bran­den­burg solidarisiert:
— Auf­ste­hen gegen Ras­sis­mus Brandenburg
EAP — Emanzi­pa­torische Antifa Pots­dam, https://www.e‑a-p.org
— Frei­Land Pots­dam, https://freiland-potsdam.de/
— Gesunde Zukun­ft Pots­dam, https://gesunde-zukunft-potsdam.de/
GEW Stud­is Brandenburg
— kuze — Das stu­den­tis­che Kul­turzen­trum, http://kuze-potsdam.de/
— linksju­gend [’sol­id] Pots­dam, https://www.instagram.com/linksjugend_potsdam
— polar, https://polar.noblogs.org/
— See­brücke Pots­dam, https://seebruecke.org/mach-mit/deutschland/brandenburg/potsdam
— Vere­ini­gung der Ver­fol­gten des Naziregimes — Bund der Antifaschistin­nen und Antifaschis­ten in Pots­dam, https://potsdam.vvn-bda.de/

Kategorien
Antifaschismus Parlamentarismus

Birgit Bessin — unterschätzte rechte Projektmanagerin

Dieser Beitrag war als Rede­beitrag der Kam­pagne “Kein Ack­er der AfD” für die Gegen­proteste zum abge­sagten Lan­desparteitag der Bran­den­burg­er AfD geplant. Da wir es trotz­dem wichtig find­en, ein Schlaglicht auf Bir­git Bessin zu wer­fen, wird er an dieser Stelle veröffentlicht.

Viele Artikel lassen sich find­en über den recht­en Net­zw­erk­er Lars Gün­ther, den Faschis­ten Andreas Kalb­itz oder den ver­meintlichen recht­en Bie­der­mann Christoph Berndt. Wenig jedoch über Bir­git Bessin, die treue Anhän­gerin des völkischen Flügels, die beim Lan­desparteitag der AfD für den Lan­desvor­sitz kan­di­diert. Bish­er ist sie stel­lvertre­tende Lan­desvor­sitzende und stel­lvertre­tende Frak­tionsvorisitzende im Bran­den­burg­er Land­tag. Im Som­mer war Bessin über­all dort zu find­en, wo die AfD Infos­tände, Aktio­nen oder Kundge­bun­gen angemeldet hat­te – häu­fig in mod­erieren­der oder organ­isieren­der Rolle.

Der Frauenan­teil unter den Parteim­it­gliedern der AfD liegt bei 13%. Bessin ist zusät­zlich eine der weni­gen Frauen in den oberen Rän­gen der Bran­den­burg­er AfD. Immer wieder tritt sie gemein­sam mit der Vor­sitzen­den der Jun­gen Alter­na­tive, Anna Leis­ten, gemein­sam auf. Dass Frauen sich gegen­seit­ig hochziehen und unter­stützen, sieht man in der AfD eher sel­ten. Und dass die anwe­senden Frauen häu­fig in ihrer sozialen und organ­isatorischen Funk­tion häu­fig unter­schätzt wer­den, zeigt die noch immer vorherrschende dop­pelte Unsicht­barkeit rechter Frauen. Damit ist zum einen gemeint, dass Frauen häu­fig als fried­fer­tiger wahrgenom­men wer­den und somit weniger ein­er recht­en Szene zuge­ord­net, und dass ihre Aktiv­itäten inner­halb rechter Grup­pen häu­fig überse­hen werden.

Lasst uns gemein­sam dafür sor­gen, dass diese Unsicht­barkeit bei Bessin nicht ver­schleiert, mit was für ein­er Per­son wir es zu tun haben: Ein­er knall­harte rechte Net­zw­erk­erin, die inner­halb des völkischen Flügels und darüber hin­aus gut ver­net­zt ist und erst gar­nicht ver­sucht, der AfD einen biederen Anstrich zu geben.

Birgit Bessin vor dem Eingang des MIttelpunkt der Erde in Hönow
Bir­git Bessin vor dem Ein­gang des Restau­rants Mit­telpunkt der Erde in Hönow.

Bessin ist bere­its seit 2013 Mit­glied der AfD und hat somit schon viele Verän­derun­gen, Abspal­tun­gen und Radikalisierung­sprozesse der AfD über­standen. 2015 war sie Erstun­terze­ich­ner­in der Erfurter Res­o­lu­tion und so Grün­dungsmit­glied des aufgelösten völkischen „Flügels“ der Partei. Immer wieder ist bei von Bessin organ­isierten Ver­anstal­tun­gen auch der aus der AfD aus­geschlossene Andreas Kalb­itz anzutr­e­f­fen. Maßge­blich hat Bessin am ersten Novem­ber­woch­enende ein Recht­srock­konz­ert im Hönow­er Restau­rant „Mit­telpunkt der Erde“ ver­anstal­tet. Für die gelade­nen WahlkampfhelferIn­nen spielte Sacha Korn, welch­er bere­its mit der Neon­az­iband Kat­e­gorie C auf­trat und dessen Lieder sich 2011 auf der Schul­hof-CD der NPD wieder­fan­den. Bessin hat kein­er­lei Berührungsäng­ste nach ganz weit rechts aussen, son­dern fühlt sich am recht­en Rand mehr als wohl.

Birgit Bessin sitzt vor dem neuen Logo mit "Motor für Brandenburg"
Bir­git Bessin im Livestream bei der Vorstel­lung ihrer Kampagne.

Mit ihrer Bewer­bung auf den Lan­desvor­sitz wird die faschis­tis­che Bezug­nahme inhaltlich und ästhetisch noch sicht­bar­er. Die Kam­pagne „MOTOR FÜR BRANDENBURG“ ziert ein Zah­n­rad mit zwei Kol­ben und den Worten „Kraftvoll – zuver­läs­sig – leis­tungsstark“. Wirkt dieses Mot­to auf den ersten Blick wie ein abgeklatscht­es FDP-Zitat, so lässt die Ästhetik doch Bös­es ahnen: Das Zah­n­rad war im Nation­al­sozial­is­mus das Sym­bol der größten NS-Massenor­gan­i­sa­tion, der Deutschen Arbeits­front (DAF). Auch die neon­azis­tis­che Kle­in­st­partei III.Weg bedi­ent sich einem Zah­n­rad mit Ham­mer und Schw­ert als Logo. Eine Ähn­lichkeit ist hier sich­er nicht zufäl­lig gewählt, son­dern zeigt das Fis­chen nach Zus­tim­mung in extrem recht­en Strukturen.

Es bleibt dabei: Die AfD ist keine nor­male Partei. Nor­mal­ität mit der AfD bedeutet Ras­sis­mus und Abschot­tung an den deutschen und europäis­chen Gren­zen. Nor­mal­ität mit der AfD bedeutet in ein­er weltweit­en Pan­demie ohne Maske weit­er­hin Impfver­weiger­er zu vertei­di­gen und Tote in Kauf zu nehmen. Nor­mal­ität mit der AfD heißt, dem Faschis­mus die Tür auf zu halten.

Wir set­zen dem etwas ent­ge­gen: Sol­i­dar­ität, Fem­i­nis­mus, Anti­ras­sis­mus. Unter dem Hash­tag #helfenist­nor­mal sind grad viele Hil­f­sor­gan­i­sa­tio­nen und Frei­will­lige in Polen und Deutsch­land unter­wegs, um Geflüchteten zu helfen, die zum Spiel­ball inter­na­tionaler Poli­tik gewor­den sind. Lasst uns zeigen, welche Nor­mal­ität wir wollen: ohne Recht­srock­konz­erte, ohne Poli­tik­erin­nen wie Bir­git Bessin und ohne die AfD!

Kategorien
Antifaschismus

Gegen die verlogene AfD und die herrschende Politik

Sowohl AfD als auch die herrschende Poli­tik sind spal­ter­isch und ver­logen. Impfen ist momen­tan sehr wichtig und ret­tet Leben. Aber wer seit Jahren die Aus­beu­tung im Gesund­heitssys­tem und eine Entsol­i­darisierung in der Gesellschaft betreibt, darf sich über das aktuelle Mis­strauen nicht wundern.

Die aktuelle Ablehnung der Umset­zung des Bürg­er­begehrens für eine Arbeitsent­las­tung im städtis­chem Klinikum ist ein Beispiel für eine Poli­tik, die Prof­it über das Leben von Men­schen stellt.
Die AfD inter­essiert sich nicht für diese realen Prob­leme. Sie stimmten nicht für eine Lohn­er­höhung und Arbeitsent­las­tung im Klinikum. Stattdessen set­zt die AfD ihre Energie in Ver­schwörungsmythen und Feind­bilder. Die AfD ist in Teilen ver­ant­wortlich für Fake News, die für Verun­sicherung sor­gen, was angesichts der Pan­demie tödlich ist. Die vie­len Ungeimpften auf den Inten­sivs­ta­tio­nen und die vie­len mit Long-Covid-Lei­den wer­den es der AfD noch danken…

Wir wollen, dass die Las­ten und Ver­ant­wor­tung der Coro­na-Poli­tik nicht auf diejeni­gen abgewälzt wer­den, die ohne­hin wenig haben.

Statt nun einen Teil der Bevölkerung zu Fein­den zu erk­lären, wollen wir echte sol­i­darische Alternativen:

- Wer Impfen für eine Lösung hält, muss auch Schlussmachen mit der Prof­it­mache mit Impf­stof­fen — für eine bed­ingslose Freiga­be aller Impf­stoffe und Impf­patente weltweit!
— Wer Impf­pflicht sagt, muss auch Schlussmachen mit der Aus­beu­tung in den Krankenhäusern!
— Wer Kon­tak­tbeschränkun­gen sagt, muss auch Schlussmachen mit der Aus­beu­tung in den vie­len schlecht bezahlten Jobs, wo nur müde über Kon­tak­tbeschränkun­gen gelächelt wird.
— Wer Abstand sagt, muss auch Schlussmachen mit beengten Wohn­ver­hält­nis­sen in Wohnkaser­nen und Sammelunterkünften.
— Wer Ver­ant­wor­tung fordert, muss auch Schlussmachen mit der krassen Ungerechtigkeit zwis­chen Arm und Reich.

Kategorien
Antifaschismus

Einmal um den Weihnachtsmarkt und zurück

Brandenburg/ Hav­el — In Brandenburg/Havel ver­sam­melten sich am Mon­tag etwa 40 Per­so­n­en gegenüber dem Neustädtis­chen Markt. Sie waren dem öffentlichen Aufruf von „Bran­den­burg ste­ht auf“ gefol­gt. Nach etwa ein­er hal­ben Stunde traf dann die Polizei ein. Wie sich her­ausstellte war die Ver­samm­lung nicht angemeldet. Ein entsprechen­des Ver­fahren wurde laut Ein­sat­zleit­er ein­geleit­et. Die Ver­samm­lung kon­nte dann allerd­ings nach der Auf­nahme einiger Per­son­alien fort­ge­set­zt wer­den. Inhaltlich ging es wie gewohnt fort. Seit län­ger­er Zeit nah­men an der Ver­samm­lung von „Bran­den­burg ste­ht auf“ wieder mehrere Vertreter der AfD teil. Unteran­derem der Frak­tionsvor­sitzende der AfD Brandenburg/Havel Axel Brösicke sowie Gerd Stieg, der eben­falls für die AfD in der Bran­den­burg­er SVV sitzt, nah­men am Mon­tag an der Ver­samm­lung teil. Des Weit­eren war neben mind. einem weit­eren AfDler auch der ehe­ma­lige JA-Botschafter für Brandenburg/Havel bei der Kundge­bung anwe­send. Ein etwas skur­ril­er Anblick bot sich dann als die Demon­stri­eren­den, ange­führt von ein­er Per­son, die einen Boller­wa­gen mit Laut­sprech­er zog, ein­mal außen um den eingezäun­ten Wei­h­nachts­markt herum liefen.

Kategorien
Antifaschismus Bildung & Kultur

Pressemitteilung der Angeklagten im Garnisonkirchenprozess

Nach x‑maliger Ver­schiebung des Prozesster­mins: Sofor­tige Ein­stel­lung des Prozesstheaters!

Pots­dams neues altes Sym­bol für Faschis­mus und Mil­i­taris­mus ist “schon” halb fer­tig und erschlägt mit sein­er klo­bi­gen Gestalt. Mit öffentlichem Geld finanziert wird mit­tler­weile 4 Jahre an der Kopie des Turms der Gar­nisonkirche gear­beit­et. Damals, am 29.10.2017 zum Baus­tart, protestierten viele Potsdamer*innen gegen dieses hoch umstrit­tene, anti-demokratis­che städe­bauliche Projekt.

Um sich gegen den legit­i­men politschen Protest immun zu machen, wurde dieser Baus­tart als ver­meintlich­er “Gottes­di­enst” gefeiert. Drei
Men­schen sollte daraufhin der Prozess wegen ange­blich­er „Störung der Reli­gion­sausübung“ gemacht wer­den. Dass diese absurde Anklage poli­tisch ambi­tion­iert ist, stellte mitunter Gerd Bauz, Vor­standsmit­glied der Mar­tin-Niemöller-Stiftung, fest: „Die Ver­anstal­tung anlässlich des Baus­tarts war ein Miss­brauch von Reli­gion für poli­tis­che Zwecke an diesem Ort. (…) Nicht Reli­gion wurde gestört son­dern deren Missbrauch.“¹

Nun wur­den die auf 23. & 25. Novem­ber ange­set­zten Prozesster­mine bere­its das sech­ste Mal ver­schoben! Der näch­ste Prozesster­min soll im Juni 2022 stattfinden. 

Statt den Prozess x‑mal zu ver­schieben, fordern wir das Ende des The­aters und die sofor­tige Ein­stel­lung des Prozesses!

Statt uns anzuk­la­gen, gehören die Betreiber des Gar­nisonkirchen­pro­jek­tes und ihre Lob­by­is­ten in der Bun­desregierung und der Stadtver­wal­tung auf die Anklage­bank: Sie ignori­eren seit Jahren den demokratis­chen Wider­stand, mis­sacht­en Voten und hebel­ten ein erfol­gre­ich­es Bürg­er­begehren aus², sie ergaunern sich mit Rechen­tricks Dutzende Mil­lio­nen Euro öffentlich­es Geld für diese sinnlose Luxu­skirche³ und
schwadronieren größen­wahnsin­nig bere­its vor Vol­len­dung der Turmkopie über den Wieder­auf­bau des Kirchen­schiff­s⁴. Wer — wie die Gar­nisonkirchen­pro­tag­o­nis­ten Wolf­gang Huber, Wieland Eschen­burg, Mar­tin Vogel und Cor­nelia Radeke-Engst — den öffentlichen Diskurs um die Stad­ten­twick­lung so mit Füßen treten, und wer die Sym­bo­l­ik der eige­nen Kirchenkopie ignori­ert und ein heuch­lerisches Erin­nerungskonzept ver­trit­t⁵, der gehört auf die Anklage­bank — und nicht der legit­ime Protest!

Im April 2020 wurde der erste Prozesster­min gegen die Gar­nisonkirchengeg­n­er ange­set­zt. Sicher­lich, wegen der Covid-19 Pan­demie den ersten Prozesster­min zu ver­schieben, war nachvol­lziehbar. Jedoch kön­nen die zahlre­ichen Ver­schiebun­gen der Fol­geter­mine mit der “Coro­n­a­sit­u­a­tion” nicht erk­lärt wer­den. Bei der let­zten Ver­schiebung heißt es lap­i­dar im Stile der Ver­spä­tungs­be­grün­dun­gen der Deutschen Bahn: “Grund der Absage: Dien­stliche Gründe”. Offen­sichtlich scheut das Gericht die Öffentlichkeit und die poli­tis­che Auseinan­der­set­zung mit dem reak­tionären Gar­nisonkirchen­pro­jekt. Zu jedem Ter­min wurde von poli­tis­chen Mitstreiter*innen eine Protestkunge­bung am Gerichts­ge­bäude angemeldet. In der Ver­gan­gen­heit standen ähn­lich the­ater­reife Prozesse gegen linke Aktivist*innen in großer Öffentlichkeit. Zulet­zt blamierte sich Richter François Eck­hardt in einem Prozess gegen einen Beset­zer des dama­li­gen FH-Gebäudes vor aller Öffentlichkeit⁶.

Wir lassen uns von dieser Ver­schiebung­sprax­is nicht zer­mür­ben. Wird der Prozess nicht eingestellt, wird es — wie es Pots­dam gewohnt ist — ein Prozessspek­takel geben, mit vie­len Gele­gen­heit­en für die Rich­terin, die Staat­san­waltschaft, die Polizei und die Garnisonkirchenbefürworter*innen, sich zu blamieren und ihre anti-demokratis­che Hal­tung in aller Öffentlichkeit zu demonstrieren.

________________________________________________
¹ http://potsdam-stadtfueralle.de/2020/12/01/solidaritaet-mit-dem-widerstand-gegen-die-garnisonkirche-in-potsdam/
² https://ohnegarnisonkirche.wordpress.com/demokratie-wagen/
³ https://www.evangelisch.de/inhalte/182370/10–02-2021/garnisonkirche-kritiker-fordern-erneut-foerderstopp
⁴ https://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam/Garnisonkirche-Potsdam-Ein-Rundgang-mit-Architekt-Thomas-Albrecht-ueber-die-Baustelle
⁵ https://www.pnn.de/potsdam/forderung-des-historikers-manfred-gailus-kritiker-an-konzept-fuer-garnisonkirchturm-beteiligen/27663304.html
⁶ https://www.pnn.de/potsdam/prozess-nach-fh-besetzung-in-potsdam-fh-besetzer-wehrt-sich-gegen-urteil/23215908.html
und https://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam/Freispruch-im-Berufungsprozess-gegen-FH-Besetzer

Kategorien
(Anti-)Rassismus Antifaschismus Flucht & Migration

Gemeinsam gegen die AfD!

An den europäis­chen Außen­gren­zen sind Schutz­suchende Per­so­n­en nach wie vor grausamen, men­sche­nun­würdi­gen Sit­u­a­tio­nen aus­ge­set­zt. Während­dessen ver­bre­it­et die AfD ihre rechte Het­ze und spricht von soge­nan­nten “Pass­deutschen” und “Asyl­touris­mus”, will den beson­deren Schutz von Fam­i­lien aufheben und fordert mas­sive Depor­ta­tio­nen und Push-Backs. Das nehmen wir nicht hin — wed­er in Frank­furt (Oder) noch son­st wo!”, sagt Jan Augusty­ni­ak, Sprech­er des Bünd­nis “Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder).

Wir wollen eine sol­i­darische Gesellschaft, die Men­schen unter­schiedlich­er Herkun­ft, sex­ueller Ori­en­tierung, Reli­gion­szuge­hörigkeit oder unter­schiedlichem sozialem Hin­ter­grund in ihrer Mitte willkom­men heißt. Wir wollen in ein­er Stadt leben, in der eine Brücke ein Sym­bol ein­er Verbindung und kein­er Spal­tung ist. Wir wollen der AfD und ihren men­schen­ver­ach­t­en­den Posi­tio­nen eine Absage erteilen. Demon­stri­ert mit uns am 7. Novem­ber 2021 ab 11:00 Uhr gemein­sam vom Bahn­hof Rich­tung Stadt­brücke um für eine antifaschis­tis­che, demokratis­che Kul­tur zu kämpfen. 

Kategorien
Antifaschismus

Liste rechtsextremer Musiklabels und ‑vertriebe

Recht­srock, die Musik der extremen Recht­en, ist ein Markt. Musiker:innen, Produzent:innen, Konzertveranstalter:innen und Händler:innen sind Teil des deutschen und inter­na­tionalen Recht­srock-Mark­tes. Sie machen Prof­ite und sind bemüht, die eige­nen Geschäfte auszubauen. Insofern ist Recht­srock nicht nur ein Markt, son­dern auch ein Business.

Die Liste besitzt keinen Anspruch auf Voll­ständigkeit. Sie soll Jugendlichen, Lehrer:innen, Eltern und Sozialpädagog:innen eine Ori­en­tierung bieten, um die Musik der extremen Recht­en erken­nen zu können.

In der Liste wur­den extrem rechte Labels und Ver­triebe berück­sichtigt, die derzeit aktiv sind und über ein Ange­bot extrem rechter Ton­träger ver­fü­gen. Die meis­ten Unternehmen betreiben Pro­duk­tion und Ver­sand. Die aktivsten Unternehmen heißen: „PC Records“ (Sach­sen), „OPOS Records“ und „Rebel Records“ (bei­de Brandenburg).

4uVinyl-Ver­sand (Ver­trieb/Meck­len­burg-Vor­pom­mern)

Aggres­sive Zone Records (Label und Vertrieb/Thüringen)

Ans­gar Aryan (Vertrieb/Bayern)

Asatru Ver­sand (Ver­trieb/Baden-Würt­tem­berg)

Black Legion Wear (Vertrieb/Brandenburg)

Christhunt Pro­duc­tions (Label und Ver­trieb/Nor­drhein-West­falen)

Das Zeughaus (Label und Vertrieb/Thüringen)

Dark­er than Black (Label und Vertrieb/Berlin)

Deutsches Waren­haus (Vertrieb/Thüringen)

DIM Records (Label und Vertrieb/Bayern)

Druck 18 (Vertrieb/ Thüringen)

Druck 88 (Vertrieb/Thüringen)

ESE Sound (End­stufe) (Label und Vertrieb/Bremen)

Ewiges Eis Records (Label und Vertrieb/Thüringen)

Feind­kon­takt Pro­duk­tion (Label und Vertrieb/Sachsen)

Frank Ren­nicke (Label und Vertrieb/Bayern)

Front Records
(Label und Vertrieb/Thüringen)

Gjal­larhorn Klangschmiede (Label und Vertrieb/Thüringen und Rheinland-Pfalz)

Frontschweine Records (Label und Vertrieb/Thüringen)

FSN-Shop (Vertrieb/Bayern)

Ger­ma­nia Records / Ger­ma­nia Ver­sand (Label und Vertrieb/Thüringen)

Glaube-Wille-Tat Pro­duk­tio­nen (Label und Ver­trieb/Meck­len­burg-Vor­pom­mern)

Ham­mer­bund Klangschmiede (Label und Vertrieb/Thüringen)

Her­manns­land-Ver­sand (Vertrieb/Sachsen)

KC die Fir­ma (Kat­e­gorie C) (Label und Vertrieb/Niedersachsen)

Lev­el­er Records (Label und Ver­trieb/Meck­len­burg-Vor­pom­mern)

Lokis Truhe (Vertrieb/Sachsen)

Nationales Ver­sand­haus (Vertrieb/Sachsen)

NDS Records (Label und Vertrieb/Sachsen)

Ner­ven­gas Ver­sand (Ver­trieb/Baden-Würt­tem­berg)

Nord­land Ver­lag (Label und Vertrieb/Thüringen)

Old­school Records (Label und Vertrieb/Bayern)

OPOS Records (Label und Vertrieb/Brandenburg)

Ost­front Ver­sand (Vertrieb/Thüringen)

Patri­ot­ic Store (Vertrieb/Bayern)

PC Records (Label und Vertrieb/Sachsen)

Rebel Records (Label und Vertrieb/Brandenburg)

Recht­srock Store (Vertrieb/Sachsen)

Schwarzburg Pro­duk­tio­nen (Label und Vertrieb/Thüringen)

SFH-Records (Label und Ver­trieb/Sach­sen-Anhalt)

Sleip­nir-Shop (Sleip­nir) (Label und Vertrieb/Hessen)

Son­nenkreuz Ver­sand (Ver­trieb/Nor­drhein-West­falen)

Sturm 18 Ver­sand (Ver­trieb/Sach­sen-Anhalt)

Sub­cul­tur­al Records (Label und Vertrieb/Bayern)

Sub Ver­sion Pro­duc­tion (Label und Vertrieb/Brandenburg)

Ver­sand der Bewe­gung (Vertrieb/Bayern)

W & B Ver­sand (Laben und Vertrieb/Thüringen)

W.T.C. Pro­duc­tions (Label und Ver­trieb/Sach­sen-Anhalt)

Wewels­burg Records (Label und Vertrieb/Thüringen)

Inforiot