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Freiland zu Anschuldigungen des Verfassungsschutz

Hal­lo Welt, hier unsere Stel­lung­nahme zu den Anschuldigun­gen des Ver­fas­sungss­chutz gegenüber dem frei­Land und der hier stattge­fun­de­nen Ver­anstal­tung rand.gestalten.

-> 2019-10-16 Stel­lung­nahme frei­Land rand.gestalten.pdf

Diese Stel­lung­nahme haben wir auf Anforderung des Ober­bürg­er­meis­ters der Stadt Pots­dam geschrieben. Sie sollte darauf­fol­gend den Stadtverord­neten durch den Ober­bürg­er­meis­ter mit ein­er Bew­er­tung der Ver­wal­tung sowie ein­er Stel­lung­nahme des Ver­fas­sungss­chutz zur Ken­nt­nis gegeben wer­den. Aus unbekan­nten Grün­den erlaubt der Ver­fas­sungss­chutz nun nicht, dass seine Stel­lung­nahme – welche dem Ober­bürg­er­meis­ter bere­its vor­liegt – eben­falls für die Stadtverord­neten und damit eigentlich auch der bre­it­en Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Lieber möcht­en sie sich mit der Ver­wal­tung im geheimen Gespräch austauschen.

Aus unser­er Sicht ist der Ver­fas­sungss­chutz ein Geheim­di­enst mit eigen­er poli­tis­ch­er Agen­da; ins­beson­dere wenn es darum geht, die Extrem­is­mus­the­o­rie und Gle­ich­set­zung von Links und Rechts zu befeuern. Ganz aktuell sieht man das mal wieder daran, dass sie sich endlich dazu entsch­ieden haben, ein paar der führen­den Nazis der AfD unter Beobach­tung zu stellen — natür­lich nicht ohne gle­ichzeit­ig her­aus zu posaunen, dass man auch Überwachung einiger Abge­ord­neter der Linkspartei erwäge. [1]

Des weit­eren entzieht sich der VS immer wieder jed­er par­la­men­tarischen Kon­trolle – in unserem aktuellen Fall sieht man das exem­plar­isch. Erst eine Stel­lung­nahme an einen aus­gewählten Empfänger*innenkreis raus­geben, aber wenn diese dann veröf­fentlicht wer­den soll, wird alles zurück­ge­zo­gen und das „per­sön­liche Gespräch” gesucht.

Wir haben unter diesen Vorze­ichen daher gestern die Pots­damer Ver­wal­tung gebeten, zumin­d­est unsere Stel­lung­nahme veröf­fentlichen zu dür­fen, welche wir aus oben genan­nten Grün­den bish­er nicht selb­st her­aus­gegeben haben.

Das Bran­den­burg­er Innen­min­is­teri­um hat übri­gens kür­zlich auf eine Anfrage der AfD zu den rand.gestalten fol­gende Antwort gefunden:

In diesem Sinne liegen keine Erken­nt­nisse vor, dass es sich bei der Liegen­schaft des Kul­turzen­trums Frei­land in Pots­dam um ein Szeneob­jekt gewal­to­ri­en­tiert­er Link­sex­trem­is­ten han­delt. Zudem wur­den öffentlich auf dem Gelände des Frei­lands bis­lang keine extrem­istis­chen Ver­anstal­tun­gen bewor­ben.” [2]

By the way: Das ist das selbe Innen­min­is­teri­um, dem auch der Ver­fas­sungss­chutz unter­stellt ist. Aber egal.

Dieser Ken­nt­nis­stand liegt der Lan­deshaupt­stadt Pots­dam vor. Wir sind daher sehr irri­tiert, dass sie sich nicht selb­st­be­wusst vor ein seit Jahren von ihr gefördertes Kul­turzen­trum stellt.

[1] https://www.tagesspiegel.de/politik/hoecke-kalbitz-und-tillschneider-im-visier-verfassungsschutz-beginnt-mit-ueberwachung-von-drei-afd-politikern/25542650.html

[2] https://www.parlamentsdokumentation.brandenburg.de/starweb/LBB/ELVIS/parladoku/w7/drs/ab_0100/104.pdf (Kopie auf inforiot.de)

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Antifaschismus Parlamentarismus Wohnen & Stadt

Stellungnahme zur Kritik der vier CDU-Mitglieder

Stellungnahme zur Kritik von vier CDU-Mitgliedern an Positionspapier

Vier Mit­glieder der CDU haben in den sozialen Medi­en Kri­tik an der Erlärung “Kein Forum für rechte Kad­er” geübt. Die PNN berichtete https://www.pnn.de/potsdam/kritik-von-potsdamer-linke-cdu-greift-neues-forum-gegen-afd-an/25473962.html.

Wir nehmen dazu wie fol­gt Stellung:

Wir haben mit Erstaunen die Kri­tik einzel­ner CDU-Mit­glieder an unsere Ini­tia­tive “Kein Forum für rechte Kad­er” wahrgenom­men, sehen darin aber eine Chance ins Gespräch zu kom­men. Wir laden alle Inter­essierten aus der CDU zu einem Aus­tausch über den Umgang mit recht­en Funktionär*innen ein. Wir sehen drin­gen­den Redebe­darf – auch bei CDU-Mit­gliedern – über die Her­aus­forderung, wie wir der Nor­mal­isierung von recht­sradikaler Poli­tik ent­ge­gen­treten kön­nen. Zusät­zlich müssen wir uns mit den Selb­stver­harm­lo­sungsstrate­gien der neuen und alten Recht­en auseinan­der­set­zen. Auf unser­er Web­seite www.keinforum.eu find­en sich zahlre­iche Beiträge und Links, die bei ein­er tiefge­hen­den Auseinan­der­set­zung mit der The­matik helfen sollten.

Die Unterzeichner*innen der Erk­lärung “Kein Forum für rechte Kad­er”, wie u.a. die Franzö­sisch Reformierte Gemeinde, die Volkssol­i­dar­ität Bran­den­burg oder der Lan­desju­gen­dring Bran­den­burg, ste­hen für eine demokratis­che, weltof­fene, vielfältige und sol­i­darische Gesellschaft ein. Selb­st in der CDU musste schmer­zlich erfahren wer­den, dass diese demokratis­chen Werte zunehmend unter Druck ger­at­en. Der CDU-Poli­tik­er Wal­ter Lübcke wurde von einem recht­sradikalen Atten­tätern erschossen. Stephan E. hat­te nicht nur Kon­tak­te zur AfD. Gemäß jüng­sten Bericht­en war er hier sog­ar Wahlkampfhelfer [1].

Die Erk­lärung “Kein Forum für rechte Kad­er” fol­gt der Analyse zahlre­ich­er Rechtsextremismusexpert*innen: Die Demokratie muss vor den Strate­gien der alten und neuen Recht­en geschützt wer­den [2]. Neben Aufk­lärung und ein­er Poli­tik, die die Äng­ste vor sozialem Abstieg ernst nimmt, muss es eine klare Abgren­zung gegenüber den recht­en Funktionär*innen von AfD, Drit­ter Weg, NPD usw. geben. Rechte Funk­tionäre nutzen ihre Teil­nahme an Talk­shows, Podi­ums­diskus­sio­nen und öffentlichen Ver­anstal­tun­gen, um ihre anti­demokratis­chen und men­schen­feindlichen Posi­tio­nen anschlussfähig zu machen.

Dass diese klare Hal­tung bei einzel­nen CDU-Mit­gliedern einen Reflex aggres­siv­er Anschuldigun­gen aus­löst, kann bei ein­er großen Partei wie der CDU vorkom­men, ist aber den­noch ver­wun­der­lich. Schließlich erfährt diese klare Abgren­zung gegenüber Rechts auch im christlichen Bere­ich eine bre­ite Unter­stützung. So ver­weigerte der evan­ge­lis­che Kirchen­tag im Jahr 2019 jeglich­es Podi­um für rechte Kad­er [3].

Weit­ere Reak­tio­nen zur CDU Kritik
https://www.pnn.de/straube-peer/21266804.html
https://www.pnn.de/potsdam/nach-cdu-kritik-an-anti-afd-buendnis-scharfer-gegenwind-fuer-potsdamer-cdu/25479042.html

1 https://www.hessenschau.de/gesellschaft/mutmasslicher-luebcke-moerder-war-fuer-afd-aktiv‑,mordfall-luebcke-tatverdaechtiger-in-afd-aktiv-100.html
2 u.a. Poli­tik­wis­senschaftler Dr. Robert Feustel warnt: “AfD will die Demokratie stürzen” unter https://www.pnn.de/potsdam/politikwissenschaftler-warnt-afd-will-die-demokratie-umstuerzen/24904712.html ; Sozi­ologe Dr. Matthias Quent: “Eine weit­ere Nor­mal­isierung kann auch dann ver­hin­dert wer­den, wenn die AfD und damit das rechte Milieu keine poli­tis­che Macht besitzt. (…) Hier sind ins­beson­dere die Kon­ser­v­a­tiv­en gefordert, sich klar abzu­gren­zen; zumal wir sehen, dass das nun ent­fes­selte rechte Milieu nicht mehr einz­u­fan­gen ist.” unter https://www.awo.org/sites/default/files/2019–09/Quent 4_2019.pdf
3 https://www.zeit.de/news/2019–06/19/evangelischer-kirchentag-ohne-afd-kein-podium-fuer-hetze-190619–99-706238

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Flucht & Migration Parlamentarismus

Appell: Geflüchtete Minderjährige aus Griechenland aufnehmen

Der Flüchtlingsrat Bran­den­burg wen­det sich gemein­sam mit einem bre­it­en Bünd­nis ver­schieden­er Organ­i­sa­tio­nen in einem Appell an die Lan­des- und Bun­de­spoli­tik mit der Forderung, noch bis Dezem­ber min­destens 1.000 unbe­gleit­ete Kinder und Jugendliche aus Griechen­land in Deutsch­land aufzunehmen.

Der Flüchtlingsrat ruft die Bran­den­burg­er Lan­desregierung an, ihrem Ver­sprechen aus dem Koali­tionsver­trag, sich für die Auf­nahme von beson­ders schutzbedürfti­gen Flüchtlin­gen einzuset­zen, mit der Auf­nahme von geflüchteten Min­der­jähri­gen aus Griechen­land jet­zt Tat­en fol­gen zu lassen!

Zum Hin­ter­grund: Bun­desin­nen­min­is­ter See­hofer hat den Vorstoß vom Nieder­säch­sis­chen Innen­min­is­ter Boris Pis­to­rius, unbe­gleit­ete min­der­jährige Geflüchtete aus griechis­chen „Hotspots“ in Deutsch­land aufzunehmen, am ver­gan­genen Dien­stag zurück­gewiesen. Aus sein­er Sicht unter­stütze Deutsch­land Griechen­land  bere­its mit tech­nis­chen und finanziellen Mit­teln wie auch der Ver­mit­tlung von Know-How. Der von See­hofer vorgeschla­gene „Kom­pro­miss“ zur Frage ein­er Auf­nahme von 1000 unbe­gleit­eten min­der­jähri­gen Flüchtlin­gen aus Griechen­land ist aus Sicht des Flüchtlingsrates empörend. Für 50 unbe­gleit­ete min­der­jährige Flüchtlinge sollen die Ver­fahren nun beschle­u­nigt und bei 94 weit­eren die Zusam­men­führung mit Fam­i­lien­ange­höri­gen in Deutsch­land in die Wege geleit­et werden.

Das Ange­bot des Bun­desin­nen­min­is­ters, 144 Kindern einen Nachzug zu ihren Fam­i­lien zu ermöglichen, auf den sie ohne­hin einen rechtlichen Anspruch hät­ten, ist nicht mehr als ein Feigen­blatt“, erk­lärt dazu Lot­ta Schwedler vom Flüchtlingsrat Bran­den­burg. „Die betrof­fe­nen Kinder brauchen Hil­fe, keine Placebos.“

Derzeit befind­en sich ca. 4.100 unbe­gleit­ete min­der­jährige Flüchtlinge auf den griechis­chen Inseln, davon nur ca. 1000 in kinder- und jugendgerecht­en Unter­bringungsplätzen. Alle Min­der­jähri­gen, die nicht hier unterge­bracht sind – also über 3.000 Kinder und Jugendliche –, leben unter katas­trophalen Bedin­gun­gen auf der Straße, in Flüchtlingslagern für Erwach­sene, sie befind­en sich in „Schutzhaft“ oder leben in Zel­ten oder unter Pla­nen in den Hotspots auf den griechis­chen Inseln. Hier sind sie ungeschützt vor Gewalt und Aus­beu­tung, lei­den an man­gel­hafter Ver­sorgung und erhal­ten kaum ander­weit­ige päd­a­gogis­che oder rechtliche Unterstützung.

Die Beschle­u­ni­gung bere­its laufend­er Ver­fahren von 50 Min­der­jähri­gen ist wichtig und drin­gend notwendig für die betrof­fe­nen Kinder und Jugendlichen, doch angesichts der ausufer­n­den kindesrechtsver­let­zen­den Dimen­sio­nen in Griechen­land und des nahen­den Win­ters eine lächer­liche Zahl und als Affront zu werten — zumal es sich über­wiegend um Ver­fahren han­delt, die bere­its über Monate ver­schleppt wur­den und bei denen die Min­der­jähri­gen schon längst einen Recht­sanspruch auf Fam­i­lien­zusam­men­führung haben.

Es scheint grotesk, dass in Deutsch­land Ein­rich­tun­gen trotz vorhan­den­er Kapaz­itäten und Fach­per­son­al schließen müssen, weil nicht genü­gend umF unterge­bracht wer­den, während über 3.000 Kinder und Jugendliche in Griechen­land unter absoluter Mis­sach­tung des Kindeswohls unter schlimm­sten Umstän­den ver­har­ren müssen.

Mit einem zusät­zlichen Muster­schreiben im Rah­men der Kam­pagne #WirHaben­Platz kön­nen sich Organ­i­sa­tio­nen, Ver­bände, Jugend­hil­feträger und Einzelper­so­n­en an Lan­des- und Bundespolitiker_innen wen­den und den Appell mit unterstützen.

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Antifaschismus Parlamentarismus

Der blau-braune Sumpf um Hans Link

Auf Hans Link und seine Detek­tei „Link Secu­ri­ty“ sind wir nicht bloß aufmerk­sam gewor­den, weil Link für die AfD im Land­kreis Barn­im kan­di­dierte [1], son­dern auch weil er seit Jahren an Demon­stra­tio­nen und Ver­anstal­tun­gen ander­er Recht­sradikaler teil­nimmt. [Belege, Quellen und weit­ere Infos find­et ihr in den Fußnoten]

So z.B. 2017 an ein­er Demon­stra­tion der NPD gegen mus­lim­is­che Gebet­sräume in Bernau. Zu den Red­nern gehörte unter anderem der Berlin­er Neon­azi und NPD-Kad­er Sebas­t­ian Schmidtke [2].

Seit 2016 ist Hans Mit­glied im Kreisver­band der AfD Barn­im. Dieser klün­gelt mit NPDlern und anderen Nazis.

Die Afd Barn­im gibt sich nicht­mal mehr Mühe ihre rechte Gesin­nung zu ver­ber­gen: Auf Insta­gram ver­bre­it­et sie Bilder mit Adler und Deutsch­land­fahne, dazu Slo­gans wie „Deutsch­land erwache ‑Wir sind das Volk“ oder „Deutsch­land, Deutsch­land über alles“. [3]

Zum 02. Novem­ber 2019 mobil­isierte sie neben wichti­gen Akteuren aus dem extrem recht­en Reichs­bürg­er­spek­trum, Volksver­het­zern & Holo­caustleugn­ern wie Ger­hard Ittner, Den­nis Ingo Schulz oder „Volk­slehrer“ Niko­lai Ner­ling über ihre Web­site zu ein­er ras­sis­tis­chen Kundge­bung vor dem Bun­deskan­zler­amt. [4] Auf dieser Kundge­bung durften Ver­schwörungside­olo­gen vor den Kam­eras der recht­en YouTube-“Szene” ihren geschicht­sre­vi­sion­is­tis­chen Müll ver­bre­it­en, während echte Pressevertreter*innen, die das Treiben doku­men­tieren woll­ten, ange­grif­f­en wurden.

Der braune Mief um Hans Link zeigt sich aber nicht nur in seinem AfD-Kreisver­band, son­dern auch um seine ehre­namtliche Tätigkeit als Box­train­er und Pro­mot­er. Er ist Grün­der des gemein­nützi­gen „Orje Tiet­zsch Bernauer Box Camp Barn­im e.V.“ und von “G.T. Link Profi Box­ing” – in dem Einen trainiert er Kinder & Jugendliche, in dem Anderen ver­anstal­tet er Kämpfe als Pro­mot­er des „Bund deutsch­er Faustkämpfer e.V. (BDF)“ und trainiert u.a. mit Neonazis.

Er hat Kon­takt zum neuerd­ings zu Bekan­ntheit gelangten “Ger­ma­nen Boxstall Kiel”, dessen Chef Rene Hilde­brandt bei RAN Box­en mit dem nation­al­sozial­is­tis­chen Mot­to “Kraft durch Freude” auf seinem Vere­insshirt live im Fernse­hen zu sehen war. [5]

Rene Hilde­brandt war/ist eben­falls Pro­mot­er vom „Bund Deutsch­er Faustkämpfer (BDF)“, trotz ein­deutiger Hin­weise auf seine rechte Gesin­nung, neben Vere­in­sna­men, Logo mit Eis­ernem Kreuz, der T‑Shirt Pro­voka­tion oder dieser GBK-Wer­bung auf Face­book mit dem Kop­pelschloss der Wehrma­cht samt Mot­to “Gott mit uns” und retuschiertem Hak­enkreuz. [6]

Kämpfer*innen des „Ger­ma­nen Boxstall Kiel“ nah­men z.B. 2018 an einem Event von „G.T. Link Profi­box­ing“ in Bernau teil. [7]

In seinem Wahlkampf hat Hans Link seine Vere­in­sar­beit als Box­train­er häu­fig zur Selb­stin­sze­nierung und als Türöffn­er für die nation­al­is­tis­che Poli­tik der AfD miss­braucht. [8]

Dazu gehörten Wahlkampfveranstaltungen/Bürgergespräche “im Ring” oder Posieren mit Größen der Recht­en Szene, wie z.B. der Organ­isatorin des recht­sradikalen “Frauen­marsches” Ley­la Bilge [9] — sie war u.a. geladene Red­ner­in bei Pegi­da, arbeit­et eben­falls für die AfD und ist glühen­der Fan von Björn “Bernd” Höcke himself.[10] Bilge mod­erierte am 24.08.2019 in Bernau die AfD-Wahlkampfver­anstal­tung “Talk im Boxring-Bürg­er­dia­log” von Hans Link und dem AfD-Bun­destagsab­ge­ord­neten Stef­fen Kotré.

Über Links Tätigkeit als Ama­teur­box­train­er und somit auch seinen Ein­fluss auf Kinder & Jugendliche beim „Orje Tiet­zsch Bernauer Box Camp Barn­im e.V.“ wurde der „Ama­teur-Box-Ver­band-Land Bran­den­burg e.V.“ bere­its informiert. Im Dezem­ber wird dieser über mögliche Kon­se­quen­zen berat­en und Link hof­fentlich auss­chließen. Seit 2004 kon­nte sich Hans Link als net­ter Train­er von nebe­nan stil­isieren, aber die Unter­wan­derung von Kampf­s­port durch Recht­sradikale darf nicht hin­genom­men wer­den — Kein Train­ing für Menschenfeinde!

Hans Link ist aber nicht nur ein brauner Box­er, Bauschloss­er & Poli­tik­er, son­dern auch ein brauner Detek­tiv. Seit 1998 betreibt er als Selb­st­ständi­ger eine Sicher­heits­fir­ma & Detek­tei namens „Link Secu­ri­ty“ in der Friedrich­str. 1, 16321 Bernau/Schönow.

Auf der Web­site find­en sich neben vie­len Schreibfehlern auch die ein oder andere gefälschte Ref­erenz namhafter Ver­anstal­tun­gen, wom­it Hans wohl sein Image des kleinen Kaufhaus­de­tek­tivs auf­polieren wollte.[11]

Unsere Recherchen haben darüber hin­aus ergeben, dass Links Fir­ma auch Sicher­heits- und Recherche­di­en­stleis­tun­gen für die AfD übern­immt. Dazu gehört neben dem direk­ten Schutz von Wahlkampf­stän­den und Ver­anstal­tun­gen durch Secu­ri­tys auch das ener­gis­che Abfo­tografieren von Teil­nehmenden demokratis­ch­er Ver­anstal­tun­gen und von Gegen­protesten [12].

Der let­zte Ein­satz war bei einem AfD-Info­s­tand in Bernau am 9. Novem­ber 2019. [13]

Lei­der kann es passieren, dass ihr auf ver­schieden­sten Ver­anstal­tun­gen auf die AfD-Link Secu­ri­ty als Sicherheits(sub)unternehmen tre­f­fen werdet. [11]

Die AfD hat ihre Anti-Antifaar­beit also “geout­sourced” und pro­fes­sion­al­isiert. Ger­ade in Zeit­en in denen Recht­sradikale Todeslis­ten anle­gen und ihren Worten Tat­en fol­gen lassen, ist es beson­ders beden­klich, dass eine Detek­tei Recherchen über ver­meintliche poli­tis­che Gegner*innen anstellt.

Nicht hin­nehm­bar ist, dass ihr Chef seine Law-and-Order Fan­tasien nicht nur im Kampf­s­port, son­dern auch als Abge­ord­neter in der Poli­tik zur Gel­tung brin­gen darf. Sowas muss Kon­se­quen­zen haben.

« Von der NPD unter­schei­den wir uns vornehm­lich durch unser bürg­er­lich­es Unter­stützerum­feld, nicht so sehr durch Inhalte. »

 — Dubravko Mandic (AfD), 2014

Wir danken allen Antifaschist*innen und Presse­men­schen, die ihre Arbeit­en frei zugänglich machen und immer nach den Recht­en sehn.

#DankeAn­tifa

Falls ihr weit­ere Infor­ma­tio­nen zu den oben Genan­nten oder dem Möchte­gern-Sher­iff vom Pan­ke­tal habt, ergänzt gern unter diesem Artikel, oder schreibt eine (ver­schlüs­selte) Mail an link-recherche[at]riseup.net (PGP-Key auf Anfrage)

Schul­ter an Schul­ter gegen den Faschismus!

1 http://afdbarnim.de/2019/07/17/hans-link-direktkandidat-wahlkreis-14/
2 https://inforiot.de/islamfeindliche-demo-in-bernau/
3 https://inforiot.de/die-afd-barnim-eine-bestandsaufnahme-der-wahlen/
4 http://afdbarnim.de/2019/10/24/aufruf-zum-gedenken/
5https://rp-online.de/sport/boxen/…
6https://www.facebook.com/2891952…
7https://web.archive.org/web/2019…
8 https://cdn1.site-media.eu/images/1440x900/3097892/RingeckeA0.jpg
9 https://cdn1.site-media.eu/images/1440x900/3075890/Erich3.jpg
10 https://de.wikipedia.org/wiki/Leyla_Bilge#Positionen_und_Kritik
11 https://web.archive.org/web/20180830212651/http://detektei-bernau.de/referenzen.html
12 https://www.flickr.com/photos/igornetz/…
https://www.flickr.com/photos/igornetz/33873936448/in/album-72157704883454102/
13 https://twitter.com/Malte_Goldman/status/1193181571777531905

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Bildung & Kultur Parlamentarismus

Offener Brief: An Demokratieförderung spart man nicht

An Demokratieförderung spart man nicht – schon gar nicht jetzt.
Bre­ites Bünd­nis fordert mehr Geld für Demokratieprogramm

Die Kri­tik an der Bun­desregierung und ihrem Demokratieförderprogramm
wächst. Rund 120 Organ­i­sa­tio­nen der Zivilge­sellschaft sowie rund 120
Unterstützer*innen fordern Fam­i­lien­min­is­terin Franziska Gif­fey (SPD) am
Fre­itag in einem offe­nen Brief dazu auf, mehr Geld für „Demokratie
leben!“ bere­itzustellen: 200 Mil­lio­nen Euro jährlich statt der bisher
zuge­sagten 115 Mil­lio­nen Euro sollen vor allem Mod­ell­pro­jek­ten für deren
Arbeit gegen Ras­sis­mus, Anti­semitismus und Extrem­is­mus zukom­men. In
sein­er jet­zi­gen Form spalte das Bun­des­förder­pro­gramm die
Zivilge­sellschaft in Konkur­renten um die weni­gen Pro­jek­t­gelder, so die
Unterzeichner*innen.

Auch die Opfer­per­spek­tive gehört zu den Erstunterzeichner*innen des
Briefes. Die Antidiskri­m­inierungs­ber­atung Bran­den­burg, die Teil des
Vere­ins ist, ist von der Ablehnung der Förderung mas­siv betrof­fen. Der
geplante Auf­bau ein­er lokalen Antidiskri­m­inierungsstelle in Cot­tbus kann
ohne die Förderung nicht durchge­führt werden.

Zum Hin­ter­grund: In den ver­gan­genen fünf Jahren hat „Demokratie leben!“
etwa 400 Mod­ell­pro­jek­te gefördert. Nun sollen nur noch rund 100 dieser
inno­v­a­tiv­en Pro­jek­te gefördert wer­den. Eine Vielzahl
zivilge­sellschaftlich­er Träger kann nun keine Förderung beantragen.
Einige von ihnen arbeit­en bere­its seit Mitte der 2000er Jahre in ihrem
Feld, der Weg­fall der Gelder ist für viele exis­tenzbedro­hend. Die
Unterzeichner*innen kri­tisieren: „Dass das Min­is­teri­um sich ger­ade jetzt
ein­er sein­er größten Erfol­gs­geschicht­en beraubt, hal­ten wir für falsch.
Es braucht mehr Zivilge­sellschaft, mehr Engage­ment, mehr Kom­pe­tenz, mehr
Erfahrungstrans­fer, mehr Ermu­ti­gung für Min­der­heit­en­grup­pen – und nicht
weniger.“

Die Absagen ste­hen, so die Unterzeichner*innen, in eklatantem
Wider­spruch zu aktuellen Her­aus­forderun­gen wie recht­sex­tremem Terror.
Fer­da Ata­man von den „neuen deutschen organ­i­sa­tio­nen“ sagt: „Ger­ade
jet­zt darf die Bun­de­spoli­tik nicht an Demokratieförderung sparen, sie
war nie notwendi­ger als jet­zt. Es ist außer­dem gün­stiger, in
Gesellschaft­spoli­tik zu investieren, als ständig die
Sicher­heits­maß­nah­men hochschrauben zu müssen.“
Auch die Kreuzberg­er Ini­tia­tive gegen Anti­semitismus ist von den
Kürzun­gen mas­siv betrof­fen. Seit über 15 Jahren entwick­elt sie Konzepte
zu aktuellen Erschei­n­ungs­for­men des Anti­semitismus, ins­beson­dere für die
Arbeit in mus­lim­isch- sozial­isierten Milieus. Direk­tor Aycan Demirel
warnt: „Viele unser­er Pro­jek­te, unter anderem auch die wichtige
Basis­ar­beit in Moscheege­mein­den, müssen wir einstellen.“

Min­is­terin Gif­fey hat­te das Förder­pro­gramm umstruk­turi­ert, kommunale
Pro­jek­te kön­nen kün­ftig mehr Geld erhal­ten – allerd­ings auf Kosten der
Mod­ell­pro­jek­te. „Das Prob­lem ist nicht die Stärkung kommunalen
Engage­ments, son­dern die Kürzung bei den zivilge­sellschaftlichen Trägern
und die spal­tende Wirkung der aktuellen Pro­gramm­poli­tik“, sagt Katharina
Debus von Dis­sens – Insti­tut für Bil­dung und Forschung. Der Vere­in setzt
seit 30 Jahren Bil­dung­spro­jek­te zu Geschlecht und Diskri­m­inierung um,
unter anderem zu geschlechter­reflek­tiert­er Rechtsextremismusprävention,
und ist durch die aktuelle Poli­tik exis­ten­ziell bedro­ht. Debus fordert:
„Die zivilge­sellschaftlichen Träger müssen unab­hängig von den
poli­tis­chen Kon­junk­turen in den Kom­munen sein.“ Timo Rein­frank von der
Amadeu Anto­nio Stiftung ergänzt: „Wir set­zen darauf, dass die
Haushalt­spoli­tik­er in der Bere­ini­gungssitzung am 14. Novem­ber die Mittel
für das Bun­de­spro­gramm ‚Demokratie leben!‘ deut­lich erhöhen.“

Zudem fordern die Unterzeichner*innen eine langfristige strukturelle
Förderung für bere­its bewährte und erfol­gre­iche Träger, ein
trans­par­entes Sys­tem der Bew­er­tung von und Entschei­dung über
Förderzusagen sowie einen Beirat aus Trägeror­gan­i­sa­tio­nen, die Einfluss
auf die zukün­ftige Pro­gram­mgestal­tung nehmen können.

Link zum Offe­nen Brief: www.demokratie-mobilisieren.de

Hin­ter­grund:
„Demokratie leben!“ ist das zen­trale Bun­de­spro­gramm zur Bekämp­fung von
Extrem­is­mus und zur Demokratieförderung, ange­siedelt beim
Bun­des­fam­i­lien­min­is­teri­um. Die erste Förder­pe­ri­ode des Pro­gramms begann
2015 und läuft 2019 aus. In diesem Jahr hat das Pro­gramm ein Bud­get von
115,5 Mil­lio­nen Euro. Die geplanten Kürzun­gen für 2020 wur­den – nach
erster Kri­tik der Träger – Anfang Okto­ber zurückgenom­men, dem Programm
ste­hen nun erneut über 115 Mil­lio­nen Euro zur Ver­fü­gung – allerd­ings nur
für das kom­mende Jahr. Per­spek­tivisch soll das Bud­get gekürzt werden.

Für ein Gesetz zur dauer­haften Förderung, das sogenannte
Demokratieförderge­setz, hat­te sich bere­its Franziska Giffeys
Amtsvorgän­gerin Manuela Schwe­sig (SPD) aus­ge­sprochen. Laut SPD
block­ieren die Union­sparteien die Ein­führung des Gesetzes.

https://www.demokratie-leben.de/bundesprogramm/ueber-demokratie-leben.html

https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/aktuelles/presse/pressemitteilungen/ueber-115-mio–euro-fuer–demokratie-leben—im-jahr-2020/139914

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Antifaschismus Parlamentarismus

AfD Märkisch-Oderland — Analyse der Kreistagsabgeordneten

Bei den Kom­mu­nal­wahlen im Mai diesen Jahres ist die AfD in Märkisch-Oder­land mit 17,7% der Stim­men stärk­ste Kraft in der Region gewor­den. Damit hat sie 10 Sitze im Kreistag bekom­men. Im fol­gen­den sind die aktuellen Kreistagsab­ge­ord­neten der AfD in Märkisch-Oder­land näher beleuchtet und Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen zusam­men getra­gen. Einige von ihnen kandieren zu dem entwed­er per Lis­ten­platz oder als Direk­tkan­di­dat für den Land­tag. Die rein männliche Kreistags­frak­tion hat einen gut aufgestell­ten und inhaltlich an der völkischen Samm­lungs­be­we­gung „Der Flügel“ ori­en­tierten Kreisver­band hin­ter sich. Es gibt mehrere Ortsver­bände im Land­kreis, mehrere Büros, eine gute Infra­struk­tur, die über den Kreis hin­aus genutzt wer­den kann, sowie eine gute Ver­net­zung zu AfD-Poli­tik­ern im ganzen Bun­des­ge­bi­et und recht­en Aktivis­ten von Iden­titär­er Bewe­gung bis zu kam­er­ad­schaftlich organ­isierten Neon­azis. Diese Ver­net­zung wird immer wieder deut­lich, wenn Aktive aus dem Kreisver­band Ver­anstal­tun­gen organ­isieren und rechte Aktivis­ten nicht nur willkommene Gäste sind, son­dern auch an der Real­isierung der Ver­anstal­tung mitwirken, wie zulet­zt bei der Auf­tak­tver­anstal­tung von Heimatliebe Bran­den­burg im August 2018, wo Jan­nik Brämer beim Auf­bau half.

Detlev Frye

Detlev Frye

Der in Lebus wohnende Detlev Frye gehört mit zu den AfDlern der ersten Stunde. Seit 2014 sitzt er für die AfD im Kreistag von Märkisch-Oder­land und ist eben­falls Stadtverord­neter in Lebus. Seit spätestens 2015 fungiert er auch als Lan­despress­esprech­er der AfD in Bran­den­burg. Seine Erfahrun­gen als freier Jour­nal­ist kon­nten ihm beim Erlan­gen des Postens sich­er helfen. Er ist stetig bei recht­en Ver­anstal­tun­gen im Land­kreis und darüber hin­aus anzutr­e­f­fen und scheut auch nicht den Kon­takt zu organ­isierten Neon­azis. Er unterze­ich­nete die soge­nan­nte Erfurter Res­o­lu­tion – das Posi­tion­spa­pi­er der völkischen Organ­i­sa­tion „Der Flügel“ — und ist damit nur ein Beispiel für die inhaltlich Nähe des Kreisver­ban­des zum „Flügel“. Im Bun­destagswahlkampf beze­ich­nete er Geflüchtete als Inva­soren und machte dort seine ras­sis­tis­che Posi­tion deut­lich. Für die kom­mende Land­tagswahl ste­ht er auf Lis­ten­platz 20 und kön­nte bei einem guten Abschnei­den der AfD in der kom­menden Wahl dur­chaus in den Land­tag einziehen.

Falk Janke

Falk Janke (links) bei ein­er Reportage von Seelow TV

Falk Janke hat bere­its eine lange Kar­riere in ver­schiede­nen recht­en Parteien hin­ter sich und sitzt seit min­destens 2008 in der Stadtverord­neten­ver­samm­lung von seinem Wohnort Seelow. Er war jahre­lang Mit­glied in der „Schill­partei“ und schaffte es dort sog­ar zum Lan­desvor­sitzen­den in Bran­den­burg. Die „Schill­partei“, welche offiziell „Partei rechtsstaatlich­er Offen­sive“ hieß, war eine recht­skon­ser­v­a­tive Kle­in­st­partei, die sich im Jahr 2000 gegrün­det hat. 2005 grün­dete Janke die Partei „Die Rechte. Volk­snah, sozial, rechts“ und war dort Vor­sitzen­der. Diese Partei erre­ichte jedoch nie eine rel­e­vante Größe, sodass Janke schließlich 2015 zur AfD wech­selte. Anfangs weigerte sich jedoch noch die Kreistags­frak­tion der AfD in Märkisch-Oder­land Janke auf­grund sein­er Ver­gan­gen­heit und sein­er recht­sex­tremen Ten­den­zen in ihre Frak­tion aufzunehmen. Der Lan­desver­band übte daraufhin zu Gun­sten Jankes Druck auf den Kreisver­band aus, was zu einem Ausstieg von dem gewählten Kreistagsab­ge­ord­neten Wil­fried Dreger aus der AfD führte und die Frak­tions­bil­dung der AfD mit Janke ermöglichte. Janke selb­st ist zur Kom­mu­nal­wahl 2014 mit der Wäh­ler­gruppe „Frei­heit, Arbeit, Werte – Mut zur Wahrheit“ ange­treten. Rück­blick­end auf die let­zte Leg­is­laturpe­ri­ode ist für den Kom­mu­nalpoli­tik­er das Entschei­den­ste gewe­sen, die elek­tro­n­is­che Gesund­heit­skarte für Geflüchtete im Land­kreis ver­hin­dert zu haben und so einen der let­zten Land­kreise zu erhal­ten, der sich damit strickt gegen ein besseres Leben und eine bessere Gesund­heitsver­sorgung für Geflüchtete ein­set­zt. Weit­er­hin ist er in dem Medi­en­büro von Seelow-Tv aktiv, welch­es an das „Bürg­er­büro“ des Land­tagsab­ge­ord­neten Franz Weise angeschlossen ist. Er hat dort nicht nur ein eigenes For­mat „Im Anschluss mit Janke“, er drehte über dieses Büro auch Image­filme für die AfD, in denen er meist als Pro­tag­o­nist und Jour­nal­ist auf­trat. Die Domain www.falkjanke.de führt mit­tler­weile auch direkt zu Inter­net­präsenz von Seelow-TV. Seinen Leben­sun­ter­halt ver­di­ent Janke zur Zeit durch seine Arbeit als Büroleit­er des recht­saußen AfDler Petr Bystron im Bundestag.

Mau­rice Birnbaum

Wahlkampf­fo­to von Mau­rice Birnbaum

Mau­rice Birn­baum war lange Zeit für die FPD poli­tisch aktiv und kann auf eine lange Arbeit als Kom­mu­nalpoli­tik­er in seinem Wohnort Hoppe­garten zurück­blick­en. Bei den let­zten Kom­mu­nal­wahlen trat er dann schließlich für die AfD an. Grund dafür kön­nte sein, das er zur Zeit eine „kom­mu­nis­tis­che, sozial­is­tis­che Poli­tik“ in Bran­den­burg sehe, die ein „Erwachen der Bran­den­burg­er“ als Gegen­reak­tion bedarf und die Men­schen­feindlichkeit von wirtschaft­slib­eralen schein­bar nicht mehr aus­re­iche, um dieses „Erwachen“ her­vorzu­rufen. Schließlich bekam er nach diesen Worten bei der Bewer­bungsrede für einen Land­tagslis­ten­platz immer­hin Platz 26 auf der Lan­desliste. Und es reichte auch noch, um eine Ver­anstal­tung mit den recht­en Größen der AfD Bran­den­burg – Kalb­itz und Gauland – am 4. Mai 2019 zu mod­erieren. Sein aktuelles Wahlkampf­fo­to ziert übri­gens eine Tasse mit der Auf­schrift: „Polit­i­cal Cor­rect­ness Nein Danke“.

Jörg Lilienkamp

Jörg Lilienkamp

Ist erst seit kurzem für die AfD aktiv und poli­tis­ch­er Neul­ing. Er war an der Grün­dung des Ortsver­ban­des Wriezen im April 2018 beteiligt und ist dort stel­lv. Vor­stand. Darüber ist er auch in die Ein­rich­tung eines „Bürg­er­büros“ in Wriezen einge­bun­den gewe­sen. Seit den Kom­mu­nal­wahlen im Mai 2019 sitzt Lilienkamp für die AfD nicht nur im Kreistag, son­dern auch in der Stadtverord­neten­ver­samm­lung von Wriezen (im Bauauschuss). Bish­er gab es wed­er bedeu­tende poli­tis­che Ver­laut­barun­gen oder Aktiv­itäten sein­er­seits. Seine Wahl kann durch seine Arbeit als Ortswehrführer der Schulzen­dor­fer Feuer­wehr und als ansäs­siger Land­wirt erk­lärt wer­den. Durch diese Tätigkeit­en kann er auf Rück­halt in der lokalen Bevölkerung bauen. Zur Kreistagswahl hat er in seinem Wahlkreis die 2. meis­ten Stim­men bekom­men und war damit aus dem Stand erfol­gre­ich­er, als sein Mitkan­di­dat und Land­tagsab­ge­ord­neter Franz Wiese.

Erik Pardeik

Der selb­st­ständi­ge Phys­io­ther­a­peut aus Alt­lands­berg ist 1. stel­lvertre­tender Kreisvor­sitzen­der. Er sitzt außer­dem im Orts­beirat von Bruch­müh­le und tritt bei den Land­tagswahlen als Direk­tkan­di­dat für den Wahlkreis Märkisch-Oder­land II an. Er ist Mitver­wal­ter der AfD-MOL Web­site und lädt dort regelmäßig Beiträge hoch. Seit min­destens 2014 ist Erik Pardeik Mit­glied der AfD. Er nahm 2015 an der Ver­anstal­tung mit Frauke Petry im Bürg­er­haus Neuen­hagen sowie 2016 am AfD Mit­glieder­parteitag in Stuttgart teil. Auf Face­book teilt er regelmäßig die Beiträger sein­er „poli­tis­chen Mitstreiter_innen“.

Ste­fan Weiß
Erik Pardeik
Mike Pravi­da

 

 

Mike Pravi­da

Pravi­da ist Heizungsmon­teur in Peter­sha­gen. Im Mai 2019 wurde er als einziger AfD-Kan­di­dat aus Peter­sha­gen-Eggers­dorf mit über 3.000 Stim­men in die Gemein­de­v­ertre­tung gewählt. Da er der einzige Man­dat­sträger der AfD ist, sitzt er als Frak­tion­slos­er in der Gemein­de­v­ertre­tung. Die Beset­zung der Auss­chüsse kon­nte bei der kon­sti­tu­ieren­den Sitzung im Juni 2019 noch nicht abschließend erfol­gen und erfol­gt Ende August, es bleibt abzuwarten, wie und ob Pravi­da in Erschei­n­ung tritt.

Ste­fan Weiß

Der Straus­berg­er Ste­fan Weiß ist beru­flich als Beamter tätig und schon sehr lange Mit­glied im Kreisver­band. Er ist Beisitzer im Kreisvor­stand der AfD-MOL und war gemein­sam mit Erik Pardeik, Franz Josef Wiese, Christi­na Schade und Dirk Lind­ner beim Mit­glieder­parteitag 2016 in Stuttgart. Gemein­sam mit Rain­er Thiel ver­sucht er seit ger­aumer Zeit einen Ortsver­band in Straus­berg zu grün­den, was ihnen allerd­ings nicht wirk­lich gelingt.

Rain­er Thiel

Face­book-Pro­fil­fo­to von Rain­er Thiel

Thiel ist wie Ste­fan Weiß Beisitzer im AfD Kreisvor­stand. Als Aktivster im – sich weit­er­hin in Grün­dung befind­en­den – Ortsver­band Straus­berg ist Rain­er Thiel zu beze­ich­nen. Er ver­sucht seit mehr als einem Jahr den Ortsver­band in seinem Wohnort zu grün­den, ist regelmäßig bei AfD-Ver­anstal­tun­gen im Kreis anzutr­e­f­fen und unter­hält engen Kon­takt zum Ver­schwörungs­the­o­retik­er und stramm Recht­en Lars Gün­ther. Auch Thiel scheint eher dem stark recht­en Spek­trum der AfD nicht abgeneigt, was beim Posieren mit recht­en Sym­bol­en, wie der Reichs­flagge zu sehen ist. Von alten bekan­nten wir er auch als „Reichs­depp“ beze­ich­net. Neben den anhal­tenden Grün­dungsver­suchen ein­er AfD-Orts­gruppe in Straus­berg wid­met sich Rain­er Thiel den Stammtis­chen die mehr oder weniger regelmäßig im „Zum Alten Steuer­haus“ in Glad­ow­shöhe stat­tfind­en. Bei diesem For­mat ver­sucht die AfD Bürg­ernähe zu sug­gerieren, was fraglich bleibt, da von einem kleinen Stamm­pub­likum auszuge­hen ist.

Rein­hold Patzer

Rein­hold und Maria Patzer

Rein­hold Patzer ist zusam­men mit sein­er Frau Maria-There­sia Patzer seit 2015 aktiv im Kreisver­band Märkisch-Oder­land. Bei­de wohnen in Rehfelde und haben dort im Gasthof „Zur alten Linde“ mehrere Ver­anstal­tun­gen der AfD organ­isiert. Sie ist ehe­ma­liges Mit­glied des Kreisvor­standes und war dort langjährige Schrift­führerin, er war ab 2015 Beisitzer im Kreisver­band. Maria Patzer kan­di­dierte 2014 zusät­zlich auch für den Land­tag, ver­fehlte aber den Einzug knapp. Rein­hold Patzer ist bei den ver­gan­genen Kom­mu­nal­wahlen neben den Kreistag auch in die Gemein­de­v­ertre­tung von Rehfelde einge­zo­gen. In der Gemein­de­v­ertre­tung ist ihm der Vor­sitz für den Bil­dungsauss­chuss zuge­fall­en, da sowohl Linke als auch CDU diesen nicht wollten.

Franz Josef Wiese

Wiese ist seit 2013 Parteim­it­glied und gilt damit als AfDler der ersten Stunde. Zur Land­tagswahl 2014 wurde er dann in den Land­tag gewählt. Als völ­lig poli­tisch uner­fahren war sein Anspruch an die Arbeit im Land­tag auch auf das Min­i­mal­ste beschränkt. So wollte er anfangs nur in den Ple­nar­sitzun­gen erscheinen, wenn es wirk­lich wichtig sei und viel lieber im Land herum­reisen, sowie Akten studieren seinen Ref­er­enten über­lassen. Im Jahr 2017 rück­te Wiese kurz in den Fokus, weil seine Par­la­ments­bezüge, auf­grund nicht gezahlter Steuern, vom Finan­zamt gepfän­det wur­den. Den Lis­ten­platz 11 bei der kom­menden Land­tagswahl kön­nen durch die Steuer­hin­terziehung und das Reisen durch das Land kaum erk­lärt wer­den, wohl aber sein poli­tis­ch­er Werde­gang in den let­zten Jahren. Der eigentlich aus Bay­ern stam­mende Unternehmer mietete zum Land­tagswahlkampf 2014 einige Räume in Seelow an, die zur Wahlkampfzen­trale des Lan­des wur­den. Nach Einzug in den Land­tag wur­den wie Räume in der Berlin­er Straße 4 in Seelow zu seinem Bürg­er­büro. Angeschlossen an dieses Büro hat­te sich ein Medi­en­büro des Lokalsenders Seelow-TV. Neben Image­filmen für die AfD, die hier pro­duziert wur­den, hat­te auch Falk Janke hier sein eigenes For­mat bekommen.

Franz Wiese im Büro von Seelow TV

Wiese ist ein­er der Erstun­terze­ich­n­er der „Erfurter Res­o­lu­tion“ den Grün­dungs­doku­ment des völkischen „Flügels“ der AfD. Ab diesem Zeit­punkt kann eine weit­ere Recht­saus­rich­tung von Wiese beobachtet wer­den, der sich 2014 noch über ehe­ma­lige NPDler in der AfD aufregte und einen gemäßigten Kurs ver­fol­gte. Fol­gend griff er die rechte Forderung „Merkel muss weg“ auf und organ­isiert seit dem 16. Novem­ber 2016 kon­tinuier­lich die „Merkel muss weg Mittwochs­mah­nwachen“ vor dem Bun­deskan­zler­amt oder in unmit­tel­bar­er Nähe. Auch wenn Wiese der Haup­tor­gan­isator und Anmelder ist, so ist die Real­isierung dieser Mah­nwachen vor allem in der Anfangszeit auch durch die im Kreisver­band Aktiv­en, Lars Gün­ther und Detlev Frye, zurück­zuführen. Promi­nente Gäste bei den Mah­nwachen waren beispiel­sweise A. Gauland und B. Höcke, sowie immer wieder Aktivis­ten der Iden­titäten Bewe­gung um Robert Timm. Im gle­ichen Jahr war Wiese auch an der Grün­dung der „Akademis­chen Eras­mus Stiftung e.V.“ (AES) beteiligt und ist seit dem Beisitzer im Vor­stand der Stiftung. Die Stiftung gilt nicht nur als AfD-nah, son­dern hat­te sich selb­st den Titel der offiziellen Parteis­tiftung gegeben und hat lange Zeit um diesen Titel mit anderen Stiftun­gen konkur­ri­ert. Diesen Konkur­ren­zkampf hat die AES schließlich gegen die „Desiderius Eras­mus Stiftung“ ver­loren. Im Jahr 2018 trat Wiese bei der Mobil­isierung gegen die dezen­trale Unter­bringung von Geflüchteten in Seelow in Erschei­n­ung. Unter dem Mot­to „Nein zum Ghet­to“ mobil­isierten Anwohner*innen und die AfD gegen die Unter­bringung. Bei ein­er Ver­samm­lung suchte Wiese das Gespräch mit kam­er­ad­schaftlich organ­isierten Neon­azis aus der Region. Bei den let­zten Wahlen zum Kreistag ist Wiese schließlich auch in den Kreistag eingezogen.

 

 

Weit­ere Landtagskanditaten

Neben den hier schon genan­nten Land­tagskan­di­dat­en (Franz Wiese, Lan­deslis­ten­platz 11 und Direk­tkan­di­dat; Detlev Frye, Lan­deslis­ten­platz 20; Mau­rice Birn­baum, Lan­deslis­ten­platz 26; Erik Pardeik, Direk­tkan­di­dat) gibt es noch zwei weit­ere Kan­di­dat­en aus dem Land­kreis: Lars Gün­ther (Lis­ten­platz 25 und Direk­tkan­di­dat) sowie Ute Bienia-Habrich (Direk­tkan­di­datin).

Zu Lars Gün­ther ist an andere Stelle schon viel gesagt wor­den: https://inforiot.de/lars-guenther-rechter-netzwerker-verschwoerungstheoretiker/

Kurz ist nur noch zu erwäh­nen, dass die Face­book Präsenz „Heimatliebe Bran­den­burg“, der Ver­such Gün­thers ein Pen­dant zur „Zukun­ft Heimat“-Bewegung im Nord-Osten aufzubauen nun eine sein­er offiziellen Wahlkampf­seit­en gewor­den ist. Mit­tler­weile gibt er auf Wahlkampf­ma­te­ri­alien auch nicht mehr seine Pri­vatadresse die Ros­marin­straße 14 in Bad Freien­walde an, son­dern ver­wen­det die Adresse des „Bürg­er­büros“ in Wriezen in der Wil­helm­straße 20.

Ute Bienia-Habrich eigentlich im Kreisver­band des Land­kreis­es Oder-Spree aktiv ist Direk­tkan­di­datin für den Wahlkreis 31 und damit für Gemein­den als Märkisch-Oder­land und Oder-Spree im Berlin­er Speck­gür­tel. Sie lebt in Wolters­dorf und ist dort Chefin eines Trans­port- und Logis­tikun­ternehmens. Im Kreisver­band LOS ist die 4‑fache Mut­ter aktuell Schatzmeisterin.

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Die AfD Barnim – eine Bestandsaufnahme der Wahlen

AfD im Kreistag Barnim

Zu den Kreistagswahlen 2019 wurde die AfD mit 15% zur drittstärk­sten Kraft im Barn­im, nur knapp hin­ter CDU (16,2%) und DIE LINKE (15,9%). Im Kreistag Barn­im sitzen nun acht AfD-Mitglieder.

v.l.n.r.: Stef­fen John, Gui­do Didloff, Imre Kindel, Peter Kind, Tilo Wein­gardt, Inka Länger, Hans Link, Jür­gen Neu­mann, Thomas Krieg

Stef­fen John ist Beisitzer im Kreisver­band. Der Karatelehrer aus Pan­ke­tal ist eine zen­trale Fig­ur im Kreisver­band. Er leit­et die „Tora Shotokan“-Karateschule, eine Abteilung der SG Ein­heit Zeper­nick e.V., die in ver­schiede­nen Städten im Barn­im und in Berlin Karatekurse anbi­etet. Zudem arbeit­et er als Ref­er­ent für die AfD im Bun­destag. Er tritt zu den Land­tagswahlen als Direk­tkan­di­dat an.

Hans Link ist Inhab­er der Dedek­tei „Link Secu­ri­ty“ in Bernau sowie des Boxvere­ins „G.T. Profi Link Box­ing“, in welchem lokale Neon­azis trainieren. 2017 nahm er an ein­er Demon­stra­tion der NPD gegen mus­lim­is­che Gebet­sräume in Bernau teil, zu den Red­nern gehörte unter anderem der Berlin­er Neon­azi und NPD-Kad­er Sebas­t­ian Schmidtke. Zu diesem Zeit­punkt gehörte Link bere­its der AfD an. [1] 2009 trat er für Peter Vidas Freie Wäh­ler an, welche mit recht­sradikalen Verbindun­gen in die Presse geri­eten. [2]

Mar­cel Donsch

Neben ihm sitzt Mar­cel Don­sch als Frak­tionsvor­sitzen­der im Kreistag. Der Sports­chütze ist Vor­sitzen­der des Ortsver­ban­des Pan­ke­tal und wie John ein wichtiger Akteur im Kreisver­band. Er sitzt für die AfD in der Gemein­de­v­ertre­tung Zeper­nick. Auf sein­er mit­tler­weile gelöscht­en Face­book­seite schwadronierte er in Bezug auf die alli­ierten Luftan­griffe auf Dres­den 1945 von einem „Bomben­holo­caust“. Dies ist ein bei Neon­azis beliebter Begriff zur Rel­a­tivierung der Shoa. Für Don­sch ist der 8. Mai 1945 kein Tag der Befreiung, son­dern in erster Lin­ie ein Tag der Besatzung, wie wer auf Face­book mit­teilt. Zudem benutzte er in inter­nen Chats die Nazi-Parole „Alles für Deutsch­land!“. Diese, in Deutsch­land ver­botene, Parole war die Losung der SA. Nach­dem zusät­zlich ein Bild der SS auf seinem – zu dieser Zeit ange­blich gehack­ten – Face­book-Account gepostet wurde, wurde gegen ihn im Dezem­ber 2018 ein Parteiauss­chlussver­fahren eröffnet. Dies ist auch mit inner­parteilichen Machtkämpfen zu erk­lären. Von den Vor­wür­fen dis­tanziert sich Don­sch halbherzig.

Klaus-Peter Kulack

Klaus-Peter Kulack ist Vor­sitzen­der des Auss­chuss­es für Bil­dung und Kul­tur und war bis zum Feb­ru­ar 2018 Vor­sitzen­der des Kreisver­ban­des. 2014 trat er für die Freien Wäh­ler (BVB) um Peter Vida zur Kreistagswahl an. Der ehe­ma­lige Musik- und Deutschlehrer unter­richtete am Gym­na­si­um Bernau und der Ober­barn­im-Ober­schule ist für seine ras­sis­tis­chen Reden auf AfD-Kundge­bun­gen bekan­nt. Auf ein­er Demon­stra­tion in Eber­swalde 2017 het­zte er nicht nur gegen Geflüchtete und Linke, son­dern auch gegen die türkische Gemeinde in Deutsch­land, und sagt ganz klar „Wir sind eine antimus­lim­is­che Partei!“. In Bernau rief er auf ein­er AfD-Kundge­bung im Jahr 2018 dazu auf, „dem Gesin­del den Kampf anzusagen!“. Mit Tier­meta­phern phan­tasierte er vom Kampf um die Straße: Die Deutschen soll­ten sich Zähne fletschende, „reißende Wölfe“ zum Vor­bild nehmen, um die Bedro­hung durch Geflüchtete („herge­laufene Nicht­snutze“) zu been­den. Ehe­ma­lige Schüler*innen drück­ten in einem offe­nen Brief ihr Entset­zen über die ras­sis­tis­chen Äußerun­gen ihres Lehrers aus.

Heiko Dicks

Imre Kindel trat 2003 für die recht­spop­ulis­tis­che Schill-Partei zur Kreistagswahl an. Heiko Dicks sitzt bere­its für die AfD im Orts­beirat Zeper­nick, im Kreistag ist er stel­lvertre­tender Frak­tionsvor­sitzen­der. Heinz-Dieter Parys ist eben­falls Stadtverord­neter in Eberswalde.

Der Pen­sionär Nor­bert Bury aus Wan­dlitz trat 2019 nach 33 Jahren aus der CDU aus und für die AfD zur Kreistagswahl an. In seinem Beruf­sleben war er Lei­t­en­der Polizei­di­rek­tor und Stu­di­en­dekan an der Fach­hochschule der Polizei Bran­den­burgs. Ein­blicke in sein poli­tis­ches Denken gewährt er in einem Leser­brief an die „Preußis­che All­ge­meine Zeitung“ vom 30. Novem­ber 2018.

Nor­bert Bury

Dort lässt er sich über die Feier­lichkeit­en anlässlich des 100-jähri­gen Jubiläums der Aus­ru­fung der Repub­lik aus. Dieser Tag sei kein Tag zum Feiern. In seinen Aus­führun­gen lässt er die Dolch­stoßle­gende wieder aufleben: „Während noch unsere Sol­dat­en tief im Fein­des­land standen, ihr Leben für ihr Vater­land ein­set­zten und kein feindlich­er Sol­dat deutschen Boden betreten hat­te (abge­se­hen von Masuren 1914), an der Heimat­front die Men­schen alle Aufopfer­un­gen erbracht­en, fie­len diese ‚roten Gesellen‘ gemein­schaftlich dem ganzen Volk in den Rück­en und attack­ierten die Staats­führung in Gestalt der Monar­chie.“ Let­ztlich hät­ten diese „roten Gesellen“, also Republikaner*innen, Sozialdemokrat*innen und Komunist*innen, die er alle impliz­it als die „inneren Feinde des Volkes“ beschreibt, die Nieder­lage des Deutschen Reich­es zu ver­ant­worten: „Damit liefer­ten sie uns unseren äußeren Fein­den bedin­gungs­los aus, was mit dem Wahnsinns Werk von Ver­sailles endete.“ Kreativ wird Bury im let­zten Abschnitt sein­er geschicht­sre­vi­sion­is­tis­chen Aus­las­sun­gen. Hier führt er aus, dass diese „roten Gesellen“ auch Hitler und den Nation­al­sozial­is­mus „her­vorge­bracht“ hät­ten. Bury ist offen­sichtlich kein Fre­und der Demokratie. Im Gegen­teil, er trauert der „alten Ord­nung“ nach: „[Es ist] nach 100 Jahren an der Zeit, die ide­ol­o­gis­che Ver­teufelung der Monar­chie zu been­den und mit ehrlichem Bemühen die Ver­di­en­ste zum Beispiel der Hohen­zollern über Jahrhun­derte hin­weg für Preußen und dann schließlich für das gesamte Deutsche Reich zu würdi­gen.“ [3]

 

AfD in der SVV Eberswalde

Tilo Wein­gardt ist seit Mai der Vor­sitzende des AfD Kreisver­ban­des. Er trat eben­so wie die Beisitzerin des Kreisver­bands Imre Kindel zur Kreistagswahl 2003 für die recht­skon­ser­v­a­tive/-pop­ulis­tis­che Schill-Partei an, im Sep­tem­ber 2004 stand er auf der Lan­desliste sel­biger. Zudem scheint er ein großer Fre­und der Zeitung „Junge Frei­heit“ zu sein. Die Wochen­zeitung ist ein maßge­blich­es Sprachrohr der neuen Recht­en und stellt so ein Bindeglied zwis­chen Kon­ser­vatismus und extremer Rechte dar. In einem sein­er Leser­briefe schreibt er: „Die Linken wis­sen ganz genau, was sie tun und warum es ihnen so wichtig war, die Nation­al-Sozial­is­ten den Recht­en in die Schuhe zu schieben.“ Dass die Behaup­tung, der Nation­al­sozial­is­mus sei keine rechte Ide­olo­gie und dementsprechend habe die Rechte nichts mit 12 Jahren Ter­ror in Europa, Shoa und Kriegsver­brechen zu tun ist blanker Geschicht­sre­vi­sion­is­mus. Es ver­wun­dert, dass Wein­gardt in seinem recht­en Welt­bild, die Kon­se­quen­zen dieser Ide­olo­gie nicht wahrhaben möchte. Ihm zufolge ist es Zeit für eine „begrif­fliche Umw­er­tung“: „Rechts muß wieder als gut gel­ten, links wieder als schlecht“, schreibt er. Wein­gardt ist „Abteilungsleit­er Schach“ des SV Motor Eber­swalde, aktuell find­et jedoch kein regelmäßiges Train­ing statt. Anscheinend arbeit­et er für den Bun­desvor­stand der AfD.

Ein weit­er­er AfDler mit über­aus prob­lema­tis­chem Ver­hält­nis zum Nation­al­sozial­is­mus ist Thomas Krieg. Er ist der stel­lvertre­tende Vor­sitzende des Kreisver­bands und eben­falls Mit­glied der Eber­swalder Stadtverord­neten­ver­samm­lung. Er betreibt den Copy­shop „Druck­ex­press“ in der Eisen­bahn­straße 86 in Eber­swalde. Von dort aus ver­bre­it­et er Nazi- und AfD-Pro­pa­gan­da. Er druckt beispiel­sweise T‑Shirts, auf denen das Logo der Süßigkeit­en­marke „Hitschler“ in der Form abgeän­dert wurde, dass nur noch „Hitler“ zu lesen ist. Außer­dem erstellt er dort Autoaufk­le­ber auf denen „Wehrma­cht­di­vi­sion“ zu lesen ist, umgeben von „Ruhm“ und „Ehre“. Dort wer­den teil­weise auch die Wahlplakate der AfD gedruckt. Krieg ist laut der Auf­stel­lungsliste zur Kom­mu­nal­wahl in Joachim­sthal gemeldet.

Das zu “Hitler” ver­fremdete Hitschler-Logo
Bek­le­bun­gen mit dem Schriftzug “Wehrma­chts Divi­sion – Ruhm und Ehre”, im Hin­ter­grund Krieg

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Von Flo­ri­an Eber­hardt sind aktuelle einzig seine Reini­gungskün­ste in Sachen Graf­fi­ti auf der Web­seite sein­er Fir­ma zu begutacht­en. Der Gebäud­ere­iniger ist bei der Handw­erk­skam­mer gelis­tet, als Adresse ist die Anne-Frank-Straße 12 in Eber­swalde angegeben. Wie über Eber­hardt ist über Sab­ri­na und Heinz-Dieter Parys wenig bekan­nt, für Aufre­gung sorgten sie trotz­dem. Direkt zur Kon­sti­tu­tion der Stadtverord­neten­ver­samm­lung machte das Gerücht die Runde, dass die Parys ihre eigene Frak­tion bilden wollen. Antreten, Einziehen und Aus­treten mit anschließen­dem Eigen­brötlern hat in der AfD eine gewisse Tra­di­tion. Aktuell ste­hen bei­de noch als Mit­glieder der AfD-Frak­tion auf der Web­seite der Stadt.

Flo­ri­an Eberhardt
Heinz-Dieter Parys
Sab­ri­na Parys

Landtagskandidat(en) im Barnim

Roman Kuf­fert gibt Däumchen

Zur Land­tagswahl tritt Roman Kuf­fert aus Pots­dam im Wahlkreis 13 – Barn­im 1 und auf der Lan­desliste (Platz 23) an. The­ma­tisch beschränkt sich sein Wahlkampf auf die Abgren­zung von den ver­meintlichen Alt­parteien, Heimat­tümelei und die Aus­sage er werde zum Wan­del in der Lan­despoli­tik beitra­gen. Kuf­fert wohnt nicht nur in Pots­dam, er ist dort auch haupt­säch­lich aktiv, so bei Infos­tän­den oder durch die Betreu­ung der Face­book-Präsenz der Pots­damer AfD. Für diese trat er auch zur Kom­mu­nal­wahl an und ist im Auss­chuss Kul­tur und Wis­senschaft sachkundi­ger Ein­wohn­er. Eine Verbindung zum Barn­im scheint es nicht zu geben, ver­mut­lich ist sein Antritt tak­tis­ch­er Natur um den Direk­tkan­di­daten­platz zu füllen. Im Wahlkreis 14 – Barn­im 2 tritt Hans Link an, im Wahlkreis 15 – Barn­im 3 Stef­fen John.

Instagram-Account

In den sozialen Net­zw­erken benutzt die AfD Barn­im munter Nazi­parolen und ist sich auch für plumpen Ras­sis­mus nicht zu schade.Auf einem geposteten Bild prangt der Ausspruch “Deutsch­land erwache!”. Dieser stammt ursprünglich aus dem von Diet­rich Eckart ver­fassten Sturm­lied, welch­es 1920 ent­stand und später von der SA (Sturmabteilung) als Hymne über­nom­men wurde. Diet­rich Eckart, ein beken­nen­der Nation­al­sozial­ist, trug dieses Lied häu­fig auch bei NSDAP-Parteiver­samm­lun­gen vor. Der Ausspruch ‚Deutsch­land erwache’ wurde ein­er der wichtig­sten Pro­pa­gan­dasprüche der NSDAP und ist heute in neon­azis­tis­chen Kreisen sehr beliebt. Auf der Insta­gram-Seite der AfD Barn­im taucht er vor drama­tisch rot und gelb gefärbtem Him­mel und der schwarzen Sil­hou­ette des Bran­den­burg­er Tors auf, über dem Slo­gan “Wir sind das Volk!”.

Zwei weit­ere Bilder zeigen den Ausspruch “Deutsch­land, Deutsch­land über alles, über alles in der Welt.” Darunter ein Adlerkopf. Dieses Zitat entstammt der ersten Stro­phe des Liedes der Deutschen, von August Friedrich Hoff­mann von Fall­er­sleben aus dem Jahr 1841. Das Lied war schon zur Zeit der Entste­hung sehr umstrit­ten, da die erste Stro­phe auch besagt: “… von der Maas bis an die Memel” und “… von der Etsch bis an den Belt”, wom­it Gebi­ete gemeint sind, die sich in Bel­gien, Däne­mark und Ital­ien befind­en. Das Lied wurde unter Friedrich Ebert zur Nation­al­hymne der Weimar­er Repub­lik am 11.08.1922 erk­lärt. In Zeit­en Nazideutsch­lands wurde direkt nach der ersten Stro­phe des Liedes das Horst-Wes­sels-Lied, Partei­hymne der NSDAP, gesun­gen und damit die Ausweitung des “Großdeutschen Reich” propagiert. Auch die Trup­pen der Wehrma­cht san­gen das Lied der Deutschen beim Ein­marsch in über­fal­l­ene Gebi­ete. Unter Björn Höcke wurde schon ver­mehrt das Lied der Deutschen auf den Tre­f­fen des „Flügels“ voll­ständig gesungen.

 

 

 

 

 

 

Weit­er­hin gibt es ein Bild in dessen Hin­ter­grund ein Totenkopf mit Wehrma­cht­shelm den Text “… es wird Zeit, die alten Geis­ter zu rufen” unter­stre­icht. Unter der Über­schrift “Deutsch­land 2030” wird ein Foto von einem blonden Kind gezeigt, welch­es von ein­er Gruppe dunkel­häutiger Kindern umringt ist. Ursprünglich stammt dieses Bild von der Indi­en­reise ein­er Aus­tralis­chen Fam­i­lie. Die AfD Barn­im ver­sieht den Beitrag unter anderem mit den Hash­tags “#ret­tet­deutsch­land #blonde #Kinder #vom #ausster­ben #bedro­ht” sowie “#blaue #augen”. Sowohl das Bild, als auch die entsprechen­den Hash­tags bein­hal­ten biol­o­gis­tis­chen Ras­simus. Das ver­meintliche Ausster­ben der “weißen Rasse” ist ein zen­trales Ele­ment von “White Supremacy”-Ideologie, ein­er ange­blichen bzw. erträumten weißen Vorherrschaft. Naziter­ror­is­ten, wie in El Paso, Christchurch und Utøya, legit­imieren mit dieser Ide­olo­gie ihre Morde. Im Beitrag wird Deutsch­land “weiß” kon­stru­iert, was es in dieser Form zu erhal­ten und beschützen gelte.

Ein weit­eres Beispiel für die Ver­bre­itung von Ras­sis­mus: Auf einem Bild wird ein oberkör­per­freier dunkel­häutiger Mann gezeigt, der eine weiße, nack­te, blonde Frau zu Boden ringt und fes­thält. Die Hash­tags dazu laut­en neben “#islam” und “#kul­turbere­icher­er” auch “#blonde #Frauen #dun­kle #män­ner”. Hier wer­den Verge­wal­ti­gun­gen für ras­sis­tis­che Het­ze instru­men­tal­isiert und mit der ver­meintlichen Sex­u­al­ität von mus­lim­is­chen bzw. dunkel­häuti­gen Män­nern iden­ti­fiziert. Die AfD appel­liert weit­er an “deutsche Mäd­chen” sich nur mit Deutschen einzu­lassen: “Liebe deutsche Mäd­chen, so toll und inter­es­sant ihr diese fremdländis­chen Män­ner auch find­et, heiratet sie nie, egal, was sie Euch ver­sprechen, denn es kann sein, das sie Euch Eur­er Frei­heit berauben.”, heißt es auf dem Instagram-Account.

Ein weit­er­er Beitrag belegt die Verbindung zu ein­er extrem recht­en Organ­i­sa­tion. Unter der Über­schrift “Respect” wer­den drei Män­ner gezeigt, die ein migra­tions­feindlich­es Trans­par­ent hal­ten und Jack­en mit der Auf­schrift “Sol­diers of Odin” tra­gen. Dies ist eine in Finn­land ent­standene “Bürg­er­wehr”, deren führende Mit­glieder bekan­nte mil­i­tante Neon­azis sind. Auch in Deutsch­land gibt es Grup­pen unter diesem Namen, die zum Teil vom Ver­fas­sungss­chutz beobachtet werden.

Zusammenarbeit mit NPD

Neben dieser inhaltlich extrem recht­en Posi­tion­ierung und der damit ein­herge­hen­den Het­ze, gibt es auch eine organ­isatorische Zusam­me­nar­beit mit anderen Akteur*innen des extrem recht­en Spek­trums im Barn­im. So hielt Joachim Schaaf, zu dem Zeit­punkt stel­lvertre­tender Vor­sitzen­der des AfD-Kreisver­ban­des, am 14.07.2017 in Bernau eine Rede auf ein­er von der NPD Barn­im und der NPD Pankow organ­isierten Demon­stra­tion gegen „Islamisierung“. Am 17. Juni 2018 unter­nahm die AfD Barn­im einen gemein­samen Aus­flug zur Berlin­er Mauer mit den Kam­er­aden der NPD. Weit­ere Koop­er­a­tio­nen gab es im Juli und Sep­tem­ber 2018, eben­falls in Bernau. Auf den dor­ti­gen Kundge­bun­gen der AfD waren NPD-Mit­glieder präsent, deut­lich erkennbar durch T‑Shirts mit der Auf­schrift „Schutz­zone“. [4] Ein­er der NPD-Aktivis­ten, Andreas Rokohl, ein bekan­nter Neon­azi aus Bernau, der vor eini­gen Jahren linke Jugendliche kör­per­lich angriff, war offen­sichtlich für die Fotodoku­men­ta­tion der Kundge­bung zuständig: Er trug eine Arm­binde mit der Auf­schrift „Medi­en“. Auf der AfD-Kundge­bung im Sep­tem­ber betrieb die NPD mit ihrer „Schutzzone“-Kampagne einen Infotisch.

Links außen: Andreas Rokohl, mitte mit Anzug: Mar­cel Donsch

Das zeigt, was von den for­malen, halb­herzi­gen Abgren­zun­gen der AfD zur NPD zu hal­ten ist. 2017 hat­te Klaus-Peter Kulack mit Inter­view mit der MOZ behauptet, mit der NPD wolle er „nichts zu tun haben“. Passender scheint hinge­gen die Aus­sage des AfDlers Dubravko Mandic zu sein, der schon 2014 zugab: “Von der NPD unter­schei­den wir uns vornehm­lich durch unser bürg­er­lich­es Unter­stützerum­feld, nicht so sehr durch Inhalte.”


[1] https://inforiot.de/islamfeindliche-demo-in-bernau/
[2] https://inforiot.de/and-the-winner-is/
[3] http://archiv.preussische-allgemeine.de/2018/paz2018-48.pdf S.20
[4] https://inforiot.de/auswertung-rechter-aktivitaeten-2018-im-barnim/

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Antifaschismus Parlamentarismus

Lars Schieske: AfD-Kandidat im Nazi-Shirt

INFORIOT Wahrschein­lich wird die AfD bei den Land­tagswahlen am 1. Sep­tem­ber stärk­ste poli­tis­che Kraft in Cot­tbus. Ein­er der Direk­tkan­di­dat­en mit gar nicht so schlecht­en Chan­cen auf ein Land­tags­man­dat ist Lars Schieske. Auf ver­schiede­nen Medi­en, unter anderem mit­tels Youtube-Videos, wirbt die AfD für ihn.

Schaut man auf eines dieser Videos, offen­baren sich die Sym­pa­thien den Direk­tkan­di­dat­en für mil­i­tante Neon­azis. Zu sehen ist in dem Clip aus dem Juli 2019 eine Kaf­feeklatsch-Runde von AfD-Leuten, mit­ten­drin auch Schieske. Er trägt ein weißes T‑Shirt, auf dem vorn ein stil­isiert­er schwarz­er Wolf­skopf abge­bildet ist, auf der Rück­seite ist der Schriftzug “Revolte für die Heimat” zu erah­nen. Das Motiv hat es dur­chaus in sich, denn es han­delt sich um ein T‑Shirt der mil­i­tan­ten Neon­azi-Gruppe „HMTLBE-Crew“ aus Süd­bran­den­burg. Das Klei­dungsstück wird über den Insta­gram-Kanal der Gruppe vertrieben.

Unüberse­hbar ist auf diesem Insta­gram-Kanal, online seit Mitte 2018, der mil­i­tante Charak­ter der “HMTLBE-Crew”. “HMTLBE” soll das ver­gle­ich­sweise harm­lose “Heimatliebe” abkürzen. Bedi­ent wer­den Diskurse der Neuen Recht­en und der klas­sis­chen Neon­azi-Szene, es gibt Dro­hun­gen und Beken­nt­nisse zur Gewalt gegen poli­tis­che Geg­n­er mit Schla­gring und ein Beken­nt­nis zur Sab­o­tage des Wagens von #cot­tbu­sist­bunt beim Rosen­mon­tag­sumzug 2019. “HMTLBE” hat per­son­elle Über­schnei­dun­gen zur 2012 ver­bote­nen Gruppe “Spreelichter”. Auf einem Foto posiert die “HMTLBE”-Gruppe beim Kampfsport.

Wenn ein AfD-Kan­di­dat wie Schieske öffentlich ein T‑Shirt ein­er regionalen und mil­i­tan­ten Neon­azi-Gruppe trägt, dann ist das ein offen­sives Pos­i­tivbeken­nt­nis zur Extremen Recht­en der Region. Wie bei den Fällen von Daniel Pom­merenke, Jean-Pas­cal Hohm oder Paul Meier wird dies wahrschein­lich keine partei­in­ter­nen Kon­se­quen­zen für Schieske haben.

Schieske ist seit 2018 für die AfD aktiv. Im Rah­men ein­er Kon­tro­verse um eine Aktion vom ihm in sein­er Funk­tion als Feuer­wehrmann am Rand ein­er Demon­stra­tion des des ras­sis­tis­chen Vere­ins “Zukun­ft Heimat” näherte er sich dieser Grup­pierung öffentlich an, trat als Red­ner auf und bekan­nte sich zur AfD. Mit­tler­weile ist er nicht nur Direk­tkan­di­dat im Wahlkreis 44, son­dern auch Beisitzer im Cot­tbuser AfD-Kreisvorstand.

Kaffeekränzchen mit Nazi-Shirt
Kaf­feekränzchen mit Nazi-Shirt
Nazi-Shirt in der Seitenansicht
Nazi-Shirt in der Seitenansicht
Schieske mit Haberstroh bei ZH-Demo
Schieske mit Haber­stroh bei ZH-Demo
HMTLBE-Instagram-Post mit Schlagring
HMTLBE-Insta­gram-Post mit Schlagring
HMTLBE-Poserbild mit Spreelichter-Aktivisten
HMTLBE-Poser­bild mit Spreelichter-Aktivisten
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(Anti-)Rassismus (Anti)militarismus Antifaschismus Parlamentarismus

Die Preußen haben Angst vor Multikulti

Die Preußen haben Angst vor Multikulti, aber nicht vor‘m Klimawandel! — Eine Analyse zum Wahlprogramm der AfD Brandenburg

Schon in der Ein­leitung wird deut­lich: Die AfD fokussiert sich in ihrem Wahl­pro­gramm zur bran­den­bur­gis­chen Land­tagswahl 20191 auf die preußis­che Geschichte und reizt dieses The­ma bis zum Let­zten aus. „Bran­den­burg-Preußen“2 ist das große Vor­bild der extrem recht­en Partei, egal ob bei der Ein­wan­derungs- oder Bil­dungspoli­tik. Die ein­seit­ige Rezep­tion führt zu einem verk­lären­den, klis­chee­be­lade­nen Preußen-Bild, nach dessen „Sekundär­tu­gen­den“3 (Pünk­tlichkeit, Ord­nung, Fleiß usw.) und welt­poli­tis­ch­er Bedeu­tung man sich sehnt. Den Gege­nen­twurf dazu bildet das Bran­den­burg unter der Herrschaft der „Alt­parteien“, die durch ihre ver­fehlte Poli­tik (in erster Lin­ie durch eine Förderung der Ein­wan­derung) das Land ruinieren: „So wollen uns die Alt­parteien eine mul­ti­kul­turelle Gesellschaft aufzwin­gen. Dabei zeigen zahlre­iche Beispiele aus der Geschichte, dass Mul­ti­kul­tur­al­is­mus eine Quelle von Kon­flik­ten ist.“4 Doch noch ist nicht alle Hoff­nung ver­loren – die AfD kann das Land noch vor dem vol­len­de­ten Schreck­ensszenario retten.

Idyl­lis­che Land­schaften will die AfD zurück­holen. Von wem sie zurück­ge­holt wer­den sollen, wird beim Blick in das Pro­gramm schnell klar.

Das Pro­gramm hält also wenig Über­raschen­des bere­it. Viele Forderun­gen find­en sich so oder ähn­lich auch bei anderen Parteien wieder (wer hat schon was gegen gerin­gere Kitage­bühren oder den Bre­it­ban­daus­bau?), ide­ol­o­gisch wird es, wie bere­its angedeutet, bei allen The­men, die sich mit den Topoi Bevölkerungsen­twick­lung, Migra­tion oder Sicher­heit verbinden lassen: Dem demographis­che Wan­del muss drin­gend etwas ent­ge­genge­set­zt wer­den; daher will die AfD die Geburten­rate durch die Unter­stützung von Eltern wieder anheben. Einen Aus­gle­ich durch Ein­wan­derung lehnt die Partei allerd­ings strikt ab – da bleibt sie dann doch lieber kon­se­quent völkisch, denn: „Die unkon­trol­lierte Massen­zuwan­derung der ver­gan­genen Jahre hat den sozialen Frieden in unserem Land schw­er beschädigt und zu ein­er Spal­tung der Gesellschaft geführt.“5.

In sicher­heit­spoli­tis­chen Fra­gen set­zt die Partei auf eine gle­ichzeit­ige Aufrüs­tung und Abschot­tung: Videoüberwachung und Gesicht­serken­nung sollen aus­geweit­et, das Waf­fenge­setz gelock­ert (offen­bar bedi­ent die AfD hier die ihr nahe ste­hende Hobbyschütz*innen- und Jäger*innen-Lobby, denn der Abschnitt zu diesem The­ma ist außergewöhn­lich detail­liert) und Gren­zkon­trollen wieder einge­führt wer­den, „um den ‚Ein­bruch­touris­mus‘ als Erschei­n­ungs­form der Tran­sitkrim­i­nal­ität zu unterbinden.“6 Krim­inelle Ausländer*innen seien vielmehr die Regel statt die Aus­nahme (das erfährt der*die nor­male Bürger*in nur deshalb nicht, weil in der medi­alen Berichter­stat­tung immer der Migra­tionsh­in­ter­grund ver­schwiegen wird), weshalb sie sich „für Änderun­gen der rechtlichen Rah­menbe­din­gun­gen zur Bekämp­fung der Aus­län­derkrim­i­nal­ität ein­set­zen“7 und auch das Polizeiauf­gabenge­setz entsprechend anpassen wollen. Als konkrete Maß­nahme schla­gen sie mehr Polizei und beispiel­sweise die Wieder­eröff­nung der Frank­furter JVA und deren Mit­nutzung als Abschiebezen­trum für Geflüchtete vor. Die Kosten für die Haft und die Abschiebung sollen die Betrof­fe­nen dann auch selb­st zahlen.

Auch im punc­to Sozialleis­tun­gen unter­schei­det die AfD zwis­chen Deutschen und Nicht-Deutschen: Finanzielle Unter­stützung will die AfD nur Ersteren zugute kom­men lassen. „Sozialleis­tun­gen sind für die sozial schwachen Mit­glieder unser­er Sol­i­darge­mein­schaft gedacht. Es ist für uns nicht hin­nehm­bar, bestand­skräftig aus­reisepflichti­gen Aus­län­dern Sozialleis­tun­gen zu gewähren, anstatt umge­hend ihre Aus­reise zu erwirken.“8

In der Bil­dungspoli­tik set­zt man, dem Leit­mo­tiv des Pro­gramms fol­gend, ganz auf Sekundär­tu­gen­den, Kopfnoten, Leis­tungs­druck und die Separierung von leis­tungsstarken und leis­tungss­chwächeren Schüler*innen. Die Auslese von Kindern soll durch eine strenge Gliederung (fol­gerichtig wird der Gesamtschule eine Absage erteilt) und einen Verzicht auf die Inte­gra­tion von Kindern mit Behin­derung in das Regelschul­sys­tem möglichst früh vorgenom­men werden.

Die Partei hat darüber hin­aus Zweifel daran, dass der Kli­mawan­del men­schengemacht ist, und will zudem den Aus­bau erneuer­bar­er Energien stop­pen sowie das Paris­er Klimabkom­men aufkündi­gen. Kon­se­quent, dass sie daher auch an der Gewin­nung von Braunkohle fes­thal­ten will. Sie haben die Zeichen der Zeit wohl nicht erkan­nt. Es beste­ht aber zumin­d­est die Hoff­nung, dass die Partei bei zukün­fti­gen Wähler*innengenerationen schlechter abschneidet.

Heimat und Iden­tität sind die zen­tralen Ansatzpunk­te der Partei; sie fordert ganz in Trump‘scher Rhetorik „Bran­den­burg zuerst!“9, will das Tra­gen des Kopf­tuchs in öffentlichen Ein­rich­tun­gen ver­bi­eten und bedauert, dass Deutsch mit­tler­weile keine Wis­senschaftssprache mehr ist und inzwis­chen auch noch durch gen­derg­erechte Ansätze verun­stal­tet wird. Es fällt den AfDler*innen offen­bar schw­er, sich in ein­er glob­al­isierten Welt und ein­er sich aus­d­if­feren­zieren­den Gesellschaft zurecht zu find­en. Man sehnt sich nach Klarheit. Die Hugenott*innen, die nach dem Dreißigjähri­gen Krieg nach Preußen ein­wan­derten, sehen sie als vor­bild­haft, weil sie gut aus­ge­bildet und kul­turell leicht inte­grier­bar an, während beson­ders außereu­ropäis­che Migrant*innen abgelehnt wer­den: „Die Todesstrafe, die Unter­drück­ung von Frauen und Mäd­chen oder die fehlende Tol­er­anz gegenüber anderen Weltan­schau­un­gen, wie sie in islamis­chen Län­dern an der Tage­sor­d­nung sind, haben in unserem aufgek­lärten Land Bran­den­burg nichts zu suchen.“10 Der Ruf nach Tol­er­anz mutet, ob der aus­gren­zen­den Ide­olo­gie der völkischen Recht­en, schon sehr skur­ril an. Die Ein­teilung nach ökonomisch nüt­zlichen und nut­zlosen Men­schen zieht sich, gekop­pelt an ras­sis­tis­che Dif­feren­zierun­gen, durch das ganze Wahl­pro­gramm. Men­schen wer­den wie eine ver­schieb­bare Masse behan­delt, wenn es heißt: „Wie unsere Geschichte gezeigt hat, liegt ein unverzicht­bar­er Teil unser­er staatlichen Sou­veränität darin, über die Qual­ität und Quan­tität der Ein­wan­derung selb­st zu bes­tim­men.“11

Bei so viel all­ge­mein­er Geschichts­duse­lei im Wahl­pro­gramm darf auch der Nation­al­sozial­is­mus und der Zweite Weltkrieg nicht fehlen. An zwei Stellen behan­delt die Partei dieses The­ma: „Bei der Darstel­lung der nation­al-sozial­is­tis­chen Schreck­en­sh­errschaft und ihrer bis heute andauern­den Fol­gen ist auch die Rolle des Einzel­nen in einem total­itären Staat zu behan­deln, um den Wert indi­vidu­eller Frei­heit­en zu erfahren.“12 und: „Ob als ‚ver­misst‘ an unbekan­nter Stelle in einem Einzel­grab ver­schar­rt oder einge­bet­tet in Mas­sen­gräber – viele Sol­dat­en liegen nach wie vor auf den Schlacht­feldern der bei­den Weltkriege. Wir wollen das Auffind­en dieser bis­lang namen­losen Kriegstoten finanziell fördern, so dass diese ein würdi­ges Begräb­nis erfahren kön­nen. Hier­bei machen wir keinen Unter­schied, ob es sich um Ange­hörige der preußisch-deutschen Armee, der pol­nis­chen Armee, der Wehrma­cht oder der Roten Armee han­delt. Wir wollen sämtlich­er tot­er Sol­dat­en gedenken, da diese für uns eine Mah­nung zum friedlichen Zusam­men­leben mit unseren Nach­bar­län­dern sind.“13 Soll im Klar­text heißen: Wir konzen­tri­eren uns nicht mehr auf das falsche staatliche Han­deln, son­dern auf das per­sön­liche indi­vidu­elle Erleben des All­t­ags im Nation­al­sozial­is­mus – was in der Kon­se­quenz die Ver­ant­wor­tung für das Große Ganze auss­chließt. Und außer­dem machen wir keinen Unter­schied zwis­chen den faschis­tis­chen Sol­dat­en der Wehrma­cht und den gefal­l­enen Befreiern der Roten Armee.

Zum Schluss lis­tet die AfD noch die aus ihrer Sicht größten Ver­fehlun­gen der bish­eri­gen Lan­desregierung auf. Sie spricht vom „rot-roten Regierungswahnsinn“, zu dem natür­lich auch die Zer­störung der Heimat durch den „Masse­nansturm auf unsere Gren­zen“14 gehört; die ras­sis­tis­chen Kern­botschaften tauchen auch hier wieder auf. Dabei wäre es doch der einzig wirk­liche „Wahnsinn“, würde die Partei im Sep­tem­ber noch mehr Stim­men als bei der let­zten Land­tagswahl 2014 erhalten.

Quellen:

1Alter­na­tive für Deutsch­land (AfD): „Land­tagswahl­pro­gramm für Bran­den­burg 2019“, abruf­bar unter https://afd-brandenburg.de/wp-content/uploads/2019/06/Wahlprogramm_Brandenburg_2019_ohne_kapitelbilder_kommentare_acc2144-01–06-19-final.pdf.

Eine Zusam­men­fas­sung des Land­tagswahl­pro­gramms gibt es zudem in der MAZ: “Vor­bild Preußen: Das soll im Wahl­pro­gramm der AfD ste­hen”: https://www.maz-online.de/Brandenburg/Vorbild-Preussen-Das-soll-im-Wahlpgrogramm-der-Brandenburger-AfD-stehen. Eine Analyse der Sozialpoli­tik der AfD Bran­den­burg mit dem Schw­er­punkt Pots­dam liefert die Emanzi­pa­torische Antifa Pots­dam: “Stein des Anstoßes Aus­gabe 03 – Die Sozialpoli­tik der AfD” (https://www.e‑a-p.org/wp-content/uploads/Stein_03.pdf). Einen genaueren Blick auf aus­gewählte Per­so­n­en und einige Pro­gram­mele­mente find­en sich im Por­tal “Blick nach rechts” in dem Artikel “Mit Recht­saußen-Per­son­al in den Land­tag”: https://www.bnr.de/artikel/hintergrund/mit-rechtsau-en-personal-in-den-landtag. Der RBB por­traitiert den AfD-Spitzenkan­di­dat­en Andreas Kalb­itz: “Mit Preußen als Vor­bild in den Wahlkampf”: https://www.rbb24.de/politik/wahl/Landtagswahl/beitraege/landtagswahl-2019-brandenburg-spitzenkandidaten-afd-kalbitz.html.

2AfD, Land­tagswahl­pro­gramm, S. 4.

3Ebd.

4Ebd., S. 5.

5Ebd., S. 19.

6Ebd., S. 51.

7Ebd., S. 53.

8Ebd., S. 19.

9Ebd., S. 31.

10Ebd., S. 56.

11Ebd.

12Ebd., S. 5.

13Ebd., S. 38.

14Ebd., S. 82.

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Stellungnahme des AJP 1260 e.V. zur AfD MOL

In einem kurzes State­ment zum Wahlkampf in Märkisch-Oder­land beschw­erte sich der Kreisver­band der AfD MOL kür­zlich über den im Kreis geführten Wahlkampf. Dabei wur­den auch wir als AJP 1260 e.V. beschuldigt, Plakate der AfD beschädigt zu haben und einen undemokratis­chen Wahlkampf geführt zu haben, ver­bun­den mit der Dro­hung uns die Finanzierun­gen in Form von Fördergeldern zu stre­ichen. Die nicht halt­baren Vor­würfe geben einen Vorgeschmack auf das, wom­it wir und andere emanzi­pa­torische Pro­jek­te in näch­ster Zeit von Seit­en der AfD rech­nen kön­nen. Vere­ine und Ehre­namtliche, die ver­schiedene Ange­bote und Orte schaf­fen, die Men­schen ihre Wirk­mächtigkeit in ein­er Gesellschaft klar machen und darüber Mitbes­tim­mung und poli­tis­che Teil­habe fördern, sind die Basis ein­er Gesellschaft. Unsere poli­tis­che Bil­dungs- und Kul­tur­ar­beit als undemokratisch und „poli­tikver­we­send“ zu beze­ich­nen, zeugt vom gerin­gen demokratis­chen Ver­ständ­nis des AfD Kreisver­ban­des. Auch wenn wir in kein­er­lei Form das uns unter­stellte durchge­führt haben, erk­lären wir uns den­noch sol­i­darisch mit den Men­schen, die die AfD nicht als demokratis­che Partei anerken­nen und gegen agieren. Ganz ein­fach aus fol­gen­den Gründen:

In ein­er plu­ral­is­tis­chen Demokratie, wie der in der wir leben, treten ver­schiedene Mei­n­un­gen auf. Die Mei­n­un­gen sind dur­chaus kon­trär und oft auch schw­er in einen Ein­klang zu brin­gen. Dies bedarf viel Zeit, Bere­itschaft anderen zu zuhören und auch Lust sich am poli­tis­chen Diskurs zu beteili­gen. Mit einem ständi­gen wet­tern gegen „die da oben“, jeglich­er Ver­weigerung an Anteil­nahme in Vere­inen, Gew­erkschaften oder anderen Inter­es­sen­grup­pen und alle, die nicht die eigene Mei­n­ung teilen als beschränkt zu beze­ich­nen ist jedoch keine Form die wir als demokratisch beze­ich­nen kön­nen, vielmehr ist dies demokratiefern. Hinzu kommt das auch in ein­er Demokratie nicht alles unter dem Label der Mei­n­ungs­frei­heit gesagt wer­den darf. Expliz­it demokratiefeindliche Posi­tio­nen müssen als diese benan­nt und gekennze­ich­net wer­den und dür­fen im demokratis­chen Diskurs auch nicht zuge­lassen wer­den. Recht­sex­treme Posi­tio­nen sind eben nicht Teil des demokratis­chen Plu­ral­is­mus und gehören damit auch bekämpft. Die AfD ver­tritt und äußert solche Posi­tio­nen aber stetig, wenn sie beispiel­sweise NS-Begriffe wie den der „Volks­ge­mein­schaft“ wieder salon­fähig machen will, offen anti­semi­tisch das Holo­caust-Denkmal in Berlin als „Mah­n­mal der Schande“ beze­ich­net oder Schießbe­fehle gegen Men­schen befür­wortet. Aber auch die Angriffe gegen zivilge­sellschaftliche Akteur_innen – wie von der AfD betrieben -, wenn sie eben nicht die eigene Mei­n­ung vertreten, sind undemokratisch.

Die 6 Dimen­sio­nen des Recht­sex­trem­is­mus (Anti­semitismus, Frem­den­feindlichkeit, Chau­vin­is­mus, Autoritäts­denken bzw. befür­worten von autoritären Regierungs­for­men, Ver­harm­lo­sung des Nation­al­sozial­is­mus und Sozial­dar­win­is­mus) find­en sich im Denken und Han­deln der AfD und viel­er Anhänger_innen wieder. Als link­er Vere­in wen­den wir uns klar dage­gen und lassen uns nicht von der AfD einschüchtern.

Eure nicht ganz so bil­dungs­fer­nen Pro­tag­o­nis­ten der poli­tis­chen Verwesung.

Inforiot